26 Das Stadtgespräch IN ST.VIT UND ANDERSWO Einbrecher spionieren Objekte aus Telefon: 964545 Dieser Krimi spielt in St. Vit, wo die Menschen ehrlich und die Nachbarn aufmerksam sind. Es ist eine wahre Geschichte. Ein weißer Lieferwagen fährt durch die Anliegerstraße, die früher mal ein Feldweg war. Sie verbindet nur einige alte Bauernhöfe und Kötterhäuser, hier ist die Nachbarschaft lebendig: Man kennt sich, hilft sich, feiert zusammen! Sobald man zuhause ist, genießt man den Blick aus dem Fenster in die freie, fast unverbaute Natur und sieht, was sich draußen so tut. An diesem Nachmittag schleicht ein weißer Lieferwagen vorbei und fällt einer St. Viterin auf, die zufällig zuhause ist! Wie der Name schon sagt, will der wohl ausliefern, weiß aber offenbar nicht, wohin oder an wen, denn auffällig langsam ist das Gefährt unterwegs, denkt sich die Nachbarin. Kann sie helfen? Die Polizei rät zur Wachsamkeit. Merkwürdiges Verhalten Die freundliche St. Viterin geht hinaus, sieht aber den Wagen schon vor dem Hof der Nachbarin stehen. Ein Mann steigt aus und geht zur Eingangstür, Ziel also gefunden? Der Zweck des Besuchs erschließt sich nicht, denn nach kurzem Verharren vor der Tür, die Klingel nicht einmal in Reichweite, dreht sich der Mann um und läuft zurück zum Auto. Was ist los? Hat der Hund ihn verschreckt oder hängt ein Zettel an der Tür, dem er eine Info entnimmt? Die Nachbarin ist weder neugierig noch aufdringlich und geht wieder in ihr Haus. Doch die merkwürdige Szene frisst sich in ihr Unterbewusstsein. Sie hat ein eindeutig ungutes Bauchgefühl, denn die Nachbarin ist von hohem Alter gesegnet und hin und wieder hilfebedürftig. Soll sie mal reinschauen nebenan? Zettel mit Adressen Sie ruft ihren Mann an, um sich mit ihm zu besprechen. Und der hatte den Hörer schon in der Hand, ihr klingeln die Ohren bei der Geschichte, die er ihr zu erzählen hat: Ein Kumpel aus demselben Wohngebiet, Hundehalter und Spaziergänger, hat sich am Nachmittag während einem seiner Gassi-Gänge auf eben jener Anliegerstraße geärgert: Unter der alten Hof-Eiche jener Nachbarin, zu der der weiße Lieferwagen gefahren war, ohne sie anzutreffen, fand er »Müll«, ein zerknautschtes Blatt Papier, das wohl jemand achtlos dahin geworfen hatte. Und das muss doch nicht sein, Papierentsorgung hat immer Zeit bis zur hauseigenen Papiertonne, denkt sich der St. Viter, und hebt den Zettel auf. Was hatte er erwartet, Kinderzeichnung, Gebrauchsanleitung, Einkaufliste? Letzteres kommt dem Zweck recht nahe. Denn aufgelistet sind einige Adressen im Ort. Hinter den Adressen stehen merkwürdige Symbole. Hat hier jemand Spenden einholen oder eine Unterschriftenliste herumreichen wollen? Zwei Namen sind buchstäblich abgehakt. Polizei ist alarmiert Drei Menschen aus St. Vit, denen beide Erlebnisse ganz und gar merkwürdig vorkommen, vor allem, seit sie die im Zusammenhang sehen. Das kann nur Polizei aufklären, denken sie, die sollte man in solchen Gemengelagen durchaus mal anrufen. Und die Beamten reagieren überraschend ungelassen: Es hat nämlich Einbrüche gegeben in St. Vit, vor kurzem in eben eines jener Häuser, die auf der Liste abgehakt waren. Nach dem Papier zu schließen, hätte es offensichtlich eine Einbruchs-Serie werden sollen. Der »Lieferwagen« war wohl eher auf Ein- statt auf Ausladen aus, hatte womöglich noch das eben erst geklaute Diebesgut als Fracht. Durch die drei Nachbarn, die sich rechtzeitig ausgetauscht und die Polizei informiert hatten, konnte den anderen Haushalten das Schlimmste erspart werden, sie wurden gewarnt und blieben verschont. Es lohnt sich eben, die Augen aufzuhalten – nicht nur in St. Vit. 110 anrufen Die Polizei sagt uns, dass Bürger die etwas beobachtet haben oder auffälliges Verhalten melden wollen, immer(!) die Telefonnummer 110 anrufen sollen. Die 110 ist nicht nur die Nummer für Notfälle, sie kann und soll immer angerufen werden wenn Bürger mit der Polizei Kontakt aufnehmen wollen! Also, den Einbrechern keine Chance. Augen auf in der Nachbarschaft und wenn irgendwas komisch ist, die 110 anrufen…!
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