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Das Stadtgespräch Juli 2018

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20 Das Stadtgespräch anzeige DRUCKREIF BIS 28.07.2018 Der Tintenshop in Wiedenbrück bietet Tintenpatronen und Tonerkartuschen für viele verschiedene Fabrikate an. Entweder vom Hersteller oder als günstige Alternative mit herstellerneutralen Patronen und Tonerkartuschen. Die Empfehlung: Diesen Kauftipp ausschneiden, in die Wiedenbrücker Filiale bringen und ab einem Einkaufswert von 40 Euro 5 Euro sichern. Das Angebot gilt bis zum 28. Juli 2018.* * Ausgenommen sind Original-Druckerpatonen DER-TINTENSHOP.COM Der-Tinten.Shop&more UG & Co.KG • Inhaber Rico Dietrich Geschäft Gütersloh Geschäft Rheda-Wiedenbrück Carl-Bertelsmann-Str. 51 33332 Gütersloh Tel: (0 52 41) 9 98 76 96 Fax: (0 52 41) 9 98 76 97 Hauptstraße 6 Tel: (0 52 42) 37 86 21 33378 Rheda-Wiedenbrück Fax: (0 52 42) 37 86 22 Drei Generationen vereint vor dem Familienbetrieb: Henning, Roland, Edeltraud, Gerhard und Lennart Wagner TYPISCH FAMILIE! Die dritte Generation: Fluch oder Segen? (CL) Eine weit verbreitete und nicht wirklich wohlwollende Weisheit lautet: »Die erste Generation schafft das Vermögen, die zweite verwaltet es, und die dritte studiert Kunstgeschichte«. Mein Rheda-Wiedenbrück und das Stadtgespräch möchten Hand in Hand das Gegenteil dieser frechen Phrase beweisen und haben bei den heimischen Unternehmern der dritten und sogar vierten Generation einmal einen Blick hinter die Kulissen geworfen. Wir sind gespannt, welche Finessen ein langjähriges Erfolgsunternehmen ausmachen. Unser aktuelles Interview führen wir mit Roland Wagner, Inhaber der Straußmanufaktur und Friedhofsgärtnerei Wagner. Teil 3: Friedhofsgärtnerei und Straußmanufaktur Wagner Im Jahr 1938 erschien das Buch »Antwort aus der Stille« von Max Frisch. Das literarische Werk handelt von einem Mann, der kalte Füße vor seiner eigenen Hochzeit bekommt und daraufhin die Flucht ergreift. Kalte Füße waren dem ansässigen Wiedenbrücker Heinrich Wagner durchaus auch vertraut – jedoch ausschließlich in den Wintermonaten und nach getaner Arbeit. An Mut und Vertrauen hingegen mangelte es dem diplomierten Gartenbauinspektor Heinrich Wagner nicht. Auch nicht im Jahr 1938 – ein Jahr, das sich politisch und wirtschaftlich von seiner unheilvollsten Seite zeigte. Heinrich Wagner war ein Mann voller Hoffnung und Vertrauen. So gründete er am 1. Mai 1938 seine eigene Gärtnerei am Friedhofsweg 36 in Wiedenbrück. Ebenfalls trat er im selben Jahr mit der Batenhorsterin Elisabeth, geborene Wonnemann, vor den Traualtar. In diesem Jahr legte er beruflich wie privat ein Fundament, welches auch seine nachfolgenden Generationen maßgeblich beeinflussen sollte. 1941 wurde der älteste Sohn Gerhard geboren – und Heinrich musste sich in den Kriegsdienst verabschieden. In den Kriegsjahren führte Elisabeth den Blumenhandel erfolgreich weiter und kümmerte sich zeitgleich um Kinder und Haushalt. Sehr plötzlich musste der älteste Sohn Gerhard zusammen mit seiner Frau Edeltraud 1969 den elterlichen Betrieb übernehmen. Er baute das Geschäft weiter aus und konzentrierte sich zudem auf den Ausbau der Gewächshäuser und die Betreuung des gegenüberliegenden Friedhofs. Über zwei Jahrzehnte hinweg hatte er das Amt des Kreisgärtnermeisters inne und unterstütze verschiedene Fachgremien seines Berufsstandes. Die ge-

anzeige 21 Fotos aus dem Archiv von Familie Wagner bundenen Sträuße aus den Händen der gelernten Floristin Edeltraud Wagner galten bei den Kunden des Blumenladens immer als beliebte Zierde im eigenen Heim oder um Freunden Freude zu verschenken. 1998 übernahm der Gartenbautechniker Roland Wagner den Betrieb seiner Eltern Gerhard und Edeltraud. Seinen unternehmerischen Schwerpunkt legte er zwar auf die Gestaltung und Pflege von Grabanlagen und Trauerfloristik, doch der moderne Blumenhandel lag ihm nach wie vor auch sehr am Herzen. Dies zeigt sich den Kunden auch optisch. Durch den zeitgemäßen Umbau der Geschäftsräume ist schon von weitem sichtbar: Hier einen sich Straußmanufaktur und Friedhofsgärtnerei unter einem Namen: Wagner. Das Stadtgespräch: Herr Wagner, Sie führen seit 20 Jahren den traditionsreichen Familienbetrieb. Doch welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind? Roland Wagner: Tatsächlich wurde mir die Liebe zu Pflanzen in die Wiege gelegt. Seit ich mich erinnern kann, wollte ich nur eins: Gärtner werden. Der Gartenbaubetrieb, die Gewächshäuser und der Blumenladen meiner Eltern und Großeltern glich einem großen, spannenden und herrlichen Spielplatz mit vielen Möglichkeiten zum Versteckspielen. Auch der gegenüberliegende Friedhof ist mir von klein auf sehr vertraut gewesen. Berührungsängste kenne ich nicht. Eher im Gegenteil: Ich habe es als kleiner Junge geliebt, mit den kleinen Elektroautos des elterlichen Betriebes über die schmalen Pfade des 100-jährigen Friedhofs zu fahren und mit meinem Vater in der Gärtnerei zu werkeln. Spontan fällt mir da auch eine sehr amüsante und Gott-sei-Dank nicht symbolische Anekdote ein: Als wir Anfang der 80er Jahre unser erstes Elektroauto bekamen – ich war 11 oder 12 Jahre alt – durfte ich die Jungfernfahrt übernehmen. Mächtig stolz wie ich war, wollte ich unbedingt alles richtig machen. Ein bisschen aufgeregt trat ich vorsichtig aufs Pedal, blickte in voller Erwartung nach vorne und – rums – schon auf dem ersten Meter habe ich meinen Vater umgefahren. Und er – er landete der Länge nach zwischen zwei Gräbern! Zum Glück hatte er den Gang eingelegt… und zwar nicht den Vorwärts-, sondern den Rückwärtsgang! Das Stadtgespräch: Oha, zum Glück änderte das nichts an ihrem vertrauensvollen Verhältnis zueinander. Sie konnten 1998 in den Familienbetrieb eingestiegen, weil... Roland Wagner: …ich die familiäre Tradition rund um den Betreib weiter pflegen und ausbauen wollte. Und ich mich nach meiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner intensiv mit dem Thema Friedhofsgärtnerei befasst habe. Unsere Familie ist geprägt durch ein ausgesprochen offenes und vertrauensvolles Verhältnis zueinander und nachdem klar war, dass

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