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Das Stadtgespräch Januar 2016

Das Magazin für Rheda-Wiedenbrück

44 TIPPS

44 TIPPS Das Stadtgespräch HÖRBUCHTIPP Der Schneegänger Eva Mattes beendet bald ihren Dienst als Tatortkommissarin am Bodensee. Das ist bedauerlich. Aber besser noch als die schauspielerischen Leistungen bewerte ich persönlich ihre Lesungen, von denen gerade eine neue im hörverlag erschienen ist. Das zweite Kaufargument für Schneegänger ist, dass der neue Roman von Elisabeth Hermann ein Wiedersehen mit Sanela Beara bietet. Die junge Polizistin mit Migrationshintergrund ermittelte bereits in Das Dorf der Mörder erfolgreich. Das wurde auch inzwischen sehr schön verfilmt, wobei die Hörbuchausgabe für mich noch um Längen besser ist, aber so ist das bei Verfilmungen halt, wenn alles in 90 Minuten gesagt und getan sein muss. Auch diesmal hat die Autorin, die sich in einem Interview treffend als Geschichten-Archäologin bezeichnet, eine originelle Geschichte geschaffen oder vielleicht einfach nur »ausgegraben«. Ein kleiner Junge wird entführt – und alle Ermittlungen laufen ins Leere. Vier Jahre später wird sein Skelett im Wald gefunden. Polizeimeisterin Sanela Beara muss dem Vater die schlimme Nachricht überbringen. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Doch alle Beteiligten schweigen eisern. Für Sanela gibt es nur eine Chance, Licht ins Dunkel zu bringen: Sie schleust sich undercover in die Villa der schwerreichen Familie Reinartz ein, bei der die Mutter des ermordeten Jungen damals gearbeitet hat – und wird hineingezogen in einen Strudel aus Hass, Gier und Verachtung, der sie selbst zu vernichten droht. Aber natürlich hat Sanela, die kleine Kämpferin mit bosnischen Wurzeln, auch diesmal eine echte Chance. Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman »Das Kindermädchen« ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio- Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Warum sich der Verlag allerdings entschieden hat, eine gekürzte Lesung von »nur« acht Stunden (Preis 19,99 Euro) statt einer vollständigen Lesung aufzulegen, ist mir ein Rätsel. Dennoch ist das Hören vor allem für Freunde subtiler Spannung ein Genuss. CD-TIPP Adele 25 Gut, das neue Album von Adele zu empfehlen ist vielleicht nicht wirklich der ungewöhnlichste CD-Tipp. Schließlich hat Adele Laurie Blue Adkins, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, alles gewonnen, was es im Show Business zu gewinnen gibt, einschließlich den Oscar für ihren James-Bond-Titelsong (der Song alleine wäre ja auch ohne Oscar ein Ritterschlag gewesen). Apropos Ritterschlag: Adele ist berechtigt das MBE im Namen zu führen: Mitglied des Order of the British Empire, aber das nur nebenbei. Auch dürfte sie um die 100 Millionen Tonträger verkauft haben, sie ist also auch noch reich. Ach ja, glücklich liiert und Mutter ist sie ebenfalls seit 2012. Aber das alles spielt keine Rolle, denn Adele hat auch diesmal getan, was sie immer tut: Sie hat sich auf die Musik konzentriert. Zurückhaltende Begleitung und eine Mörderstimme, die man in ihrer Unverwechselbarkeit ruhig Jahrhundertstimme nennen darf, machen auch ihr aktuelles Album aus. Benannt ist es nach ihrem Lebensalter zur Zeit der Entstehung der Songs: 25. Damit knüpft sie an ihr erstes Album an, das 19 hieß und das 2008 die Charts europaweit stürmte. Album ist übrigens fast die richtige Bezeichnung, denn 25 wird nicht über Streamingdienste vertrieben, sondern als Download oder eben ganz klassisch, passend zur Künstlerin, als CD. Die Songs auf dem Album sind aus einem Guss – und das ist auch gut so. Nur mit Send my Love hat sie wohl etwas daneben gegriffen, denn das klingt fast nach den Vorbildern, die Adele mit 11 hatte, also den Spice Girls. Ansonsten kommt sie mit Nummern daher, die das Wort soul auch in wörtlicher Übersetzung verdient haben: Seele! Am besten gefällt mir persönlich die Ballade When We Were Young. Es mag komisch klingen, wenn jemand, der seinen 28. Geburtstag noch vor sich hat, über die Zeit sinniert, als er noch jung war. Aber irgendwie sind ihre Töne, ist ihr Gesang viel älter als diese erstaunliche junge Frau, die so viel Melancholie und Schmerz und dabei gleichzeitig so viel Kraft in ihrer Stimme hat. Dass ich nicht der einzige bin, der das heraushört, schmälert meine Begeisterung nicht. Ich bin nur gespannt darauf, wie ihr Album 51 klingen wird, wenn ich das noch erleben darf!

