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Das Stadtgespräch Januar 2018

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18 Das Stadtgespräch Merry Christmas & Happy New Year Dieselstraße 6 Rheda-Wiedenbrück Tel.: 0 52 42 / 9 68 39 57 info@kroegerelektrotechnik.de BÄCKEREI • KONDITOREI • CAFE Klingelbrink 11 | 33378 Rheda-Wiedenbrück | Tel. 05242 - 7593 www.kroegerelektrotechnik.de Heiligabend backen wir frisch! Brötchen und Baguettes. Weihnachten gehört unseren Familien. Ho Ho Ho... Wir wünschen Ihnen kuscheligw warme, himmlisch ruhige, wahnsinnig erholsame, kalorienbombige, engelschöne und rentierstarke Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Sandberg auf der Baustelle der A 33 bei Steinhagen entdeckt. Ein seltenes Glück. In einem zweiten Schritt wollen die Mitglieder des Arbeitskreises demnächst auf auffällige Bodenverfärbungen achten, wenn der Mutterboden abgeschoben ist. Bodenverfärbungen geben den Archäologen wichtige Hinweise auf frühe Siedlungsspuren. Begeisterung Wir hatten zu dem Arbeitskreis Kontakt über das in Rheda-Wiedenbrück lebende Mitglied Bernd Buschmann bekommen. Wiederholt hatten wir ihn auf den zwischen der A 2 und dem Wieksweg gelegenen Ackerflächen gesehen, wenn er dort mit dem Metalldetektor und Spaten stundenlang und konzentriert seiner archäologischen Arbeit nachging. Buschmann ist seit 2012 in dem Arbeitskreis aktiv. Schon vorher hatte er sich für archäologische Fragen interessiert. Er informierte sich darüber beispielsweise im Internet. Nach den ersten Treffen des Arbeitskreises stand für ihn fest, dass er dazu gehören will. Er feierte gerade seinen 50sten Geburtstag. Dazu hatte er sich ohnehin vorgenommen, etwas Neues zu beginnen. Und so machte er aus seiner Vorliebe für Archäologie ein professionelles Hobby. Die insgesamt 10 Frauen und Männer des Arbeitskreises verbindet allesamt die Begeisterung für die Archäologie. Sie kommen aus der Kreisstadt, Harsewinkel sowie Rheda-Wiedenbrück und Steinhagen; gehen beruflich den verschiedensten Tätigkeiten nach. Einmal im Monat treffen sie sich, um sich auszutauschen, die gemachten Funde zu zeigen oder gemeinsam auf archäologische Spurensuche zu gehen. Stadtarchäologe Johannes W. Glaw begleitet ihre Arbeit aus der wissenschaftlichen Perspektive. Glaw nimmt sein Amt seit 2010 wahr. Der Stadtrat Gütersloh überträgt ihm diese ehrenamtliche Aufgabe jeweils für einen Wahlzyklus von fünf Jahren. Zu seinem archäologischen Tagesgeschäft gehört die Beobachtung der Baustellen in der Kreisstadt sowie darüber hinaus auch im gesamten Kreisgebiet. Daher agiert er bisweilen auch in Rheda-Wiedenbrück – natürlich im Einvernehmen mit der Unteren Denkmalbehörde. Vor jeder Prospektion geht es um die Fragestellung, ob dort Wichtiges aus dem Erdreich zutage gefördert werden kann, und wie die gemachten Funde zu bewerten und zu katalogisieren sind. Franzosenzeit Darüber hinaus konzentriert sich der Stadtarchäologe auf das Thema Napoleonische Zeit in Westfalen (1807 – 1813) sowie auf Zeugnisse des Siebenjährigen Kriegs (1756 – 1763). In beiden Fällen haben französische Heere ihre Spuren in Gütersloh und Umgebung, beispielsweise in Rheda-Wiedenbrück, hinterlassen. Er hofft Relikte – wie Musketenkugeln sowie Uniformknöpfe, Münzen oder Gürtelschnallen zu entdecken. Dabei wird er von den Mitgliedern des Arbeitskreises tatkräftig unterstützt. Es geht um Fundstücke aus jener Zeit, als der französische Marschall d’Estrées (1757) in der Nähe von Rheda-Wiedenbrück mit seinem Heer Quartier bezog. 40.000 Soldaten schlugen damals ihr Lager zwischen Isselhorst, Herzebrock und Rheda-Wiedenbrück auf. Dass sie auch nach der für die Franzosen verlorenen Schlacht bei Minden (1759) dort wieder lagerten – zumindest für ein paar Tage – ist sich Glaw sicher. Genauer erforschen will er das auf einem Terrain, das gut 15 Kilometer lang ist. Bernd Buschmann ist zu diesem Thema unter anderem aktuell in den heimischen Gefilden am Wieksweg unterwegs. Acker für Acker nimmt er sich nach der Ernte vor. Vorher holt er das erforderliche Einverständnis der landwirtschaftlichen Eigentümer ein. Etliche interessante Fundexponate hat er

19 (V. l.) Johannes W. Glaw, wissenschaftlicher Betreuer des archäologischen Arbeitskreises, sowie die AK-Mitglieder Birgit Everszumrode, Dorothea Enkemann, Bernd Buschmann, Renate Horsmann, Friedhelm Beduhn Der Stadtarchäologe Johannes W. Glaw zeigt einige der vom AK Archäologie aufgespürten Fundstücke (Patrone, Knopf, Metallfragment) aus dem neu ausgewiesenen Baugebiet südlich der Kreisverwaltung. schon entdeckt, beispielsweise Uniformknöpfe und Musketenkugeln. Leider stößt er häufig auch auf achtlos weggeworfenen metallischen Abfall. Dieser behindert die eigentliche archäologische Arbeit. Archäologie ist auch Glaws Leidenschaft seit früher Jugend. Er machte sie nur darum nicht zu seinem Beruf, weil das Angebot an Arbeitsplätzen in diesem Bereich sehr überschaubar ist, gestand er freimütig. Seinen Jugendtraum verwirklichte er aber ab 2001, als er in Münster das fünfjährige Studium der Archäologie aufnahm und es 2006 beendete. Er freut sich, dass er diesen Weg gegangen ist, der ihm die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet erlaubt. Und er freut sich natürlich über den Arbeitskreis. Die Begeisterung seiner Mitglieder beschwingt auch ihn. Zudem weiß er es zu schätzen, dass sie ihn bei seinen weiträumigen Aufgaben zuverlässig unterstützen.

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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