50 Das Stadtgespräch den Camping-Bereich, Tendenz für 2017 steigend. Die Börse im ARD nannte im vergangenen Jahr Kreuzfahrten die Gelddruckmaschine für Anleger. Weltweit waren im letzten Jahr 24 Millionen Menschen auf Kreuzfahrt. 2017 laufen allein 26 neue Schiffe vom Stapel. Grund für den Boom ist natürlich auch die Preisentwicklung. Und die wiederum ist eng geknüpft an die Größe der Schiffe, denn je größer das Schiff desto mehr Passagiere kann es aufnehmen. Wobei die Kosten des Dampfers nicht proportional mit der Größe steigen. Will heißen, dass ein klassisches Traumschiff mit vielleicht 500 Passagieren nicht so viel billiger ist als ein großes Schiff, das 3.500 oder sogar 5.500 Leuten Platz bietet. Doch auch für den Urlauber sind große Schiffe vorteilhaft. Zum einen preislich, weil die geringen Kosten sich natürlich auch im Ticketpreis niederschlagen. Und außerdem haben große Schiffe heutzutage fast ausschließlich Balkonkabinen – was früher nur im Rahmen einer Suite zu haben war und somit für Normalverdiener unerschwinglich. Und wer die Menschenmassen am Sonnendeck scheut, zieht sich auf seine Balkonkabine zurück und genießt Sonne und Meer ganz privat. Für einen Teil der Kreuzfahrer ist die Reise an sich mit den vielen Annehmlichkeiten an Bord das Haupterlebnis, für andere stellt sie eine sehr bequeme Art dar, verschiedene Städte in kurzer Zeit kennen zu lernen, ohne dass man ständig Koffer packen muss und sich um die Weiterfahrt kümmern müsste. Und die Zeiten, an denen man nur mächtig aufgetakelt zum Diner schreiten durfte, sind auch längst vorbei – es sei denn, man möchte mal wieder chic sein. Camping mit und ohne Glamour Chic sein ist so richtig das, was man auf dem Campingplatz meist nicht findet. Steht auch nicht an oberster Stelle auf der Prioritätenliste der Camper. Dass deren Zahl beständig wächst, hat offenbar andere Gründe. Schlafen im eigenen Bett, auch wenn man unterwegs ist, ist wohl einer der Faktoren, ebenso die eigene Toilette. Sich an keine Hotelzeiten, keinen Dresscode und kein Programm halten zu müssen, wären weitere Gründe. Sich den ganzen Tag und die ganze Nacht mitten in der Natur aufzuhalten ist ein weiterer Reiz. Und wer moderne Wohnwagen oder Wohnmobile kennt, der weiß auch, dass auf Komfort nicht verzichtet werden muss – das Zelten mit Luftmatratze im Zelt der Kategorie Hundehütte war ja sehr romantisch, aber als Jugendlicher wusste man auch noch nicht, dass man Bandscheiben hat, die sich dann irgendwann mal melden. Mietunterkünfte auf Campingplätzen sind mittlerweile auch im Trend, denn dann muss man nicht die gesamte Ausrüstung mitführen. Dennoch boomt aber der Markt mit den eigenen Urlaubsgefährten. Mehr als fünf Prozent mehr Wohnwagen wurden 2016 gegenüber dem Vorjahr verkauft, bei Wohnmobilen sieht das noch dramatischer aus, denn dort heißt die Zuwachsrate 23,9 Prozent oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: 35.135 Neuzulassungen. Damit hat die Branche das beste Ergebnis seit 1991 erreicht. Kompakte Reisemobile stellen dabei das größte Segment dar, denn rund 37 Prozent aller neuen Wohnmobile sind Kastenwagen, die auf kleinem Raum alles bieten und durchaus alltagstauglich sind, also keinen Busparkplatz benötigen und auch ganz normal als Bulli genutzt werden können. Natürlich steht dahinter auch der Wunsch, dass man jederzeit weiter fahren kann. Diese Freiheit sollte man allerdings nicht gerade beim Spontanurlaub in den Sommerferien an Nord- oder Ostsee testen, denn dort müssen auch die Campingplätze weit im Voraus reserviert werden. Aber wer jetzt schon reserviert hat ja immerhin auch die lange Vorfreude…