TIPPS 45 URSULA POZNANSKI / ARNO STROBEL »Fremd« Stellen Sie sich vor, Sie sind allein zu Hause. Plötzlich hören Sie ein Geräusch im Haus. Sie sehen nach und erleben den Schock Ihres Lebens: Vor Ihnen steht ein Mann, der behauptet, Ihr Lebensgefährte zu sein. Das Problem: Sie kennen den Mann nicht und auch im Haus deutet nichts darauf hin, dass dort noch eine zweite Person lebt. Der Mann versucht, Sie zu beruhigen und zur Vernunft zu bringen, doch Sie verspüren nichts als Angst- und den unbändigen Drang sich zu wehren. In genau dieser Situation befinden sich Joanna und Eric. Eric kommt von der Arbeit nach Hause und ist schockiert, als Joanna ihn nicht mehr erkennt und sogar Angst vor ihm hat. Nach dem ersten Schock versuchen die beiden zu begreifen, was hier vor sich geht. Doch je mehr sie versuchen zu verstehen, desto verwirrender wird die Situation und desto mehr Fragen und Zweifel kommen auf. Auf der Suche nach der Wahrheit müssen die beiden bald feststellen, dass sie in Gefahr sind – in tödlicher Gefahr. Die beiden Bestsellerautoren Ursula Poznanski und Arno Strobel haben mit ihrem gemeinsamen Projekt »Fremd« einen furiosen Thriller vorgelegt. Abwechselnd aus der Sicht von Joanna und Eric geschrieben, herrscht von Anfang an eine unglaubliche Spannung. Vor allem die Glaubhaftigkeit beider Protagonisten macht die Geschichte so fesselnd. Man findet keinerlei Anhaltspunkte, die darauf hinweisen ob einer von ihnen lügt. Poznanski und Strobel beweisen, dass atemlose Spannung nicht immer bedeuten muss, dass viel Blut fließt. Ein Thriller, der aufwühlt und noch lange nachhallt. Erschienen ist »Fremd« als Paperback im Wunderlich-Verlag, hat 400 Seiten und ist erhältlich in der Buchhandlung bücher-güth für 16,99 Euro. EIN HERZ FÜR KINDER IN ALLER WELT Gesamtschüler packten Weihnachtsgeschenke Für viele Kinder ist Weihnachten das schönste Fest des Jahres und wird mit Sehnsucht erwartet. Viele vergessen aber, dass es auch Kinder gibt, die in Not leben und kein Geschenk bekommen. An diese Kinder, denen zu Weihnachten eine Freude bereitet werden soll, richtet sich der Verein »Geschenke der Hoffnung e.V.«. Auch die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück waren sofort Feuer und Flamme, als sie durch ihre Religionslehrerinnen und Religionslehrer über die Aktion informiert wurden. Sie besorgten sich Schuhkartons, beklebten diese mit Weihnachtsgeschenkpapier und befüllten sie mit Geschenken. In den Päckchen für Mädchen und Jungen sollten sich entsprechend des Alters neben Spielsachen und Süßigkeiten auch Kleidung, