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Das Stadtgespräch November 2019

Die aktuelle Ausgabe des Stadtmagazins für Rheda-Wiedenbrück. November 2019

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52 Das Stadtgespräch Schulleiter Jörg Droste (3.v.r.) mit (v.l.) Schülervertreter Jan Helmer, Bürgermeister Marco Diethelm, Schülervertreterin Christine Lakebrink, Elternvertreterin Anette Steinel, Lars Helmer vom Förderverein und Frank Uhlmann, Stellv. Schulleiter EINSTEIN-GYMNASIUM FEIERT JUBILÄUM Seit 50 Jahren Zukunft (Kem) »Das ›Einstein‹ war für mich ein Glücksfall«, gestand Bürgermeister Theo Mettenborg auf dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Einstein-Gymnasiums. Er wechselte Ende der 1980er Jahre als Seiteneinsteiger nach dem Besuch der Matthias-Claudius- Hauptschule an die Oberstufe des vor 50 Jahren gegründeten Gymnasiums. Die Lehrer hätten ihn individuell in den Pausen und nach dem Unterricht so gefördert, dass er diesen Übergang erfolgreich absolvieren konnte, blickte er gerne auf diese Zeit in einer Talk-Runde zum Abschluss des Festakts zurück. Komplimente Schon in seiner Laudatio lobte der Bürgermeister in Übereinstimmung mit seinem Amtskollegen aus Herzebrock-Clarholz und dem ebenfalls früheren Einstein-Absolventen Marco Diethelm spürbar bewegt das Einstein-Gymnasium als erstklassige Schule: »Wir sind stolz auf diese Bildungseinrichtung. Sie entwickelt die individuellen Fähigkeiten und Begabungen sowie die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler in einer Atmosphäre des Miteinanders«. Schulleitung Schulleiter Jörg Droste dankte der Bezirksregierung und der Stadt, all den Partnern und Unterstützern. Sie hätten mit ihrer verlässlichen Wegbegleitung zum Erfolg der Schule beigetragen. In den Dank schloss er die Eltern, Schüler und Kollegen mit ein. Ihre Ideen, Kreativität, Energie und ihr Gestaltungswille hätten dem Einstein- Gymnasium seine Identität gegeben: »Wir machen seit 50 Jahren Zukunft. Wir reagieren nicht nur auf gesellschaftlichen Wandel. Wir arbeiten proaktiv, schauen über den Tellerrand hinaus, lassen uns dabei von den Kindern und Heranwachsenden leiten«. Bezirksregierung Die Leitende Regierungsschulrektorin Brigitte Schubert von der Bezirksregierung Detmold ging auf die Arbeit der Jubiläumsschule ein. Sie würdigte u. a. den gebundenen Ganztag. Hier könnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Einstein-Akademie eigene Schwerpunkte setzen u. a. in den Grammatik-Werkstätten, der Astrophysik oder durch Chinesisch. Die Verbundenheit mit dem Namensgeber der Schule Albert Einstein zeige sich in der Mathematik-Schülerakademie, der Teilnahme an Informatik- Wettbewerben und in dem von der Universität Bielefeld und dem Einstein-Gymnasium gemeinsam ins Leben gerufenen Mitmach-Labor teutolab für Grundschüler. Beispielhaft seien das umfangreiche Netzwerk mit den Grundschulen, der Osterrath-Realschule, etlichen Unternehmen vor Ort sowie die zahlreichen weltweiten Kontakte. Viele Auszeichnungen seien die positive Rückmeldung für die mit viel Engagement und Herzblut getragene Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer sowie anderen Mitarbeitern der Schule. Partner, Eltern & Schüler Für die vielen Partner der Schule sprach stellvertretend Ralph Brinkhaus, MdB. Er gratulierte dem Einstein-Gymnasium, dass es ihm sehr gelungen sei, seit seiner Gründung die Zukunft der Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu gestalten. Für die Eltern unterstrichen Anette Steinel (Elternvertreterin) und Lars Helmer (Förderverein) die erfahrene Wertschätzung bei der Einbindung in die Arbeit des Gymnasiums. Es bereite ihnen Freude sich für die Schule einsetzen zu können. Die beiden Schülervertreter Christine Lakebrink und Jan Helmer begründeten, warum für sie das Einstein-Gymnasium die »beste Schule der Stadt« sei: »Unsere Ideen werden ernst genommen. Wir können unsere Fantasie und Kreativität einbringen. Das macht uns selbständig!« Zudem stellten sie das vielseitige Bildungsangebot in den Fokus. Dieses spiegle sich beispielsweise in der mehrseitigen Liste der AGs wider. Zeitgeister Nahezu 20 Schülerinnen und Schüler der Bildungseinrichtung führten als Zeitgeister verkleidet durch den Festakt. Untermalt von musikalischen Ohrwürmern kündigten sie mit einer Prise Witz und Charme in kurzen Szenen die Gastredner an. Ebenso kurzweilig moderierten sie die abschließende Talkrunde mit den Gastrednern. Die lockere und selbständige Einbindung der Schülerinnen und Schüler in das Festprogramm machte zugleich ihre Einbeziehung in das Schulleben auf Augenhöhe hör- und sichtbar. Zu der unterhaltsamen Note des Festes trugen lustige Vi-