51 STADTVERWALTUNG TRITT ELTERNWILLEN MIT FÜSSEN Elternbefragung gefordert Bislang bestimmte der Elternwille die Schulpolitik in Rheda-Wiedenbrück. Bei der Wenneber-Gemeinschaftsgrundschule spricht zwar die »Abstimmung mit den Füßen« für ihren Fortbestand, dennoch will die Stadtverwaltung dieses voll funktionierende pädagogische System auslöschen, nur um die nach dem Einzug der katholischen Johannisgrundschule in das Gebäude der Ernst-Barlach-Realschule (EBR) noch leer stehenden Räume zu füllen. Ab Sommer 2017 darf die innerstädtischen Gemeinschafts- Grundschule keine neuen I-Männchen mehr an der Berliner Straße aufnehmen. Sie hatte zunächst vorgeschlagen, dass die Wennebergrundschule und die Johannisgrundschule in das Gebäude der Ernst-Barlach- Realschule umziehen sollen. Gegen die Unterbringung der beiden Systeme unter einem Dach sprachen sich die beiden Schulen und ihre Eltern sowie im Oktober 2016 in einer von den Wenneber-Eltern organisierten Unterschriftenaktion 1008 Bürger aus. Die Eltern und Teilnehmer der Abstimmung wollten mit ihrem Votum aber gewiss nicht die Schließung der Wenneberschule provozieren, sondern deutlich machen, wie sehr ihnen der Erhalt der Schule am bestehenden Standort am Herzen liegt. Allen Menschen, die hier schon länger wohnen, ist das bewusst. Die Stadtverwaltung aber drehte den Spieß um. Sie will ihr Ziel der Auffüllung der freien Räume in dem EBR-Gebäude eben nun durch die Schließung der Wenneberschule erreichen. Die Elternpflegschaft der Andreas-Wenneberschule hatte zu einem sehr gut besuchten Informationsabend eingeladen. (V. l.) Beate Schmits (Andreas-Wenneber), Florian Lohoff (Elternsprecher der Parkschule), Hilde Wilberg (Andreas-Wenneber), Corinna Schumacher (Andreas-Wenneber), Monika Moselage (Parkschule) Größte Grundschule im Kreis Gütersloh Obwohl die Stadtverwaltung selber weiß, dass gerade für Grundschulkinder kleine, familiäre Systeme – wie an der Wenneberschule – erwiesenermaßen eine hohe Zufriedenheit bei ihnen, ihren Eltern und den Mitarbeitern bewirken, nimmt sie es in Kauf, dass ihre Zielsetzung letztendlich genau das Gegenteil bewirkt, nämlich mit mindestens über 500 Schülern die größte Grundschule im Kreis Gütersloh, wenn nicht sogar in ganz NRW. Anstatt 3,5 bis 4 Klassenzügen wird die Johannisschule nach dem Aus der Wenneberschule zwischen 5 und 6 Klassenzüge unterrichten, weil die Kapazitäten der jeweils zweizügigen Andreas- und Park- Gemeinschaftsgrundschule nicht reichen werden, alle potentiellen Mädchen und Jungen für die Wenneberschule aufzunehmen. Die Wenneber-Eltern lehnen das große System ab. Die Stadtverwaltung muss dann paradoxerweise die beiden verbleibenden Gemeinschaftsgrundschulen ausbauen, nachdem sie gerade die Wenneber-Gemeinschaftsgrundschule geschlossen hat. Brüskierung Un- und Andersgläubiger Zudem nimmt die Stadtverwaltung die Brüskierung von Mitbürgern ohne Bekenntnis und mit evangelischer Konfessionszugehörigkeit sowie der Muslime und Zeugen Jehovas in Kauf, wenn sie entgegen ihrer Absicht die Kinder an der katholischen Bekenntnisschule anmelden und unterschreiben müssen, dass ihre Kinder am katholischen Religionsunterricht teilnehmen und die Schulgottesdienste besuchen sollen sowie darüber hinaus katholische Werte und Bräuche
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