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Das Stadtgespräch September 2015

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

18 Das

18 Das Stadtgespräch Das Haus der guten Küche Angebot im September Schweinefilet mit Silberzwiebeln und Mini-Champingnonköpfen an Französischer Senfrahmsauce, dazu Pommes allumettes und bunter Salatteller mit French-Dressing Mittagstisch Abendkarte ab 18.00 Uhr Sonntags- Menüs ab € 13,50 € 12,50 Montags und Dienstags Ruhetag Rheda-Wiedenbrück | Herzebrocker Str. 162 Tel: 05242 - 42 434 Goldankauf in Wiedenbrück Foto Zeidler, Lange Straße 51 Sofort Bargeld für Zahngold, Schmuck, Ringe, Münzen. in Zusammenarbeit mit NEW ICE Deutschland GmbH 34 Jahre Goldankauf Bitte Ausweis mitbringen. C A T E R I N G Vom Partyservice ab 30 Personen … … bis zum Full-Service Event ab 200 Personen Einige Impressionen aus unserer Küche finden Sie unter www.love-kitchen.de Love Kitchen Catering Jahnstr.16 | 33442 Herzebrock-Clarholz Telefon 0171 / 4464621 DIE NOT DER FLÜCHTLINGE SCHREIBT EIGENE REGELN Stadt Rheda-Wiedenbrück stellt Not unter kunft für bis zu 200 Flüchtlinge zur Verfügung Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl hat Bürgermeister Theo Mettenborg Dienstagnachmittag, 4. August 2015, telefonisch informiert, dass die Stadt Rheda-Wiedenbrück im Wege der Amtshilfe verpflichtet wird, kurzfristig eine Notunterkunft für 150 bis 200 Flüchtlinge herzustellen. Notunterkünfte werden nur eingerichtet, wenn keine anderen Unterkünfte zur Verfügung stehen und um eine Obdachlosigkeit der asylsuchenden Menschen zu vermeiden. Die Bezirksregierung erhielt vom Land die Aufforderung zur Einrichtung der Notunterkünfte. Die starke Zunahme der Anzahl der Flüchtlinge machte diesen Schritt erforderlich. Nach dem Königsteiner Schlüssel muss Nordrhein-Westfalen mindestens 21 Prozent der hilfesuchenden Menschen, die in Deutschland ankommen, aufnehmen. Die Bezirksregierung Detmold hat in den Gesprächen mit der Stadtverwaltung aufgezeigt, dass mehrere mittlere kreisangehörige Städte, u. a. Lemgo, Bünde und Bad Oeynhausen, verpflichtet wurden, die Unterbringung von 150 bis 200 Flüchtlingen zu organisieren und zu verantworten. Die drei genannten Städte meldeten den Vollzug bis Freitag, 7. August. Nach dem Anruf aus Detmold hatte Bürgermeister Theo Mettenborg kurzfristig am darauf folgenden Mittwochmorgen einen Krisenstab einberufen. Daran nahmen die verschiedenen Fachabteilungen des Hauses, die Kreispolizeibehörde, Vertreter des Kreises Gütersloh, der Feuerwehr und des DRK teil. Bei einem Ortstermin am 8. August erklärte der Bürgermeister: »Wir sind sehr dankbar, dass das DRK in Rheda-Wiedenbrück einspringt und Unterkünfte herrichtet und betreibt.« Für die Polizeiwache in Jürgen Strathaus, Rotkreuzbeauftragter, gehört zu dem Organisationsteam. Rheda-Wiedenbrück unterstrich der Stellvertretende Leiter Klaus Neumann auf dem Ortstermin die Wertschätzung der professionellen Arbeit des DRK. »Sein Einsatz beruhigt die Situation. Wir haben aus Gütersloh sehr positive Rückmeldungen.« Die zuständigen Fachbereiche der Stadtverwaltung koordinierten gemeinsam mit der Feuerwehr, der Polizei, dem Kreis Gütersloh und dem DRK die Herrichtung der Turnhalle. Um sie nutzen zu können, mussten unter anderem bauliche und brandschutztechnische Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören neben der Überprüfung von Fluchtwegen zum Beispiel auch die Ausräumung der Turnhalle, die Verlegung von Bodenbelag und die Aufstellung von Feldbetten, die Herrichtung eines Essraumes und die Erweiterung der zur Verfügung stehenden sanitären Vorrichtungen. Die Kosten für den Betrieb der Notunterkunft übernimmt das Land – bis auf die anfallenden eigenen städtischen Personalkosten. Die für Rheda-Wiedenbrück bestimmten Flüchtlinge trafen am Dienstagabend, dem 11. August, in Rheda-Wiedenbrück ein. Der DRK- Kreisverband, der bereits zwei Notunterkünfte in der Kreisstadt führt, erklärte, dass er zu diesem Zeitpunkt den Betrieb der Notunterkunft sicherstellen kann. Die Flüchtlinge wurden in der Turnhalle der Osterrath-Realschule untergebracht. Es waren allesamt Menschen, die sehr Schlimmes erlebt hatten und meist nur noch das besaßen, was sie am Leib trugen. Die Sporthalle war schon in den 1990er Jahren Domizil für die Unterbringung von Flüchtlingen und Aussiedlern. Das Gebäude ist als Notunterkunft für Krisenfälle ausgewiesen. Während der Unterbringung der Flüchtlinge ist die Sporthalle für den Schul- und Vereinssport gesperrt. Bei einem Ortstermin erklärte Bürgermeister Theo Mettenborg: »Wir hätten gerne andere Raumlösungen gefunden; wir hatten auch das Reethus in unsere Überlegungen einbezogen. In der Kürze der Zeit war aber eine Ertüchtigung der anderen Gebäude als Notunterkunft nicht möglich. Ich freue mich, dass alle Betroffenen für die gefundene Lösung Verständnis haben.« Der Fachbereichsleiter für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Umwelt, Heinz-Dieter Bremehr, ergänzte, dass die betroffenen Schulleiter die gefundene Regelung positiv mittragen. Sie wollen die ver-

