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Das Stadtgespräch Oktober 2018

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30 Das

30 Das Stadtgespräch (V. l.) Iris Hansel, Hermann Heller-Jordan, Ulla Fallner, Imam Alummarin, Claudia Müller, Klaudia Ellebracht, Christine Spitzberg, Gisela Schmidt, Bürgermeister Theo Mettenborg AKTIONSBÜNDNIS GEGEN RECHTEN HASS Starke Beteiligung beim Friedensmarsch seit 1998 Telefon: 54822 (Kem) »Wir freuen uns, dass Sie heute hier sind und unseren friedlichen Protest gegen rechten Hass und gegen Gewalt unterstützen«, rief die Initiatorin Iris Hansel den rund 600 Teilnehmern des Friedensmarsches von der Rathaustreppe zu. Viele Privatpersonen sowie Menschen aus den Parteien, der Kirche, den Gewerkschaften und anderen Organisationen hatten sich in den Umzug vom Marktplatz Wiedenbrück zum Rathausplatz Rheda eingereiht. Es vereinte sie das gemeinsame Motto »Wir sind mehr«: »Wir setzen uns für Demokratie, Vielfalt und Toleranz ein«. Viele Demonstranten dokumentierten ihre Haltung mit selber gefertigten Transparenten und Plakaten. »Pauschalisierungen wie die Ausländer, die Flüchtlinge, die Juden usw. sind wenig hilfreich und schlichtweg falsch. ›Die‹ gibt es nicht. Es gibt immer den einzelnen Menschen. Und ob dieser Mensch gut oder schlecht ist, hängt sicherlich nicht von seiner Hautfarbe, seiner Nationalität, seiner Religion oder seiner Kultur ab«, so Iris Hansel weiter. Sie hatte den Marsch gemeinsam mit ihren Freundinnen Christine Spitzberg, Claudia Müller, Gisela Schmidt und Klaudia Ellebracht organisiert. Der vor drei Jahren aus Syrien geflüchtete Imam Alummarin sprach seine Verwunderung über die Ereignisse in Chemnitz aus: »Ich hätte nie gedacht, dass es solche Leute in Deutschland gibt«. Er hoffe, dass Rassismus in Rheda-Wiedenbrück keine Chance bekomme. Er beurteile die Doppelstadt als gutes Beispiel für Integration und Zusammenleben, weil hier die Menschen offen seien. Das wisse er aus Erfahrung. Claudia Müller und Gisela Schmidt unterstrichen, dass sie lieber in einer von vielen Ehrenamtlichen getragenen Willkommenskultur leben wollen als in einer Nicht-Willkommenskultur. Bürgermeister Theo Mettenborg rief der Versammlung zu, dass unser striktes Nein dem Rassismus, Antisemitismus und fremdenfeindlichen Vorurteilen in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens gilt. Unsere Demokratie müsse sich gerade in Zeiten der Herausforderung bewähren. Und Hermann Heller-Jordan hob hervor, dass »wir nicht warten dürfen, bis aus einem Schneeball eine Lawine geworden ist. Diese ist dann nicht mehr zu halten«. Ulla Fallner und Patrik Büker forderten dabei Mut und Stehvermögen ein. Verschiedentlich wurden in den Redebeiträgen die Ängste gegenüber den »Anderen«, den »Fremden« angesprochen. Es wurde betont, dass Integration keine Einbahnstraße sei. Man müsse bereit sein offen und ehrlich aufeinander zuzugehen. »Wir wünschen uns, dass sich die Politik dafür einsetzt, dass Integration gelingen kann«, so Iris Hansel.

31 Die Dorfgemeinschaft Lintel hat beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« eine Silbermedaille geholt. GLÜCKWUNSCH ZUR LANDESSILBERMEDAILLE Wie Lintel Vorurteile aushebelt Durch Computerspiele und Handy-Apps geraten wir in die Vereinzelung? Ellenbogen sind wichtiger als Zusammenhalt? Das Dorf stirbt? Diese pessimistischen Gesellschaftsbeobachtungen werden zumindest in Lintel Lügen gestraft: Die Dorfgemeinschaft hat beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« eine Silbermedaille geholt – mal wieder! Glückwunsch, denn so eine landesweite Auszeichnung bekommt man nur, wenn alles passt: Das Miteinander, gute Ideen, Konsequenz bei der Umsetzung und immer wieder der gute Zusammenhalt der Menschen. gie versorgen. Solarbetriebene Mäher und E-Bike-Ladestation sind nur das Sahnehäubchen auf diesem außergewöhnlichen und ehrgeizigen Projekt. Umweltbewusstsein und Respekt vor der Natur zeigt auch die Imker AG und das Angebot an Lebensmitteln, das möglichst nachhaltig, umweltbewusst, tierfreundlich und regional ist. Was Lintel im Innersten zusammen hält Der Kern von Lintels Aktivitäten ist tatsächlich das Dorfzentrum. Das gibt es hier nämlich noch: einen echten Dorfkern – mit Antoniuskapelle, Schule, Kindergarten und Freiwilliger Feuerwehr, die generationsübergreifend vermittelt, wie wichtig der Zusammenhalt aller Dorfbewohner ist – und wie viel Spaß der macht. Motor der vielen Aktivitäten sind die 14 Linteler Vereine. Von der Onliner- Gruppe über die Landjugend und Landfrauen bis zum Karnevalsverein und zur Feuerwehr. »Alle machen mit«, freut sich Ortsvorsteher Gerd Stiens. Das Dorfzentrum ist der Sammelpunkt im klassischen Sinn. Hier ist jeder Linteler zuhause, auch wenn er, vorzugsweise mit dem Fahrrad, anreisen muss. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, wohin man gehört und dass man da immer Gleichgesinnte trifft, mit denen man für gemeinsame Leidenschaften an einem Strick ziehen kann. Denn auch in der Fläche ist Lintel unser größter Stadtteil, da ist Zusammengehörigkeitsgefühl keine Selbstverständlichkeit. Alle sind dabei Weil ganz selbstverständlich alle Generation am Projekt Dorf beteiligt sind, fließen auch alle Ideen und Wünsche ein. Und so können sich auch alle miteinander freuen über die vielen Erfolge, die landesweit für Aufmerksamkeit und Anerkennung sorgen – das kann nicht jeder Stadtteil von Rheda- Wiedenbrück von sich sagen. Wir gratulieren! Und sind auch ein bisschen neidisch… Zukunft wird gestaltet Unser Ortsteil Lintel nimmt die Zukunft in die Hand, und das nicht nur, um beim landesweiten Wettbewerb gut da zu stehen. Seit vielen Jahren schon arbeiten alle zusammen an der gemeinsamen Lebensqualität: mit einem umspannenden Klimakonzept will sich Lintel bis 2035 eigenständig mit regenerativer Ener-

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