53 deoeinspieler und -botschaften ehemaliger, zwischenzeitlich prominenter »Einsteiner« bei. Ebenso bezauberten die musikalischen Beiträge am Flügel von Julia Bergen (6c), Nele Storck (Abitur 2018) und Denis Lebedec (Abitur 2013). Nicht zu vergessen der Olee-Chor des EG mit Schülern, Lehrern und Ehemaligen nebst Sebastian Gokus, ebenfalls Ehemaliger, mit virtuoser Percussion-Untermalung beim abschließenden Sektempfang. Den Festakt ergänzten Motto-Schulführungen und eine Zeltparty. Schulgeschichte »Seit der Gründung im Jahr 1969 hat sich das EG kontinuierlich den Herausforderungen der sich ändernden Zeiten gestellt, seine Schülerzahl ist von anfänglichen 44 auf über 1000 Schüler angewachsen. Dabei freut sich das Gymnasium an der Fürst- Bentheim-Str. auch über eine zunehmende Zahl von Real- und GesamtschülerInnen, denen es den Weg auf eine Universität oder auch zum Dualen Studium eröffnet. Auch die intensive Förderung besonders begabter SchülerInnen stellt seit vielen Jahren einen Schwerpunkt der unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Tätigkeiten am EG dar. Um der zunehmenden Schülerzahl ansprechende Unterrichtsmöglichkeiten zu bieten, wurden die Räumlichkeiten des EG seit seiner Gründung stetig ausgebaut und auch in diesem Jahr steht eine Erweiterung des Talkrunde: (v.l.) Ralph Brinkhaus, MdB und CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender, Denis Lebedev, Bürgermeister Theo Mettenborg Gymnasiums an: Die Gebäude der Johannis-Schule können ab Winter 2019/20 als Unterrichtsräume des EG genutzt werden. Den großen Chancen durch G9, die Wiedereinführung der 9-jährigen Schulzeit am Gymnasium, wird so auch in räumlicher Hinsicht Rechnung getragen«, schreibt Dr. Stephan Lampenscherf. LUIGI-COLANI-AUSSTELLUNG IN RHEDA-WIEDENBRÜCK Dirk Kamin stößt öffentliche Diskussion an (Kem) Der durch seine kommunalpolitischen Aktivitäten bekannte Dirk Kamin verfolgt die Idee, eine nicht nur kurzlebige Ausstellung von Luigi Colani-Werken in Rheda- Wiedenbrück zu verwirklichen. Hier verlebte der nun mit 91 Jahren verstorbene weltbekannte Designer seine wohl wichtigste Zeit: Der bahnbrechende Trendsetter hat seine internationale Karriere mit unglaublichem Erfolg in Rheda- Wiedenbrück begonnen. Acht Jahre lang wirkte er in der Doppelstadt. Vielen Bürgern ist er noch in Erinnerung. Firmen dieser Stadt und im Umfeld hatten mit ihm zusammen gearbeitet. »Es ist ein Glück, dass auch ein ansprechender Fundus von Werken dieses Mannes noch erhalten und in unserer Stadt vorhanden ist. Die Beschaffung von weiteren Objekten ist realistisch. Vielversprechende Kontakte sind schon geknüpft«, so Dirk Kamin. Er würde sich freuen, wenn die Idee einer Dauer- Ausstellung von vielen Bürgern, Firmen und Institutionen mitgetragen würden. Ziel müsste es sein in einer gemeinsamen Initiative ein Gebäude für die Ausstellung im »Colani-Stil« zu schaffen. Als Standort könnte er sich sehr gut das Bahnhofsumfeld vorstellen. Er wünscht sich, dass gleichfalls die Stadt das Projekt unterstützt. Auch der stadtbekannte Sammler von Colani-Exponaten, Hans Schalück, forciert diese geniale Idee. Er steht dazu mit verschiedenen Stellen in Verhandlungen und hat bereits Kontakt zu allen Pfandbesitzern der in Mailand lagernden Colani-Sammlung aufgenommen. Er konnte sie hier vor Ort begrüßen und sie zu den Wirkungsstätten des weltbekannten Designers in Rheda-Wiedenbrück führen. Aufruf Dirk Kamin: »Ich bin gespannt, wie die Idee eines Colani-Museums in Rheda-Wiedenbrück aufgenom- Dirk Kamin wirbt gemeinsam mit Hans Schalück für eine Colani-Dauerausstellung in Rheda-Wiedenbrück, hier in Schalücks Lieblingsstück aus seiner Colani-Sammlung – einem Colani-GT. men wird«. Für die Doppelstadt wäre das eine unglaubliche Chance. Das mediale Interesse (Print, Rundfunk, WDR) ist jedenfalls groß. Wer die Idee einer Colani- Dauerausstellung unterstützen möchte kann sich unter kamin. dirk@gmx.de melden. Anekdoten & Geschichten So extravagant und avantgardistisch auf das Morgen zugewandt seine Projekte waren und er Vorbild für viele Generationen von Designstudenten war, so dynamisch verlief das Leben des weltweit tätigen Designers: deftig, mit Ecken und Kanten auf eine liebenswürdige Art, aber auch hochfahrend und überheblich, darum auch verkannt und abgelehnt. Er war kein Zweifler, er liebte das Risiko. Zahlreiche Geschichten verbinden die Rheda-Wiedenbrücker mit Colanis Zeit in ihrer Stadt. Beispielsweise als er einen Dackel mit seinem Wagen überfahren hatte und er sein Fahrzeug am Unfallort Tage lang stehen ließ. Sicherlich weiß der eine oder andere noch eine Anekdote, über die man heute noch gerne lacht. Wer sich an Geschichten mit Colani erinnert, kann diese an Dirk Kamin schicken.

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