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Das Stadtgespräch Juni 2017

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18 Das

18 Das Stadtgespräch WENN DUMMHEIT REGIERT WENN DUMMHEIT REGIERT St. Vinzenz Hospital soll ein Viertel seiner Kapazität abbauen Das NRW-Gesundheitsministerium plant beim St. Vinzenz-Hospital den Abbau von 51 der vorhandenen 198 Betten. Es würde damit 26 % seiner Kapazität verlieren. Entsprechend den Plänen soll die Bettenzahl in der Inneren Medizin von 100 auf 70 und in der Chirurgie von 89 auf 77 sinken. Die 9 Betten aus der HNO- Belegabteilung sind komplett gestrichen. Mit der Reduzierung will die Landesregierung offensichtlich Überkapazitäten verhindern, denn die Zahl der ambulanten Behandlungen steigt. Laut den Zahlen der Landesregierung ist das St. Vinzenz-Hospital von den fünf Krankenhäusern im Kreis am härtesten betroffen. Die vom Land angedachte Schrumpfung fällt unterschiedlich aus: Klinikum Gütersloh 16 %, St. Elisabeth- Hospital 3 %, Krankenhaus Halle 25 %. Der Kreis und die einzelnen Häuser wehren sich energisch. Vehemente Unterstützung finden sie in dem hiesigen Landtagsabgeordneten André Kuper. Die von der Landesregierung vorgeschlagenen Streichungen von Krankenhausbetten bedeuten eine deutliche Verschlechterung der Gesundheitsvorsorge. Bereits jetzt sind die Bettenkapazitäten ausgereizt, zeitweise sogar überlastet. Außerdem wächst der Bedarf an Krankenhausbetten, weil die Bevölkerungszahl steigt und die Menschen immer älter werden. Reservekapazitäten sieht das Gesundheitsministerium nicht vor. Rechtswidrig Dr. Georg Rüter, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen, hält den Vorschlag für das Sankt Vinzenz-Hospital schlichtweg für rechtswidrig: »Bei einem Verwaltungsakt – und ein solcher ist die Festsetzung neuer Krankenhaus-Bettenzahlen – muss gleiches Recht für alle gelten. Dann müssen alle nach dem gleichen Maßstab gemessen werden; beispielsweise nach der Durchschnittsverweildauer, die man ja in dem 2004 eingeführten DRG-System relativ genau bestimmen kann. Danach erfolgt die Abrechnung der Krankenhäuser mit den Krankenkassen nicht nach der Anzahl der belegten Betten, sondern nach der Anzahl der behandelten Patienten. Seit der Reform des Krankenhausgestaltungsgesetzes 2008 ist ebenfalls die Investitionsförderung des Landes von der Bettenzahl abgekoppelt. Kurzum: Die Anzahl der Betten spielt für das Krankenhaus bei der Dein Weg zum Erfolg! 9,90 € mtl* Anekabel 5 | 33378 Rheda-Wiedenbrück | Tel. 0 52 42 / 9 68 00 58 www.body-camp.de | facebook.com/BodyCampSport *gilt bei einer Mitgliedschaft von mindestens 12 Monaten. Angebot gültig bis zum 31.08.17. (V. r.) Dr. Georg Rüter, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen, Wolfgang Bien, Prokurist finanziellen Ausstattung keine Rolle mehr. Es werden die Behandlungsfälle bezahlt. Insofern können die Betten in den Krankenhäusern ruhig stehen bleiben, um in Zukunft Engpässe zu vermeiden. Dazu Dr. Rüter: »Reservekapazitäten sind immer wichtig, insbesondere bei einem Krankenhaus mit relativ hohem Notfallpatientenanteil, also bei der Inneren Medizin und der Chirurgie. Allein rechnerisch ergibt sich die Notwendigkeit höherer Kapazitätsvorhaltung, da bei der durchschnittlichen Verweildauer von 5,24 Tagen im Grunde genommen überwiegend werktags bei uns gearbeitet wird, während an den Wochenenden eine deutliche Reduktion der Bettenauslastung konstatiert werden muss«. Strafe für gute Arbeit Es ist für Dr. Rüter geradezu unbegreiflich, dass das Gesundheitsministerium das Vinzenz für die kurze Patientenverweildauer bestraft, indem es daraus den Grund für den Bettenabbau ableitet. Dr. Rüter: »Die Landesregierung bestraft uns dadurch für unsere gute Arbeit«. Überkapazitäten werden nicht durch den Abbau von Krankenhausbetten beseitigt. »Sie werden am ehesten bei wirtschaftlichem Druck abgebaut«, berichtet der Geschäftsführer weiter. Gute Beispiele gibt es hierfür, insbesondere in der Geburtshilfe, wo es bekanntlich sehr viele Schließungen in den letzten zehn Jahren gab, so beispielsweise Bielefeld Rosenhöhe, Lukas-Krankenhaus Bünde, Evangelisches Krankenhaus Rheda, Krankenhaus Versmold. Genau diesen wirtschaftlichen und qualitativen Druck erzeugt ja das 2004 eingeführte DRG-System durch die Abrechnung nach der Anzahl der Behandlungsfälle. Vor diesem Hintergrund stellt der geplante Bettenabbau für die Existenz des St. Vinzenz-Hospitals keine Gefahr dar. Das heimische Hospital behandelte im vergangenen Jahr rund 6000 Patienten. Es ist schuldenfrei und schreibt schwarze Zahlen. »Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern«, versichert der Geschäftsführer. Er fügt auf unsere Nachfrage an: »Mir als schlichtem aber theoretisch doch ganz gut ausgebildetem Volkswirt und einigermaßen erfahrenen Kenner der Krankenhausmaterie erschließt es sich nicht, weshalb die Landesregierung immer noch an der Bettenplanung festhält. Meines Erachtens kann es nur an der nach wie vor im Volksmund relevante Größenbemessung von Krankenhäusern mit Bettenzahlen liegen. Vielleicht fehlt es im Ministerium an Fachverstand«. Wir wollen es deutlicher sagen: Das Gesundheitsministerium ist faktenresistent. Schon vor einem Jahr hatten wir darauf hingewiesen, dass nicht die Anzahl der Krankenhausbetten, sondern der Behandlungsfälle ausschlaggebend ist. Raimund Kemper