19 bliebenen Hallen-Kapazitäten nach einem gerechten Maßstab aufteilen. Die ebenso betroffenen Vereine müssen ggf. Meisterschaftsspiele absagen, wenn keine Ausweichmöglichkeiten gefunden werden. Ebenfalls die Anwohner und Eltern wurden über die Situation informiert. Eine Bürgerhotline gibt allen Anwohnern und Interessierten die Möglichkeit alle Fragen rund um die Unterbringung der Flüchtlinge in der Notunterkunft von kompetenter Stelle beantworten zu lassen. Die Hotline ist erreichbar unter der Rufnummer 05242-963242, Mo- Do 8-17 und freitags 8-12 Uhr. Der Kreisverband des Roten Kreuzes betreibt bereits seit gut vier Wochen in den Gütersloher Sporthallen in den Stadtteilen Friedrichsdorf und Spexard Notunterkünfte für jeweils 200 Flüchtlinge aus gut 15 verschiedenen Ländern, darunter aus Syrien, dem Irak, aus Pakistan und Somalia, die hier vorübergehend untergebracht und betreut werden. Der Betrieb in den beiden Unterbringungseinrichtungen läuft ruhig und nahezu reibungslos. Entgegen den Plänen verbleiben die Flüchtlinge länger als 48 Stunden in den Notunterkünften. Günter Göpfert, DRK-Kreisvorstand, und Jürgen Strathaus, Rotkreuzbeauftragter, berichteten vor dem Hintergrund der in Gütersloh gemachten Erfahrungen, dass die Flüchtlinge nach 14 Tagen wechseln. Aus welchen Lagern usw. die Flüchtlinge kommen, war zum Zeitpunkt des Ortstermins nicht bekannt, auch nicht, in welche zentralen Aufnahmelager die Flüchtlinge nach dem Verlassen der Notunterkunft wechseln. Die Verteilung der Asylsuchenden auf die Kommunen erfolgt durch die Aufnahmelager. Die Notunterkunft in Rheda- Wiedenbrück bleibt zunächst bis zum 30. September 2015 geöffnet. Durchaus denkbar ist aber auch eine Nutzungs-Verlängerung der Dreifach-Sporthalle als Notunterkunft bis zum 31. Dezember 2015. Das DRK ist in der Notunterkunft einerseits mit ehrenamtlichen Einsatzkräften vertreten und stellte für die Sicherstellung einer längerfristigen Rund-um-die-Uhr- Betreuung der Flüchtlinge zudem 48 hauptamtliche Kräfte ein. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen insbesondere für den Tagesbetrieb. Pro Schicht sind 8 hauptamtliche DRK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nebst 2 Caterern in der Notunterkunft tätig. Die ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräfte wurden z. B. bei der Einrichtung der Notunterkunft sowie bei der Erstaufnahme der Flüchtlinge eingesetzt, und immer dann, wenn schnell eine größere Anzahl Einsatzkräfte zur Verfügung stehen muss. Neben einem Angehörigen der Feuerwehr trägt auch jeweils eine ehrenamtliche DRK-Einsatzkraft die Verantwortung in der Nachtwache der Unterbringungseinrichtung. Entsprechend einer Auflage des Landes verstärken jeweils drei Sicherheitsdienstleute die Nachtschichten. Als die Flüchtlinge in Rheda-Wiedenbrück ankamen, wurden sie zuerst medizinisch untersucht, um eine Tuberkulose-Infektion und andere ansteckende Krankheiten ausschließen zu können. Das geschieht mithilfe eines Eingangsscreenings durch einen Arzt. Für die Durchführung der Erstuntersuchungen hatten sich vier Ärzte gemeldet. Somit stehen für diese Aufgabe gemeinsam mit dem DRK-Arzt 5 Ärzte zur Verfügung. Die Flüchtlinge werden in der Notunterkunft mit Essen und Getränken versorgt. Einmal wöchentlich bekommen sie ein Taschengeld in Höhe von 30 Euro, um damit die Kosten für Nahverkehr, Freizeit, Telefongespräche und Internetnutzung decken zu können. Jeder Asylsuchende erhält ein Arm-

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