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Das Stadtgespräch November 2020 für Mein Rheda-Wiedenbrück

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Der DVD-Ti Il Cacciatore

Der DVD-Ti Il Cacciatore Gut, es gibt viele Filme über die Mafia und auch einige Serien. Dabei gibt es auch einige wirklich gute. Was »Il Cacciatore« einzigartig macht, ist vielleicht der reale Hintergrund. Die Serie, die zuerst im italienischen Rai 2 ausgestrahlt wurde, basiert auf dem autobiographischen Roman des italienischen Richters Alfonso Sabella. Im Jahr 1993 werden auf Sizilien die italienischen Mafia-Jäger, il cacciatore heißt der Jäger, Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, ermordet. Daraufhin wird der Auftraggeber Salvatore Totò Riina, das Oberhaupt der Corleonesi und damit Boss der Bosse der sizilianischen Cosa Nostra, inhaftiert. Anschließend folgen Bombenanschläge auf Touristenattraktionen des italienischen Festlandes durch Verbündete von Riina. In dieser Situation nimmt ein engagierter Staatsanwalt namens Saverio Barone seine Arbeit auf. Er wird in die DIA einberufen, die mit mehreren Staatsanwaltschaften Ermittlungen gegen weitere Beteiligte des Attentats auf Giovanni Falcone und gegen die Führungsriege der Cosa Nostra führt. Zunächst ist das nicht nur gefährlich, was er erwartet hat, sondern auch schwierig, was er so nicht erwartet hätte. Aber Barone ist der Neue, der sich in den sizilianischen Verhältnissen nicht so gut auszukennen scheint. Die anderen Staatsanwälte beachten ihn nicht groß. Doch Barone ist wie ein Terrier, der sich ohne Rücksicht auf Verluste, auch die eigenen nicht, mit jedem anzulegen bereit ist. Im Zuge der Ermittlungen besinnt er sich zudem regelmäßig auf prägende Ereignisse seiner Vergangenheit, die ihm helfen, Erfolge zu erzielen. Die Mafiosi kämpfen mit allen Mitteln. Um einen einstigen Mafioso, der zu einem wichtigen Kronzeugen geworden ist, in Schach halten zu können, wird dessen Sohn von Mitgliedern der Cosa Nostra entführt und versteckt gehalten. Bei dem Auftraggeber der Entführung handelt es sich um Leoluca Bagarella, den alle nur Don Luchino nennen. Seit der Inhaftierung des Oberbosses hält Bagarella das Kommando über den militärischen Flügel der Cosa Nostra. Er ist also der Hauptdrahtzieher der Bombenanschläge im Jahr 1993. Bei seiner Jagd auf Bagarella setzt Barone alles ein, was er hat. Auch als ihm klar wird, dass er seine Ehe gefährdet und sogar seine Familie in Gefahr bringt, lässt er nicht ab von seiner Jagd. Für den Zuschauer bietet das Spannung pur und auch Fassungslosigkeit, denn anders als in manch anderem Mafia-Streifen wird die Skrupellosigkeit und Brutalität, mit der die Mafia auch die eigenen Leute behandelt, in aller Deutlichkeit gezeigt. Die DVD-Box enthält alle zwölf Folgen der ersten Staffel, die jeweils eine Stunde dauern. Das kleine Booklet mit den Bildern der Hauptakteure hilft zumindest am Anfang, denn drei der Figuren haben den damals üblichen Schnäuzer, der später dann als Porno-Balken verpönt war, und sind so nicht immer sofort auseinander zu halten. Auch die Frauen sind sich etwas ähnlich, aber darauf aufzupassen ist ein geringer Preis für packende Unterhaltung. 38 Das Stadtgespräch

Alte Litera- tur wiederentdeckt Henry David Thoreau »Walden« Heutzutage ist es vermutlich ein- facher als je zuvor, sich über Amerikaner lustig zu machen. Wer will den mächtigsten Mann der Welt schon ernst nehmen, wenn er vor- schlägt Desinfektionsmittel gegen Corona zu trinken? Hätte er vielleicht selbst tun sollen. Doch auch die zuweilen unfassbare Naivität zu ertragen, die Amerikaner an den Tag legen, wenn es um irgendetwas anderes als sie selbst geht, ist nicht einfach. Ebenfalls belächele ich zuweilen auch bei uns Aussteiger oder sendungsbewusste Vegetarier. Lohnt es also, das Hauptwerk eines amerikanischen Vegetariers zu lesen, der sich vor anderthalb Jahrhunderten entschied, aus der modernen Gesellschaft zumindest eine Zeitlang auszusteigen? Die Antwort lautet: absout! »Walden« von Henry David Thoreau ist ein Klassiker, der heute vielleicht noch mehr Brisanz hat als zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung, stellt das Werk doch ein leidenschaftliches Plädoyer dar für Verantwortung, Selbstbestimmung und ein naturnahes, ressourcenschonendes Leben. Hier finden sich reichlich Argumente für die erst kürzlich in Mode gekommene Achtsamkeit und für Nachhaltigkeit, Minimalismus und auch für den Umgang mit Nutztieren. Selbst die mittlerweile viel zitierte Work-Life-Balance benennt der Autor, wenn auch in schönere Worte gekleidet: »Selbst in diesem verhältnismäßig freien Land sind die meisten Menschen /…/ so von künstlichen Sorgen und von überflüssiger Schwerarbeit beansprucht, dass sie nicht dazu kommen, die feineren Früchte vom Baum des Lebens zu pflücken«. Und um herauszufinden, was denn nun die feineren Früchte des Lebens sind, also das, was wirklich von Bedeutung ist, kehrte Henry David Thoreau, nur mit einer geliehenen Axt bewaffnet, 1845, als er Mitte zwanzig war, der Zivilisation den Rücken und zog hinaus in die Stille der Wälder. Von Haus aus eher Philosoph als Handwerker brachte er sich das Meiste für das Leben im Wald selbst bei. Am Walden-See in Concord, Massachusetts, verbrachte er daraufhin zwei Jahre in einer selbstgebauten Holzhütte, um »zu sehen, ob ich nicht lernen könne, was es zu lernen gibt, damit mir in der Stunde des Todes die Entdeckung erspart bleibe, nicht gelebt zu haben«. Gerade die Tatsache, dass er eben kein einfacher Mann war, der sein Leben lang am Rande der Zivilisation im Wald lebte, verschafft uns Einblick sowohl in eben dieses einfache Leben und gleichzeitig in den amerikanischen Idealismus, der auf dem deutschen Idealismus und der englischen Romantik fußt. Gleichzeitig gibt es Einflüsse indischer Philosophen – lange bevor in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Hippies auf dem Indien-Trip waren. So stellt »Walden« einen grandiosen Selbsterfahrungsbericht dar, der natürlich nicht ohne Widersprüche auskommt. Thoreau entsagt zwar der Zivilisation, doch das gilt in keiner Weise für Bücher: »Wahre Bücher in wahrer Gesinnung zu lesen, das ist eine vornehme Beschäftigung und eine, die dem Leser mehr abverlangt als irgendeine Übung, die heutzutage populär ist«. Selbst heute verlangt das Werk Thoreaus dem Leser nicht Titanisches ab. Vielmehr erfreut es mit sensiblen, poetischen Natur- q Beispielbild – beworbenes Fahrzeugangebot kann abweichen Junge Sterne glänzen länger. Exklusiv in Ihrer Sternpark Gruppe: die besten Gebrauchten von Mercedes-Benz. Mit 24 Monaten Fahrzeuggarantie, 12 Monaten Mobilitätsgarantie, 10 Tagen Umtauschrecht u. v. m.* A 200 Progressive EZ 04/20, 4.680 km, nachtschwarz, Panorama, COMAND Navi, Widescreen, Kamera, u.v.m. 31.800,– € C 63 AMG T EZ 06/18, 42.900 km, obsidianschwarz-met., Panorama, DISTRONIC, COMAND, u.v.m. 51.770,– € GLC 350 d AMG 4MATIC EZ 02/19, 24.600 km, iridiumsilber-met., Head- Up-Display, COMAND, Panorama, u.v.m. 46.806,– € E 300 T Avantgarde EZ 12/19, 14.250 km, obsidianschwarz-met. Night- Paket, Panorama, Widescreen, COMAND, DISTRONIC, u.v.m. 45.830,– € E 350 AMG Coupé EZ 10/19, 13.350 km, obsidianschwarz-met., Widescreen, Panorama, COMAND, u.v.m. 54.730,– € GLE 450 4MATIC EZ 12/19, 15.100 km, obsidianschwarz-met., Airmatic, Panorama, AHK, DISTRONIC, u.v.m. 65.980,– € *Die Garantiebedingungen finden Sie unter www.mercedes-benz.de/junge-sterne Die angezeigten Preise beinhalten die vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020 befristet geltende Senkung des gesetzlichen Mehrwertsteuersatzes. Es gilt die zum Zeitpunkt der Lieferung gültige gesetzliche Umsatzsteuer. Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße 120, 70372 Stuttgart Partner vor Ort: Sternpark GmbH & Co. KG Hauptstraße 137 · 33378 Rheda-Wiedenbrück E-Mail: verkauf.rw@sternpark.de · Tel.: +49 52 42 93 08-0 Fax: +49 52 42 93 08-11 www.sternpark.de Das Stadtgespräch 39

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