anzeige 19 AUSBILDUNGSTAG BEI TÖNNIES Informiere Dich jetzt! Lust auf Teamarbeit mit mehr als 12.000 Kolleginnen und Kollegen? Lust auf Internationalität? Lust auf einen von neun Ausbildungsberufen? Wer ab dem kommenden Sommer Teil des Team Tönnies werden möchte, kann sich am Samstag, 10. Juni über die Ausbildungsberufe in der Tönnies Unternehmensgruppe informieren. Beim Tönnies-Ausbildungstag am Standort in Rheda-Wiedenbrück werden die kaufmännischen und gewerblichen Ausbildungsberufe vorgestellt, ein Blick hinter die Kulissen geworfen und das direkte Gespräch mit den Ausbildern gesucht. »Jugendliche suchen sich ihre Ausbildungsberufe sehr genau aus und wollen wissen, wo sie die nächsten zwei bis drei Jahre arbeiten und lernen«, sagt Heiko Stricker, Ausbilder bei Tönnies. »Das Spektrum der Ausbildungsberufe bei Tönnies ist riesig. Vom Einzelhandelskaufmann, über die Fachkraft für Lebensmitteltechnik bis zum Berufskraftfahrer sind zahlreiche Bereiche möglich«, sagt Luedee Hoppe, Mitarbeiterin der Abteilung Human Resources. Weitere Ausbildungsberufe sind: Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge, Mechatroniker, Industriemechaniker, Mechatroniker für Maschinenbau, Elektroniker für Betriebstechnik, Fachkraft für Lagerlogistik. Der Informationstag für den Ausbildungsstart am 1.8.2017 findet am 10. Juni 2017 von 10.00 bis 14.00 Uhr im Tönnies Forum, In der Mark 2 in Rheda-Wiedenbrück statt. Ausbildungssuchende, Eltern und Freunde sind eingeladen sich über die Möglichkeiten in der Tönnies Unternehmensgruppe zu informieren. AUSBILDUNGSTAG BEI TÖNNIES 10. JUNI 2017, Tönnies Verwaltungsgebäude, In der Mark 2, 33378 Rheda-Wiedenbrück Einzelhandelskaufmann (m/w) (m/w) Kfz Mechatroniker Nutzfahrzeuge (m/w) Mechatroniker (m/w) Industriemechaniker (m/w) Mechatroniker für Maschinenbau (m/w) Elektroniker für Betriebstechnik (m/w) (m/w) MEHR INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER www.karriere-bei-toennies.de

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