28 Das Stadtgespräch Der gute Besuch der Bürgerversammlung zeigte, dass der Verein »Dorf aktiv« und der Ortsvorsteher ein Herzensanliegen der St. Viter erfüllt haben. (V. l.) Dieter Feldmann, Ludger Vollenkemper, Heinrich Splietker ST. VIT MACHT MOBIL Verkehrs beruhi gung u. Radverkehr haben Priorität (Kem) »Wir wollen wissen wo den St. Vitern der Schuh drückt«, begrüßte der Vorsitzende des Vereins »Dorf aktiv«, Ludger Vollenkemper, die gut 70 Teilnehmer des Bürgergesprächs über den Verkehr in St. Vit im Gemeindehaus an der Stromber- ger Straße. Auch Ortsvorsteher Dieter Feldmann war begeistert darüber, dass so viele Mitbürger darüber sprechen wollten, was ihnen zu diesem Thema am Herzen liegt und welche Aspekte bei der Umsetzung Priorität haben sollen. Thema Nr. 1: Verkehrsberuhigung Mit 75 von den Teilnehmern abschließend abgegebenen Prioritätspunkten führte das Kriterium Verkehrsberuhigung die Prioritätenliste mit Abstand an. Bis es soweit war, konnten die Besucher ihre Wünsche auf Zetteln notieren, über die einzelnen Aspekte diskutieren und hinterfragen. Als ein absolutes »no go« bezeichnete ein Teilnehmer die Verkehrssituation auf der Stromberger Straße. Es werde allgemein viel zu schnell gefahren, stimmte man überein. Mittwochnachmittags fahren mit überhöhter Geschwindigkeit zusätzlich die Biker aus dem Ruhrgebiet durch das Dorf, um zu dem Motorrad-Treff an der Boker Mühle zu gelangen. Die Straße mache einen zu breiten Eindruck. Das verführe zum »Jagen«, machten mehrere Besucher deutlich. Aber auch auf den Nebenstraßen, beispielsweise dem Haxthäuser Weg, werde zu schnell gefahren. Das Land als Träger der Stromberger Straße habe offensichtlich kein Interesse, Geld für die Verkehrsberuhigung auszugeben, drückte ein Anwesender seine Befürchtung aus. »Vielleicht sollten wir aus der Bevölkerung Druck aufbauen«, regte Heinrich Splietker an. An Ideen zur Beruhigung des Verkehrs mangelte es den Besuchern jedenfalls nicht. Die Vorschläge
29 reichten von einer Einengung der Fahrbahn durch Radwege, Bauminseln und markante Baumtore über die verschiedensten Vorschläge zur Entschleunigung des Verkehrs. Hierzu gehörten eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, die Errichtung eines Kreisverkehrs in Höhe des Lattenbusches, das Aufstellen eines »Blitzers« und das Anbringen von mehr Zebrastreifen. Es wurde auch eine intensive Kontrolle der Lkw gewünscht. Diese dürfen ja erst gar nicht durch das Dorf fahren, wurde deutlich gemacht. Radwege Dieses Thema kam mit 48 Stimmen auf den zweiten Platz der Dringlichkeitsliste. Im Fokus stand u. a. der Radweg nach Wiedenbrück: Er sei zu schmal und habe eine schlechte Qualität, hieß es aus der Versammlung. Für den Radverkehr aus der Richtung Wiedenbrück fehle in Höhe des Dorfeinganges ein Querungshinweis für die Nutzung der rechten Seite. Heinrich Splietker sah es als eine bessere Alternative, den Radweg bis zur Bäckerei Vorbohle fortzuführen. Zu dem fehlenden Radweg am Wieksweg sagte ein Teilnehmer, dass seit 40 Jahren darüber gesprochen werde. Es passiere aber nichts. Das liege an den Schwierigkeiten beim Landerwerb, gab ein Besucher zu bedenken. Ein Anwesender äußerte Verständnis für die betroffenen Landwirte: Er habe gehört, die Stadt hätte 1 € pro Quadratmeter geboten. Normalerweise liege dieser Preis aber bei 8 €. Ein anderer Besucher schlug vor, auf dem Wieksweg zwischen dem aus St. Vit kommenden Waldweg und der Wegböhne wenigstens einen rot markierten Fahrradstreifen anzubringen. Dieses konnte ein weiterer Besucher sich ebenfalls für den Haxthäuser Weg vorstellen. Zur Erhöhung der Sicherheit in Richtung Stromberg und zur Autobahnauffahrt wurden ebenfalls Radwege für die Stromberger und Rentruper Straße gefordert. Querspange Man sehe immer mehr Lkw auf der Rentruper Straße. Das zeige, wie dringend die Querspange gebraucht werde, sagte ein Anwesender. Der frühere Ortsvorsteher Franz Schnusenberg berichtete, dass der Kreis den St. Vitern den Bau der Querspange schon vor der Eröffnung der Autobahnzu- und -abfahrt in der Marburg zugesagt habe. Er habe bereits 95 % der dafür erforderlichen Flächen erworben. »Aber wo bleibt sie denn?«, rief er unter dem Beifall der Anwesenden. Ein Teilnehmer berichtete, dass der Kreis im nächsten Jahr eine Verkehrszählung durchführen will, um festzustellen, ob der Bau der Querspange überhaupt erforderlich sei. Christoph Sandhäger wiederum bewertete diese Initiative positiv. Sie sei vielleicht die Grundlage zur Verhinderung der weiteren Versiegelung der Landschaft. Andere äußerten, dass sie die Eröffnung von Amazon abwarten wollen. Eine Abstimmung spiegelte die gespaltene Haltung wider: 28 votierten für die Querspange, 17 dagegen. Parken Dieses Thema wurde nicht weiter vertieft. Als kritisch wurde das Parken in der Feuerwehrzufahrt, vor der Bäckerei und auf der rechten Seite der Stromberger Straße bezeichnet. Heinrich Splietker gab hingegen zu bedenken, dass der ruhende Verkehr das Fahren mit dem Pkw verlangsame. Wie geht es weiter? Am Dienstag, dem 4. Juni, laden »Dorf aktiv« und der Ortsvorsteher zu einer weiteren Bürgerversammlung ein. Entsprechende Fachleute werden zu den vorgetragenen Aspekten über den Verkehr in St. Vit Stellung beziehen. Zur Vorbereitung auf die verschiedenen Punkte erhalten sie die im ersten Durchgang erarbeiteten Stichwörter. Ein anderes Wort Caritas! Caritas-Sozialstation Rheda | Ringstraße 1c | 33378 Rheda-Wd. | Tel.: 05242/4049376 | cs.rheda@caritas-guetersloh.de Caritas-Sozialstation Wiedenbrück | St.-Vinzenz-Straße 1 | 33378 Rheda-Wd. | Tel.: 05242/591555 | cs.wiedenbrueck@caritas-guetersloh.de
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