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Das Stadtgespräch Juni 2018

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36 Das

36 Das Stadtgespräch Raum finden, Deutsch- und Alphabetisierungskurse zu besuchen. Zeitgleich können die kleinen Kinder mit Hilfe einer liebevollen Betreuung turnen, basteln, malen oder im Garten herumtollen. Dörte Sonnabend: Ziel unserer Sprachangebote ist es, Eltern zu ermöglichen, ihre Kinder auf ihrem Bildungsweg zu begleiten. Daher bieten wir unter anderem 2 x in der Woche Praxisangebote in Kleingruppen an. In dieser Zeit besucht unsere Mitarbeiterin, Frau Thoms, die sowohl fließend Deutsch als auch Arabisch spricht, zusammen mit den Müttern Apotheken, Bäckereien und Nahversorger und übt so mit Ihnen anschaulich alltagspraktische Gespräche. Margot Kramer: Vor 2 Jahren wurden dann aus unseren ersten Schützlingen der KiTa große I- Männchen. Glücklicherweise gab es Möglichkeiten, unser Angebot auch auf die Grundschulzeit zu erweitern. Da die meisten Kinder der AWO KiTa/Familienzentrum »Am Emssee« die Brüder-Grimm- Schule, eine Schwerpunktschule für gemeinsames Lernen, besuchen, wollten wir gerne mit dieser Schule zusammenarbeiten und unsere Stiftung weiter ausbauen. Erfreulicherweise sind wir in den ersten Gesprächen mit der Schulleiterin, Frau Andrae, sofort auf offene Ohren gestoßen. Die gute Zusammenarbeit konnten wir bis heute sehr erfolgreich ausbauen. Mittlerweile stellen wir der Brüder-Grimm-Schule 6 Lern- und Entwicklungsbegleiter zur Seite. Dörte Sonnabend: Heute betreuen wir die ersten und zweiten Klassen mit je einem Lern- und Entwicklungsbegleiter. Diese sind verlässliche Ansprechpartner aller Schüler und Schülerinnen und motivieren sie in ihren Stärken innerhalb des Unterrichts und auch außerhalb der Klassenräume. Dies geschieht zum Beispiel in sogenannten Waldgruppen. Das Feedback ist einmalig. Uns wird regelmäßig seitens der Schulleitung signalisiert, dass alle Kinder von diesem Konzept profitieren und sich die Lernzeit für alle Schulkinder vervielfacht. Wir freuen uns, dass ab Sommer 3 weitere Lern- und Entwicklungshelfer die Schule betreuen. Das Stadtgespräch: Sicherlich berührt die Stiftungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen tiefgreifend. Gibt es eine Geschichte, die Sie besonders geprägt hat? Margot Kramer: Ja, wenn ich an diese Geschichte denke, dann bekomme ich heute noch eine Gänsehaut. Durch den regelmäßigen Besuch des Pferdeschutzhofs Four Season e.V. und den Kontakt mit den Pferden blühen die Kinder auf, sie öffnen sich und freuen sich, bei den Tieren zu sein. Im vergangenen Jahr war eines der Kinder für den kompletten Zeitraum der Sommerferien mit seinen Großeltern zusammen und hat dort ausschließlich die landeseigene Sprache gesprochen. Als es zurück in den Kindergarten kam, hat es sich nicht mehr getraut zu sprechen. Als ob es sich genieren würde, einen Fehler zu machen. Während eines Besuchs bei Four Seasons lief das Kind auf die Pferde zu, strahlte glücklich und der Bann war gebrochen. Das Kind sprach los, wie ein kleiner sprudelnder Wasserfall. Das hat mich tief berührt und war eine der schönsten Früchte unserer Arbeit. Dörte Sonnabend: Mir bleibt die Geschichte von einem kleinen Jungen der Brüder-Grimm-Schule in besonderer Erinnerung. Das Kind galt stets als »klassischer Störenfried«. Doch mit Sachbüchern aller Art konnte man sich seiner vollsten Aufmerksamkeit schnell gewiss sein. Unsere Lernund Entwicklungsbegleiter haben daher gerne mit dem Jungen Bücher zu Bauernhof-spezifischen Themen durchgearbeitet. Eines Tages lag der Schwerpunkt des Sachunterrichts auf dem Thema: Vom Ei zum Huhn. Was meinen Sie, wer kannte sich wohl am besten in diesem Bereich aus? Ganz klar: der kleine Junge, der kleine Störenfried. Auf einmal

37 war er kein Störenfried mehr, sondern ein Experte. Ein echter Spezialist. Und zwar einer, der von der ganzen Klasse anerkannt wurde. Es war schön mitzuerleben, wie das Kind durch die Lern- und Entwicklungsbegleiter in seinen Stärken gefördert wurde und dank dieser aus seiner unglücklichen Rolle aussteigen konnte und in diesem Moment eine völlig neue, starke Rolle angenommen hat. Das Stadtgespräch: Die Burckhard Kramer Stiftung unterstützt seit mittlerweile 8 Jahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Gibt es »ein Kind der ersten Stunde«, zu dem die Stiftung heute noch Kontakt hält? Margot Kramer: Da fällt mir spontan eine schöne Anekdote ein. Neulich spazierten mein Mann und ich durch die Flora, da sprang uns ein kleiner, etwa 7-jähriger Junge entgegen und rief freudestrahlend: »Dich kenne ich! Du bist doch der Burckhard! Wir waren doch zusammen bei Arminia in Bielefeld!« Das Stadtgespräch: Wie finden Kinder, Jugendliche und Erwachsene in besonderen Lebenslagen den Weg zu Ihnen und Ihrer hilfreichen Stiftungsarbeit? Dörte Sonnabend: Wir arbeiten sehr konzentriert mit der AWO KiTa/Familienzentrum »Am Emssee« und der Brüder-Grimm-Schule zusammen. So können wir eine gebündelte Unterstützung anbieten. Wir sind sehr stolz, dass wir so viele positive Erfahrungen sammeln konnten und würden diese gerne teilen. Das Stadtgespräch: Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Bereichen, Kita, Grundschule und Ausbildung. Gibt es bereits Perspektiven, für eine Betreuung während der weiterführenden Schulzeit? Dörte Sonnabend: Ja, tatsächlich arbeiten wir gerade an einem umfassenden Konzept und führen entsprechende Gespräche, um Stefanie Döhring, Leiterin der AWO Kita/ Familienzentrum »Am Emssee« Dietlind Andrae, Schulleitung der Brüder- Grimm-Schule Foto: krinke-fotografie unsere Schützlinge, auch auf einer weiterführenden Schule betreuen zu können. Konkrete Ansätze sehen wir an dieser Stelle in Verbindung mit unserem Stiftungshaus. Margot Kramer: Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir Ihnen dazu zeitnah näheres verraten können. Das Stadtgespräch: Wir bedanken uns sehr herzlich für das tiefgreifende Interview und wünschen Ihnen und Ihren Schützlingen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Burckhard Kramer Stiftung Lange Str. 14 33378 Rheda-Wiedenbrü ck T.: 05242-9309-955 www.burckhard-kramerstiftung.de .. Rucken fit dank xtrafit Das Ziel ist die Gesundheit, ein starker Rücken das Fundament. JETZT ANRUFEN UND TERMIN VEREINBAREN! Tel.: 05242 / 5 79 18 70 Pilgerpatt 5 | 33378 Rheda-Wiedenbrück | Telefon 05242 / 57918 70 | www.xtrafitline.de

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