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Das Stadtgespräch Oktober 2019

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Das Stadtgespräch Oktober 2019 Mein Rheda-Wiedenbrück

24 Das

24 Das Stadtgespräch Der harte Kern vor dem Treffpunkt: (v. r.) Georg Niggeweg, Walter Beckord und Heinz Westhoff (seit den 60ern dabei), Stefanie Niemeier und Cornelia Brentrup vom Jägerhof mit Frank Jäger, Ewald Stroop (60er), Günter Oehle, Harald Isenberg und Eugen Schütte (60er), Matthias Schütte GEPACKT VOM HEINKEL-VIRUS Heinkel-Roller-Club »GT« Rheda-Wiedenbrück feiert 25-jähriges Bestehen (Kem) »Petrus muss ein Heinkelfahrer gewesen sein«, glaubt der heute 76-jährige Clubmitgründer Eugen Schütte, bei dem bis heute gemeinsam mit Frank Jäger die Aktivitäten der 32 Heinkel-Nostalgiker zusammenlaufen. Denn pünktlich zu einer der Jubiläumsfahrten der noch aktiven Fahrer stellte sich der Sonnenschein ein. Mehrere ältere Heinkel-Freunde haben sich in ihr Schicksal gefügt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ihr heiß geliebtes Schätzchen sorgsam abgedeckt notgedrungen in der Garage stehen lassen müssen – so auch Eugen. Aber sie nehmen trotz allem soweit es eben geht am Clubleben teil. Das Nesthäkchen der in die Jahre gekommenen Rollerfans, Eugens Sohn Matthias, ist 44 Jahre alt. Schon im Kindesalter fuhr er als Sozius beim Vater mit und entwickelte seinerseits die Leidenschaft, der er auch heute noch mit Liebe nachgeht. Er zeigte Geschick, als er einen Roller in der Mitte durchsägte und aus dem Hinterteil einen Anhänger für seine Heinkel fertigte. Der älteste der noch 12 aktiven Heinkelfahrer zählt immerhin mehr als 80 Lenze. Die aus dem gesamten Umkreis kommenden Liebhaber der zwischen 1954 und 1965 vom einstigen Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel in Stuttgart produzierten insgesamt 100.000 Motorroller treffen sich regelmäßig an jedem ersten Dienstag im Monat im Jägerheim in gemütlicher Runde zum Plaudern und den unvermeidlichen Benzingesprächen rund um die von ihnen akribisch gepflegten Zweirad-Schätzchen. Hier gibt man sich auch Tipps, wo man dringend benötigte Ersatzteile bekommt oder gewünschte Dinge gegen eigene Teile eintauschen kann. Schließlich ist jeder Heinkel-Freund durch die lange Verbindung mit seinem Gefährt ein Experte in Sachen »Reparatur« und »Pflege«. Die jüngsten Treffen standen natürlich ganz im Zeichen des Jubiläums und des Rückblicks auf die gemeinsam unternommenen Ausfahrten, beispielsweise bis hin nach Hamburg, Belgien oder zum Nordkap. Gemeinsame Besichtigungen, sowie die Teilnahme an regionalen, nationalen und internationalen Treffen von Heinkel- Enthusiasten stehen ebenfalls auf dem Programm. Genau am 4. Oktober, vor 25 Jahren, trafen sie sich zum ersten Mal mit anfangs noch 11 »Heinklern« in Hanfgarns Forellenhof. Er blieb viele Jahre ihr Treffpunkt, bis die wachsende Mitgliederzahl nach größeren Räumlichkeiten verlangte. Ihre Maschinen waren mittlerweile zu Oldtimern gereift. Die Heinkel-Freunde fühlten sich durch die gemeinsame Erinnerung an die große Zeit ihrer heiß geliebten Zweiräder in den 50ern und Anfang der 60er verbunden. Sie wollten daran anknüpfen. Den Anstoß dazu hatten Eugen und der mittlerweile ebenfalls nicht mehr auf den Roller steigende Walter Beckord gemeinsam gegeben. Am 28. September feiern die Heinkel-Freunde nun das Silberjubiläum mit dem Saisonabschluss. Sicherlich ist dann

25 Zu manchem Spaß bereit: Eugen Schütte holt Betty, die Freundin seiner Frau, aus dem Zeitungsshop im JIBI mit seiner Heinkel ab. Spaß muss sein! Gänsehautfeeling beim »Heinkel- Halleluja« angesagt, sieht Eugen voraus. Es sei einfach überwältigend, wenn die Fahrer die Motoren ihrer Maschinen aufheulen lassen und dazu unentwegt hupen. Der Dank des Clubs gilt natürlich ebenfalls den »Mädels der Fahrer« für die Unterstützung der Heinkel-Leidenschaft ihrer Männer: »Wir sind manchmal ganz schön weit weg von zu Hause«, würdigt Eugen mit liebevollen Worten das Verständnis der Fahrer-Frauen. Wie man auf den Heinkelroller kommt? Die spannenden Geschichten der Oldtimerfreunde spiegeln deren Jugendzeiten wider. So wurde beispielsweise Eugen bereits in jungen Jahren vom Heinkel-Virus gepackt, als er sich als Lehrling und späterer Junghandwerker nur einen solchen Roller für 1790 DM mit einem Verbrauch von drei Litern erlauben konnte. Das solide gebaute, unverwüstliche Gefährt war im jungen Wirtschaftswunderland Deutschland als erste Vier-Takt- Maschine mit 9,2 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 90 Fertigung nach Maß ohne Aufpreis direkt ab Werk

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