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Das Stadtgespräch September 2018

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44 Das Stadtgespräch Alles für die Schule www.buecher-gueth.de DAS LEBEN FÜR DIE FEUERWEHR GEHT WEITER Feuerwehrleiter Uli Strecker trat in die zweite Reihe (Kem) Wenn es zum Einsatz ging, war der bisherige Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Rheda- Wiedenbrück, Uli Strecker, meist einer der Ersten am Einsatzort. Sein roter Dienstwagen, ein VW Passat, stand stets einsatzbereit in der Garage an der Frankensteiner Straße. Von hier aus eilte er damit zu den Einsatzorten. Bis zum Eintreffen seiner Kameradinnen und Kameraden hatte er sich einen Eindruck über die »Lage« verschafft. Dadurch war es ihm möglich, die genau für die Klärung der Situation erforderlichen Hinweise zu geben. Der jetzt sechzigjährige Feuerwehrmann stellte sich gerne der enormen Herausforderung, an verantwortungsvoller Stelle gemeinsam mit seinen Kameradinnen und Kameraden rund um die Uhr für die Sicherheit der Menschen in Rheda-Wiedenbrück da zu sein. Dabei konnte er stets auf die insgesamt 280 ehrenamtlichen Feuerwehrleute der fünf Löschzüge, die hauptamtlichen Kräfte sowie die annähernd vierzig Nachwuchskräfte der Jugendfeuerwehr bauen. Über vierzehn Jahre lang ging er dieser zeitaufwendigen und verantwortungsvollen Aufgabe stets mit Leidenschaft, anerkanntem Sachverstand sowie viel Erfahrung nach. Der gute Draht zu seinen Kameradinnen und Kameraden, die Wertschätzung der Teamarbeit und des Zusammenhalts kennzeichneten stets seine Haltung bei der Wahrnehmung des wichtigen Amtes. Die Verantwortung, dass alle Feuerwehrleute wohlbehalten von den Einsätzen zurückkehren, war für ihn gelebte Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus wirkte er jahrelang als Ausbilder an der Kreisfeuerwehrschule. Sein besonderes Anliegen galt der Nachwuchsgewinnung und der Jugendfeuerwehr. Die stetige Verbesserung der Ausbildung sowie die Baumaßnahmen an allen fünf heimischen Feuerwehrstandorten, die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen und Geräten sowie die Einführung neuer Rettungstechnologien begleitete er mit großer Leidenschaft. Er übte das Ehrenamt neben seinem Beruf als bevollmächtigter Schornsteinfegermeister aus. Die Doppelbelastung wurde ihm nie zu viel. Seine Frau Elke unterstützte ihn dabei in all den Jahren. Das Faible für den Feuerwehrdienst wurde ihm quasi mit in die Wiege gelegt. Schon das Herz seines Vaters Karl-Heinz schlug für die Feuerwehr. Uli Strecker legte eine tadellose Feuerwehrkarriere hin. Mit 17 Jahren trat er in den Löschzug Rheda ein. Bevor seine Kameraden sich 2004 für ihn als Leiter der Feuerwehr aussprachen, trug er schon 29 Jahre lang die Uniform der Blauröcke. Die Stationen seines Wirkens: 1989 Brandmeister, 1997-2004 Löschzugführer in Rheda, 2003-04 Stellvertretender Feuerwehrleiter. Seitdem hat er an einer unüberschaubaren Zahl von Einsätzen teilgenommen und geleitet, darunter schwierige und auch tragische, bei denen Menschenleben zu beklagen waren. Der letzte Einsatz als Feuerwehrleiter war von ganz profaner Art. Die Alarmierung erfolgte durch eine Brandmeldeanlage. Beim Eintreffen des Stadtbrandinspektors am Einsatzort zeigte sich dann, dass keine »reale Gefahrenlage« bestand. Roter Löwe Mit dem Erreichen des sechzigsten Lebensjahres trat Uli Strecker jetzt auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe als Mitglied bei den »Roten Löwen« – eine anerkennende Bezeichnung von anderen Feuerwehren für beständige Erfolge der damaligen Freiwilligen Feuerwehr Rheda bei Leistungswettkämpfen auf Regierungsbezirksebene. Der bisherige Feuerwehrleiter wollte mit dieser Zäsur »in ruhigeres Fahrwasser reinkommen«, nennt er als Motiv für seinen Entschluss. Bis zum Eintritt in den Feuerwehrruhestand wird er sich im Stab der technischen Einsatzleitung als Leiter oder der schon jetzt wahrgenommenen Sachgebietsleitung für den technischen Einsatz (Sachgebietsleiter II) des Kreises widmen. Im Rahmen dieser Aufgabe koordiniert er beispielsweise »bei Flächenlagen« (Unwetter, Großschadenslagen u. a. Katastrophen) mit den anderen Stabsmitgliedern den Einsatz der Feuerwehr und der beteiligten Hilfsorganisationen. Zu Ehren von Uli Strecker und seiner Gattin Elke holten die fünf Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück, die hauptamtlichen Kräfte, die Jugendfeuerwehr und die Werkfeuerwehr Westag & Getalit die beiden mit einer Kutsche sowie einer Kolonne von Feuerwehrfahrzeugen für ihn völlig überraschend von zu Hause ab. Seine Kameradinnen und Kameraden verabschiedeten ihren ehemaligen Leiter bei einem gemeinsamen Frühstück am Feuerwehrhaus Rheda. Sie bedankten sich bei ihm für über 14 Jahre bedeutsame und verantwortungsvolle Zusammenarbeit. Bürgermeister Theo Mettenborg hatte seine langjährigen Verdienste um die Feuerwehr schon in der vorhergehenden Ratssitzung gewürdigt. Dabei ließ der Bürgermeister den feuerwehrdienstlichen Lebenslauf Revue passieren. Feuerwehrleiter Christian Kottmann In seine Fußstapfen ist Christian Kottmann getreten, der seit 2015 gemeinsam mit seinem Vertreter Andreas Harder den Löschzug

