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Das Stadtgespräch Juli 2016

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Magazin für Rheda-Wiedenbrück

38 Das

38 Das Stadtgespräch KÜGELCHEN GEGEN SONNENBRAND Die Homöopathische Reiseapotheke Wer denkt schon ans Krankwerden, wenn der Koffer gepackt wird. Gut so! Ernsthafte Gedanken verderben die Vorfreude, und das kleinliche Abzählen täglicher Tablettenrationen halten einen unvermeidlich im Ernst des Lebens, den man ja gerade im Urlaub eigentlich doch gar nicht will. Wer dennoch vorbereitet sein will für das eine oder andere Unbehagen, der kann zur Homöopathischen Reiseapotheke mit »Globuli« greifen: Die kleinen Kügelchen nehmen keinen Platz weg, passen also ins Handgepäck, sind jederzeit zur Hand und in Minigläschen übersichtlich sortiert für die kleinen Urlaubsmissgeschicke wie Übelkeit, Durchfall, Sonnenbrand, Verdauungsprobleme, Insektenstiche und Prellungen. Wer noch keine Erfahrungen hat mit Homöopathie: Globuli wirken gezielt und ohne Nebenwirkungen, werden ohne Alkohol hergestellt und sind daher gerade für Kinder geeignet, die die Kügelchen meist gar nicht als Medizin wahrnehmen, die Geringstmenge des Zuckers Saccharose als Trägersubstanz ist auch für Diabetiker kein Problem. Wer die Anwendung gelernt hat wird merken: Sie können sogar dem Haustier helfen. Wer schon mal bei einem ausgebildeten Homöopathen war, lässt sich seine persönliche Hausapotheke am besten von ihm ganz individuell zusammen stellen: Er kennt den Patienten so gut, dass er weiß, was am besten wirkt. Denn Homöopathie geht weniger von den Beschwerden aus als vielmehr vom Menschen, der sie hat: Bei zwei verschiedenen Menschen kann sich zum Beispiel ein Schnupfen sehr unterschiedlich auswirken und wird auch anders behandelt. In der Homöopathie sieht man genau hin: Kopfschmerzen gibt es in Variationen, die der Patient möglichst exakt beschreiben sollte: Legt sich der Schmerz über die Augen oder wie ein Stirnband um die vordere Kopfseite, fängt er an der Schläfe an, wenn ja: auf welcher Seite, ist es ein Hämmern oder ein Pochen, ein Stechen oder ein Ziehen... Wer sich genau beobachtet, findet am ehesten das passende Mittel. Gleiches mit Gleichem zu heilen, ist der Grundsatz, daher werden etwa Insektenstiche mit Apis kuriert, dem Gift der Honigbiene – in der sprichwörtlich homöopathischen Dosis so sehr verdünnt, dass der Ausgangsstoff mit herkömmlichen Methoden physikalisch nicht mehr nachweisbar ist. So ist es in der Homöopathie beispielsweise auch möglich, Arsen zu verwenden, metallische und tierische Substanzen oder gar Krankheitserreger. Das Verdünnen ist ein kompliziertes Verfahren, je weiter es betrieben wird, desto weniger Gehalt hat das Mittel und desto intensiver ist die Wirkung. Homöopathen sprechen

39 daher vom »Potenzieren« also vom Verstärken der Wirkung, je weiter der Ausgangsstoff bearbeitet, um nicht zu sagen verdünnt, wurde. Warum wirkt Homöopathie? Homöopathie arbeitet nicht mit dem chemischen Vorschlaghammer, sondern aktiviert nach dem Ähnlichkeitsprinzip die Selbstheilungskräfte des Körpers – gegen das Mittel und also auch gegen die Beschwerden. Dafür genügt das Signal der Wirkstoffe. Auf CD oder im Radio hören wir ja auch keine Live-Band, die bei uns im Wohnzimmer spielt, sondern eine Musik, die mehrfach konserviert und durch Nachbearbeitung durch Studiotechnik noch intensiviert wurde. Es geht um die Wirkung! Zeit und Zuwendung Um DAS richtige Mittel zu finden, befragt der behandelnde Homöopath in einer ersten Sitzung den Patienten intensiv zu den akuten Beschwerden und verschafft sich außerdem einen Gesamteindruck von »Kopf, Seele und Bauch«, der Konstitution des ganzen Menschen, sowie Veranlagungen der Familie – manchem mag das allzu intim vorkommen, aber so eine Erstanamnese stellt sicher, für alle Fälle und zeitnah auch für andere Beschwerden gewappnet zu sein. Für den Befund bestimmt er dann die »Potenz«, also den Grad der Verdünnung, der im Einzelfall heilend wirkt. Die Ausbildung zum Homöopathen dauert an die sechs Jahre und hört nie wirklich auf, Sachkunde, Menschenkenntnis, Zeit zum Zuhören und Einfühlen sowie die jahrhundertelang gesammelten Erfahrungswerte der Arzneimittelbilder sind Grundlage jeder Behandlung. Gängige Mittel für die Reiseapotheke Wer weiß, was ihm hilft, hat seine eigenen Mittel für die typischen Urlaubsbeschwerden in der Reiseapotheke. Wer aber für die ganze Familie packt und noch wenig Erfahrung mit Homöopathie hat, kann auf eine bewährte Auswahl gängiger Allrounder zurück greifen, die erfahrungsgemäß schon vielen Menschen geholfen haben und in keinem Fall schaden. Arnica Bei Prellungen, Muskelkater, Quetschungen, Blutergüssen, Schürfund Bisswunden das erste Mittel. Apis (Biene) Für Stichwunden aller Art, sowohl durch Insekten als auch durch ungeschicktes Nähen mit der Hand... Arsenicum album (Weißes Arsen) Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden durch verdorbenes Fleisch oder Fisch sowie andere Lebensmittelvergiftungen. Belladonna (Schwarze Tollkirsche) Hilft bei allem was brennt: Sonnenbrand, Sonnenstich, brennende Halsschmerzen, schnell und hoch steigendes Fieber. Falls es nicht anschlägt, sollte man zu Cantharis oder Urticaria a greifen. Rhus toxicodendron (Giftsumach) hilft bei Zerrungen, Verstauchunanderen Sportbeschwerden. gen, Verrenkungen und Cocculus (Scheinmyrthe) hilft gegen Schwindel, Schwäche und Übelkeit. Borax veneta (Natriumborat) und Cimicifuga (Traubensilberkerze) eher er gegen Flugangst. Nux vomica (Brechnuss) Wenn man seine Grenzen nicht kennt oder nicht wahrhaben will, kann das auch im Urlaub zu typischen Folgen von Übertreibung und Reizüberflutung führen: Kater, Nikotinüberschuss, Völlegefühl, aber auch »Jetlag« mit Brechreiz. Regeln für Umgang und Anwendung homöopathischer Mittel · vor Licht, Feuchtigkeit und großen Temperaturschwankungen schützen! · Andere starke Aromen (besonders ätherische Öle) nicht in direkter Nähe transportieren (gilt unter anderem für Kräuter, Gewürze, Tees – speziell Pfefferminze oder Menthol. · Beim Einnehmen nicht gleichzeitig essen oder trinken, vor allem weder Kaffee, Tee oder Alkohol – auch nach dem Zähneputzen eine Stunde warten!

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