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Das Stadtgespräch November 2018

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52 TIPPS

52 TIPPS Das Stadtgespräch Fans von Lee Childs Jack Reacher müssen erst einmal über den Schock wegkommen, dass Tom Cruise die völlige Fehlbesetzung für Jack Reacher ist. Der ist in der Romanvorlage, von der es mittlerweile nicht weniger als 23 gibt – ins Deutsche übersetzt sind immerhin auch schon 19 – ein Koloss von einem Kerl, knapp zwei Meter groß und mehr als 100 Kilo überwiegend Muskeln und nicht gerade mal 1,70 wie Cruise. Doch davon muss man sich frei machen und den Film nicht als Romanverfilmung ansehen, sondern als eigenständiges Medisen liegt dort ein Herz aus Stein. Und mit jedem weiteren Brief, den Julien in dem Fach platziert, wird auch wieder eine» Antwort« dort hineingelegt. Julien ist verwirrt und fragt sich, wer dahinter steckt, hat er doch niemandem von den Briefen erzählt. Er ahnt nicht, dass er beobachtet wird. Von jemandem, den seine Worte zutiefst berühren. Jemand, der sich in ihn verliebt hat… Der französische Erfolgsautor Nicolas Barreau schafft es auch mit seinem neuen Roman seine Leser zu berühren. Auf seine unvergleichlich charmante Art und Weise erzählt er von einer Liebe, die über den Tod hinausgeht. Trotz des eigentlich ernsten Themas, gelingt es ihm immer wieder auch heitere Momente zu schaffen und den Leser sogar zum Schmunzeln zu bringen. Erschienen ist »Die Liebesbriefe von Montmartre« als Hardcover im Thiele Verlag, hat 320 Seiten und ist erhältlich in der Buchhandlung bücher-güth für 20 €. KINDERBUCH: JOHN BELLAIRS »Das Haus der geheimnisvollen Uhren« Weil seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, muss der zehnjährige Lewis zu seinem Onkel Jonathan ziehen. Zum Glück ist Onkel Jonathan nicht nur nett, sondern er lebt auch in einem uralten Haus voller Geheimgänge, verwinkelter Flure und versteckter Zimmer. So etwas hat sich Lewis schon immer gewünscht! Und das Tollste ist: Onkel Jonathan kann zaubern! Der frühere Besitzer des Hauses war allerdings auch ein Zauberer, und zwar ein sehr böser. Irgendwo tief in den Mauern hat er eine Uhr versteckt. Eine Uhr mit der Macht, das Ende der Welt herbei zu ticken. Als ihm sein neuer Schulfreund das nicht glaubt, beschließt Lewis kurzerhand, selbst zu zaubern. Mit fatalen Folgen … John Bellairs (1938-1991) war ein bekannter amerikanischer Autor. Seine Reihe um den Waisenjungen Lewis Barnavelt zählt seit Langem zu den Klassikern der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur. Nach seinem Universitätsabschluss in Englischer Literatur arbeitete Bellairs zunächst als Lehrer am College, ehe er sich nach seinen ersten Erfolgen ganz dem Schreiben widmete. Passend zum Kinofilm hat heyne>fliegt den Klassiker neu aufgelegt. 224 Seiten, 9,99 Euro für Leser ab 8 Jahren. DVD: JACK REACHER Kein Weg zurück um. Und wenn man das tut, dann funktioniert der Streifen wirklich! Das nächste Problem wäre dann, dass der zweite Film einer Reihe immer so eine Sache ist. Denn oftmals haben die Regisseure und natürlich in erster Linie die Autoren ihr Pulver schon im ersten Film verschossen. Aber da es, wie gesagt, nun wirklich mehr als reichlich Stoff als Vorlage gibt – in Worten dreiundzwanzig Romane! – sind auch hier Bedenken nicht angesagt. Worum geht es also? Als der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher seine alte Wirkungsstätte in Washington, D.C. besucht, wo er die Frau treffen will, die seinen ehemaligen Job macht, ist die nicht in ihrem Büro, sondern im Knast. Major Susan Turner (Cobie Smulders) wurde wegen angeblichen Verrats in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt. Außerdem erfährt Reacher, dass eine Ex-Prostituierte Geld von ihm will, genauer gesagt jahrelangen Unterhalt – offenbar hat er eine Tochter, die 15-jährige Samantha (Danika Yarosh). Reacher tut das, was er am besten kann: Er befreit Turner aus dem Gefängnis und macht sich mit ihr samt potentieller Tochter auf die Flucht, natürlich verfolgt von einem hocheffizienten Killer (Patrick Heusinger) – schließlich wissen seine Gegner, mit wem sie es zu tun haben. Dabei decken Reacher und Turner Stück für Stück eine Verschwörung auf, die – beinahe ebenso natürlich – etwas mit der Vergangenheit des Einzelkämpfers zu tun hat. Müssen wir noch grandiose Kampfszenen, halsbrecherische Stunts und unerwartete Wendungen erwähnen? Sicherlich nicht!