45 Uli Strecker und Christian Kottmann, im Hintergrund (v. l.) Elke Strecker, Andrea Kottmann mit den Töchtern Pia und Nika sowie Bürgermeister Theo Mettenborg Rheda führt. Der Bürgermeister ernannte den 42-jährigen Stadtbrandinspektor für zwei Jahre zum kommissarischen Leiter der Feuerwehr als Ehrenbeamter auf Zeit. Der als Leiter der Abteilung Straßenunterhaltung des Bauhofs an der Hauptstraße tätige Straßenwärter- und Straßenbauerhandwerksmeister hat zwischenzeitlich den Führungslehrgang »Leiter einer Feuerwehr« am Feuerwehrinstitut in Münster absolviert. Ihn erfasste der Feuerwehrbazillus in seiner sechsjährigen Wehrersatzdienstzeit beim DRK in Delbrück, das sich dort mit der Polizei und der Feuerwehr gemeinsam ein Domizil teilt. Zudem warben seine Kollegen kräftig für den Feuerwehrdienst. Die Begeisterung für die Gemeinschaft erfuhr der in Ostenland aufgewachsene gebürtige Rheda-Wiedenbrücker durch das dort groß geschriebene dörfliche Vereinsleben. 2006 startete er in die Feuerwehrlaufbahn – wie sein Vorgänger – bei den »Roten Löwen« in Rheda. An der besagten Ratssitzung nahmen Vertreter der Stadtverwaltung und der Bezirksregierung Detmold, Stv. Kreisbrandmeister, Leiter der Feuerwehren des Kreises Gütersloh sowie der Löschzüge aus Rheda-Wiedenbrück und der Feuerwehren aus dem gesamten Kreis teil. Unter den Gästen befanden sich Abordnungen anderer Hilfsorganisationen und der Polizei sowie weitere Wegbegleiter, um dem bisherigen Leiter ihren Dank zu überbringen. Sie übermittelten ihm und seinem Nachfolger ihre guten Wünsche für den jeweils neuen Lebensabschnitt. Uli Strecker nutzte die Gelegenheit sich beim Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie bei der Verwaltung und allen anderen Anwesenden für die Unterstützung zu bedanken. Sein besonderer Dank galt allerdings seiner Frau und der Familie, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Abschließend wünschte er seinem Nachfolger Christian Kottmann alles Gute und ebenfalls eine ordentliche Unterstützung durch alle Anwesenden. Wir in Rheda-Wiedenbrück sind groß im Helfen Im Verlauf von über 40 Jahren ist die Ökumenische Aktion Eine Welt Rheda-Wiedenbrück zu einer festen Einrichtung in unserer Stadt geworden. Im vergangenen Jahr sind durch die Hilfsbereitschaft der Bürger/innen 36.000,– € aufgebracht worden. Der Großteil davon war für die medizinische Hilfe an kranken Kindern aus Armutsfamilien in Tanzania bestimmt. In diesem Jahr soll durch eine Haussammlung, die im Sept/Okt. stattfindet, die Sozialarbeit von Bischof Antonio Reimann in Bolivien unterstützt werden. Der Kontakt dorthin kam durch den aus Rheda stammenden Entwicklungshelfer Albert Mues zustande. Im Februar diesen Jahres haben ihn die Vorstandsmitglieder der Kolpingfamilie Helma und Hubert Pohlmann besucht und sich ein Bild von der Sozialarbeit des Bischofs gemacht: Er ist ein Mann, der ein Herz für die Armen hat: Für junge Menschen mit Behinderungen hat er ein gut funktionierendes Ausbildungszentrum geschaffen (das übrigens in früheren Jahren durch Spenden der Aktion Eine Welt mitfinanziert worden war). Für Jugendliche, die unter Drogen- oder Alkoholsucht leiden, hat er ein Reha-Zentrum errichtet, bei dem man durch Beten und Arbeiten erfolgreich die Sucht bekämpft. Aktuell sieht sich der Bischof vor neue Herausforderungen gestellt: Nachdem im Hochland von Bolivien zahlreiche Minen geschlossen worden waren, fehlte die Lebensgrundlage für zahlreiche Familien. Der Bischof hat erreicht, dass ihnen aus kirchlichem Grund- besitz Ländereien zur Verfügung gestellt wurden, wo sie sich eine neue Lebensgrundlage schaffen können. Diese Sozialarbeit eines engagierten Bischofs in Bolivien soll durch die diesjährige der Haussammlung der Ökumenischen Aktion Eine Welt Rheda-Wiedenbrück unterstützt werden. Angesichts einer sich bei uns ausbreitenden Gleichgültigkeit und Ichbezogenheit ist die Ökumenische Aktion Eine Welt Ausdruck von gelebter Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Wer sich an der Haussammlung beteiligen möchte, möge sich für den Stadtteil Wiedenbrück an Dr. Harald Grochtmann wenden (Tel. 577095) und für den Stadtteil Rheda an Dr. Wennemar Schweer (Tel. 408486).

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