Aufrufe
vor 4 Jahren

Das Stadtgespräch Oktober 2019

  • Text
  • Rheda
  • Ebenfalls
  • Theo
  • Oktober
  • Menschen
  • Stadt
  • Zeit
  • Familie
  • Herbstkirmes
  • Augen
Das Stadtgespräch Oktober 2019 Mein Rheda-Wiedenbrück

40 Das

40 Das Stadtgespräch Normales Überholmanöver in den Gegenverkehr in der Dominikaischen. CHAOS UNTER PALMEN Verkehrs gefährliche Urlaubsländer Als ich die ersten beiden Male in Griechenland war, habe ich die Griechen vor allem als eines kennengelernt: als tiefenentspannt. Bei meinem dritten Besuch, habe ich diesen Eindruck ein wenig revidiert, denn ich war zum ersten Mal als Autofahrer da. Ich stand mit dem geliehenen Campingbulli in Thessaloniki auf einer dreispurigen Straße. Anders als die drei Fahrzeuge vor mir, war ich nicht über die rote Ampel gefahren, sondern wartete brav als Erster auf der mittleren Spur auf Grün. Rechts neben stand ein Wagen, links neben mir auch, dreispurig eben. Doch innerhalb von Sekunden stand noch ein zusätzlicher Wagen rechts und ein zusätzlicher Wagen links von mir, was die Straße zur fünfspurigen machte. Vor mich setzte sich ein Moped. Als die Ampel dann grün wurde, reichte der Platz natürlich nicht für alle Fahrzeuge, was zu munteren Überholmanövern rechts, links und mittig führte. An der nächsten Kreuzung fand das gleiche Schauspiel statt. Aber da war mir schon klar, dass Fahrbahnmarkierungen und Lichtzeichenanlagen eher dekorativen Charakter haben. Gefahren wird, wo gerade Platz ist, geparkt natürlich auch, wie ich später feststellte. Egal wie, Hauptsache einheitlich? Eine landläufige Theorie besagt, dass nichts passiert, solange nur alle so fahren – ob Klüngler oder Berserker fahren spiele keine Rolle, Hauptsache einheitlich. Klingt überzeugend, ist aber falsch, wie ein Blick in Unfallstatistiken verrät. Und die zeigen, dass in Griechenland auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet fast doppelt so viele Menschen im Straßenverkehr sterben wie bei uns. Im Klartext sterben dort statistisch gesehen sieben von 100.000 Menschen im Straßenverkehr, oder fast einer auf 10.000 Fahrzeuge. In Island dagegen sterben auf 10.000 Fahrzeuge gerechnet lediglich 0,15 Menschen, also rund sechsmal weniger als in Griechenland. Das deckt sich durchaus mit dem subjektiven Empfinden, denn außerhalb der Hauptstadt Reykjavik, wo es zu Stoßzeiten schon eng wird, gibt es einfach wenige Autos auf der Straße. Und auf der Straße ist fast wörtlich zu nehmen, denn abgesehen von der zum Teil autobahnähnlich ausgebauten Landstraße, die rund um die Insel führt, sind bei weitem nicht alle Straßen so, wie man sie sich in Deutschland vorstellt. Vielmehr gibt es jede Menge Schotterpisten, vor denen man in Deutschland warnen würde. In Island gehören sie zum Bild, allein auf die Pisten, die wirklich nur mit Spezialfahrzeugen befahren werden können, wird hingewiesen. Dazu zählen auch Lavafelder. Europa vergleichsweise sicher wie Abrahams Schoß Eigentlich müssten schlechte Straßen, die noch dazu unübersichtlich sind und durch Berge führen zu Unfällen aller Art führen. Tut es aber in Europa nicht, vor allem im Norden nicht. Schweden und Norwegen verzeichnen mehr als ein Drittel weniger fatale Unfälle als Deutschland. Also muss es doch mit der Mentalität der Einwohner zusammenhängen. Und die bekommt man als Tourist schon schnell mit, spätestens ab der ersten Taxifahrt. Wenn dann auch noch irgendwas mit »Safari« angekündigt wird, bedeutet das