53 Vorsicht bei Traum hoch zeiten! Traumhochzeiten sind gefährlich. Nein, wirklich! Nicht in dem Sinne, dass von ihnen eine direkte Gefahr ausgeht. Eher in dem Sinne, dass die Erwartungen, die an eine perfekte Hochzeit mit allem, was dazu gehört, geknüpft sind, später nur schwer zu erfüllen sind. Und das ist wohl einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Beziehungskiller. In meinem Bekanntenkreis kenne ich nur eine einzige Frau, die tatsächlich nach ihrer Hochzeit gesagt hat: »das war der schönste Tag in meinem Leben«. Nach der Hochzeit ist sie in ihre neue gemeinsame Wohnung gezogen, in der die ultramoderne Küche eingebaut worden war, die so teuer war wie mein damaliges Jahresgehalt – brutto! Muss ich noch erwähnen, dass meine Bekannte längst geschieden ist? Dabei konnte sie eigentlich gar nichts dafür, dass ihre Erwartungen und das, was dann den Ehealltag ausmachte, so weit auseinander klafften. Sie litt Fürs Hochzeitsfoto um die halbe Welt nämlich an dem, was ich das Prinzessinnen-Syndrom nennen möchte. Wenn man schon als Kind behandelt wird, als sei man ein Engel mit diesen süßen blonden Locken und den tollen blauen Kulleraugen, dann erwartet man doch später im Leben genau diese Behandlung. Besonders häufig findet man das Prinzessinnen- Syndrom und auch das männliche Gegenstück bei Einzelkindern oder Nachzüglern, deren ältere Geschwister schon fast Erwachsenenstatus haben, während die Prinzessin groß wird. Wer es gewohnt ist, stets die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern zu haben, der erwartet das später im Leben oftmals auch. In dem Hildegard Knef-Lied »Für mich soll’s rote Rosen regnen« von 1968 ist diese Einstellung vertont worden – obwohl das Lied, wenn man es weiter hört, besagt, dass man so eher mit 16 denkt. Philipp Yorck Herzberg, Professor für Persönlichkeitspsychologie von der Helmut-Schmidt-Univer- Traumhochzeit im Indischen Ozean sität der Bundeswehr in Hamburg, sieht vor allem die Urlaubszeit und die Weihnachtszeit als gefährlich für Beziehungen an, in denen die Erwartungen mit der Realität weit auseinander klaffen. Unterschiedliche Erwartungen würden oft nicht genügend besprochen und prallten aufeinander, manchmal würden faule Kompromisse eingegangen. In den USA gibt es eine Statistik für Scheidungsanträge pro Monat und darin gibt es zwei Hochzeiten – ich meine natürlich Hoch-Zeiten, nämlich nach den Sommerferien Ende August und nach den Ski-Ferien im Winter Anfang März. Dabei ist die Tatsache, dass Vorstellungen unterschiedlich sind, wohl nicht der springende Punkt. Der sind wohl eher die völlig überzogenen Erwartungen, die man an den Partner hat. Viele Menschen hoffen und erwarten, dass die Partnerschaft sie für alle persönlichen Defizite und sämt- liche Misserfolge, die das Leben serviert, entschädigt. In dem wundervollen Film »Harry und Sally« von 1989, der vor allem wegen des vorgetäuschten Orgasmus‘, den Meg Ryan im Restaurant hinlegt, berühmt geworden ist, gibt es eine Szene, in der die beiden Hauptfiguren vom Bett aus miteinander telefonieren. Billy Crystal als Harry teilt dabei die Frauen in zwei Kategorien auf, was im Deutschen leider mit »anstrengend« und »nicht anstrengend« übersetzt wurde. Im Original ist von »high maintenance« die Rede, also von hohem Pflegeaufwand. Und der nervt auf Dauer. Auch wenn das Leben gelegentlich hohen Aufwand rechtfertigt und man die Traumhochzeit sowas von verdient hat, ist es langfristig doch gesünder, auf dem Teppich zu bleiben und Erwartungen etwas realistischer zu halten. Geländer Überdachungen Treppen EDELSTAHL KONSTRUKTION www.protte-kellner.de Heinrich-Heineke Str. 5 I Rheda-Wiedenbrück I Tel.: 4 08 29 90 I Fax.: 4 08 29 98

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