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Das Stadtgespräch März 2017

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10 Das Stadtgespräch FRAUEN BEI DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR Gleich berechti gung ist hier Alltag (Kem) Zu 199 Einsätzen sind die Feuerwehrleute des Löschzugs Rheda im Vorjahr ausgerückt. Sie haben Verletzte aus Autowracks befreit, Wohnungsbrände gelöscht, Leckagen bei Chemikalientransportern abgedichtet und kamen bei Sturmund Unwetterschäden zum Einsatz. 78 Menschen stehen hier 24 Stunden am Tag für ihre Mitmenschen bereit – davon sind sieben Frauen. »Deutlich zu wenig«, wie die Löschzugführer Christian Kottmann und Andreas Harder finden. Die Zahl hat sich erst in den letzten Jahren erhöht. Stadtweit gibt es derzeit 280 aktive Mitglieder in den fünf Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück. Nur etwa 8% davon sind weiblich. Grund genug hier die Werbetrommel zu rühren. Lange war das Thema Feuerwehr ganz den Männern vorbehalten. In Rheda trat 1997 Nicole Frese als erste Frau der Feuerwehr bei. Damals ein Novum, mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, so die beiden Löschzugführer. Genauso sehen es auch die Feuerwehrfrauen Henriette Gomolka, Manuela Arnold und Kathrin Troschke, die jetzt auf der Jahreshauptversammlung zu Oberfeuerwehrfrauen befördert wurden. Dieselben Aufgaben für Mann und Frau Sie berichteten dem Stadtgespräch. »Wir nehmen das volle Aufgabenspektrum wahr, egal ob Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung. Letztendlich hängt es von jedem einzelnen ab, welche Aufgaben er oder sie in der Mannschaft wahrnehmen möchte. Jeder macht im Grunde alles und muss auch alles können, das ist ganz unabhängig vom Geschlecht.« Gleichfalls bei den Beförderungen gibt es keine Hindernisse. Zwar ist aktuell der höchste von einer Frau erreichte Dienstrang »Hauptfeuerwehrfrau«, aber nach dem Besuch der entsprechenden Lehrgänge und Übernahme von leitenden Tätigkeiten sind ebenfalls Beförderungen zur Brandmeisterin oder Brandinspektorin möglich, erfahren wir von Christian Kottmann. »Das ist nicht nur Anspruch, das war mit einer zwischenzeitlich ausgeschiedenen Brandmeisterin schon reale Wirklichkeit«, bekräftigt er. Dem Vorstand des Löschzugs gehören Die Oberfeuerwehrfrauen Henriette Gomolka, Manuela Arnold und Kathrin Troschke Kathrin Troschke als Schriftführerin und Manuela Arnold als Kassiererin an. Immer mal wieder kommt in Gesprächen außerhalb der Feuerwehr das Vorurteil zur Sprache, dass Frauen für den Feuerwehrdienst körperlich nicht geeignet sind. Dem widersprechen die von uns interviewten Feuerwehrfrauen ausdrücklich. »Und wenn es dann doch einmal zu schwer wird, sind unsere männlichen Kameraden immer sofort zur Stelle und helfen uns«, stimmen die drei Feuerwehrfrauen überein. Sie vermeiden aber alles, was den Eindruck erwecken könnte, sie würden als Frauen eine Sonderrolle für sich beanspruchen. Jede Sonderbe- handlung würde einer gelungenen Integration entgegenstehen. Und das hat wohl, so ist ihren Worten zu entnehmen, die Erfahrung mitgeprägt, dass die Feuerwehrmänner sagen: »Die Feuerwehrfrauen sind gute Kameraden.« Auf unsere Fragen nach den Arbeits- und Umgangsformen antworteten Henriette Gomolka, Manuela Arnold und Kathrin Troschke, dass diese noch nie ein Thema bei ihnen gewesen sind, weil sie so normal sind, wie jeder Mann und jede Frau sie sich nur wünschen kann. Sie konnten auf unsere Nachfrage ebenfalls nicht von Äußerungen berichten, durch die sie herabgesetzt, belächelt und bespöttelt oder gar sexistisch angesprochen Weiche und sichere Schuhe. Hochwertiges Leder – produziert in Deutschland. LANGE STRASSE 68 | 33378 RHEDA-WIEDENBRÜCK | TELEFON 8740 | www.schuhhaus-monkenbusch.de