41 Fußgänger leben gefährlich in Südamerika keineswegs immer, dass man wilde Tiere zu sehen bekommt, sondern eher wilde Fahrweise und Sicherheitsvorkehrungen, die unser TÜV auch als wild ansehen würde. In der Dominikanischen Republik wie in anderen Karibikstaaten werden touristische Ausflügler in offene Pritschenwagen mit Sitzbänken verpfercht. Die sind deutlich billiger als Busse und luftiger, was meistens ein Vorteil ist. Aber bei weitem nicht so sicher. Vielleicht hilft es den Nerven, wenn man immer nur zur Seite schaut und die Landschaft genießt. Dann bekommt man, wenn man Glück hat, nicht mit, wie das Gefährt in die gefährliche Kurve donnert, dabei die durchgezogene Linie überfährt und gleichzeitig überholt wird, bei entsprechendem Gegenverkehr. Der Eindruck, dass dies doch relativ gefährlich ist und die griechischen Autofahrer vergleichsweise ausgesprochen besonnen sind, drängt sich auf und wird statistisch nachgewiesen. Die sogenannte Travel Risk Map von International SOS, die Daten sammelt, um das Reiserisiko vor allem für Geschäftsreisende aber auch für Touristen kalkulierbar zu machen, kommt zu folgendem Ergebnis bei weltweitem Reisen: »Das höchste Risiko im Straßenverkehr besteht demnach in einem Großteil der afrikanischen Staaten, in Saudi-Arabien, im Oman, im Iran, in Kasachstan, Thailand und Vietnam sowie in der Dominikanischen Republik«. Dabei sind die Straßen in Omans Hauptstadt Muscat mit jeder Menge Blitzern versehen. Das hat wohl seinen Grund, denn Verkehrszeichen wie Stoppschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen werden ansonsten als reine Empfehlung verstanden. Amerika unrühmlicher Spitzenreiter Die Travel Risk Map nennt keine Staaten auf dem amerikanischen Kontinent, abgesehen von der Dominikanischen Republik. Eine OECD-Studie von 2015 weist dagegen aus, dass in den USA mehr als zehn Menschen auf 100.000 Einwohner im Straßenverkehr sterben, was mich bei der besonnenen, um nicht zu sagen lahmen Fahrweise der meisten Amerikaner wirklich verwundert. Dabei gibt es insgesamt gut 30.000 Verkehrstote – das ist übrigens in etwa so viel, wie in den USA durch Schusswaffen jedes Jahr umkommen, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Noch schlimmer sieht es in Südamerika aus, denn in Chile sterben zwölf von 100.000 Menschen im Straßenverkehr, in Argentinien noch mehr. Welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Dazu müsste es eine Statistik geben, die auflistet, wie viele Touristen zu Schaden kommen, aufgeschlüsselt in: wenn sie selbst fahren oder wenn sie gefahren werden. Das gibt es meines Wissens nicht, wohl aber Angaben zu einzelnen Ländern. Auf alle Fälle ist es so, dass das Risiko von Verkehrsunfällen mit schlimmen Folgen höher ist als das Infektionsrisiko mit Tropenkrankheiten, das Fernreisende zu recht ebenfalls fürchten, meint jedenfalls Stefan Eßer, Ärztlicher Leiter von International SOS im Interview. Diese Organisation rät bei manchen Ländern schlicht vom SolvisBen der Besserkessel: Mehr Heizung für’s Geld! Generationsübergreifend & Zukunftssicher! Nickelstraße 11 33378 Rheda-Wiedenbrück Telefon 05242 377620 Ihr Partner in Sachen: – Maler- und Tapezierarbeiten – Creative Wandgestaltung – Illusionsmalerei – Fußbodengestaltung – Fassadenbeschichtung – Wärmedämmung – Restaurierung Wir beraten Sie gerne! DU MUSST NICHT TRAURIG SEIN! WIR KÖNNEN DEIN SOFA RETTEN. 05242 8763 | 0151 64010817 m.kaffitz@polsterei-wd.de www.polsterei-wd.de www.solvisben.de Zinkstraße 6/Industriegebiet Lintel 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel. 05242-5 58 29 · Fax 59 46 64 www.malerhimmeldirk.de

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

© 2020 lokalpioniere
Impressum / Datenschutz