11 werden. Auch diskriminierende Frauenwitze oder Anmachen, die man aus anderen Berufen kennt, haben sie noch nicht erlebt. Ebenso selbstverständlich ist es, dass die Feuerwehrfrauen über separate Toiletten, Duschen und Umkleideräume verfügen. Die Attraktivität der Feuerwehr Und was gefällt den drei interviewten Frauen jetzt eigentlich in der Feuerwehr am besten? »Die vielen Freunde die man durch das Hobby erhält und die große Kameradschaft in der Feuerwehr«, so die Drei. Dass man auch für seine persönliche Zukunft einiges lernen kann, begründen die drei Frauen damit, dass die Teamfähigkeit gefördert wird und man bei plötzlich auftretenden Stresssituationen durch die Ausbildung ruhiger und überlegter reagiert als viele Mitmenschen. Aber auch »der Umgang mit der Technik« und »die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen«, nennen sie als Gründe in der Feuerwehr zu sein. Wie sie den Weg in die Feuerwehr gefunden haben, erklären die Damen ganz einhellig. Es waren in ihrem Fall Freunde und Bekannte, die bereits in der Feuerwehr aktiv waren und sie einfach mal zu einem der beim Gerätehaus an der Hauptstraße stattfindenden Übungsabende mitgenommen haben. Bei anderen Feuerwehrfrauen war es das Beispiel der Eltern, das ihnen das Hobby der ehrenamtlichen Feuerwehrtätigkeit schmackhaft gemacht hat. Nicht zuletzt sind es auch die verschiedenen Werbeaktionen der Feuerwehr selbst oder der Weg über die Jugendfeuerwehr, die junge Frauen begeistert bei der Feuerwehr mitmachen lassen. Alle Mitglieder des Löschzugs Rheda und der anderen Löschzüge engagieren sich ehrenamtlich. Das heißt, sie gehen alle einem anderen Beruf nach, besuchen Schulen oder studieren. Bei Einsätzen werden sie über Funkmeldeempfänger, die sogenannten »Piepser« alarmiert und eilen zum Feuerwehrgerätehaus, um dann schnellstmöglich helfen zu können. Personalien Henriette Gomolka, Manuela Arnold und Kathrin Troschke sind natürlich nicht die einzigen Feuerwehrleute, die sich auf der Jahreshauptversammlung über Beförderungen freuen konnten. Janina Kottmann, Max Wagner, Michael Schwarze, Mathis Tenberken wurden neu als Feuerwehrfrau/ mann-Anwärter/in aufgenommen. Melissa Neumann, Jonas Demuth, Marcel Wendt, Jonas Bartling und Daniel Berenbrink sind jetzt Feuerwehrfrau/mann. Den Dienstrang Hauptfeuerwehrmann tragen nunmehr Jan-Moritz Ostkamp, Sebastian Lange, Nils Aldejohann und Christian Dresmann. Unterbrandmeister wurde Christian Neumann, Zum Hauptbrandmeister wurden Ulf Nabers und Frank Ruenhorst befördert. Für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde Christian Kottmann, für 25 Jahre Andreas Westphal und für 75 Jahre Karl-Heinz Strecker sowie Helmut Rönnau (in Abwesenheit) geehrt. Horst Walther und Wolfgang Hildebrand wurden mit Erreichen der Altersgrenze für den aktiven Dienst in die Ehrenabteilung des Löschzuges verabschiedet. Ernennungen: Nach vorherigen Anhörungen wurden im Rahmen der Versammlung Christian Kottmann und Andreas Harder für weitere sechs Jahre zu Löschzugund Vize-Löschzugführer ernannt. Zusätzlich wurde Ron Schröter für sechs Jahre für die neu geschaffene Position des zusätzlichen Vize- Löschzugführers ernannt. Andreas Schultz ist jetzt Führer der Gruppe 3 und Ralf Frese sein Stellvertreter. Und nicht zuletzt wurde Philip Maus zum stellvertretenden Schriftführer ernannt. Neugierig geworden? Nähere Informationen geben Andreas Schultz und Christian Dresmann unter mitmachen@loeschzug-rheda.de oder über das Kontraktformular unter www.loeschzug-rheda.de

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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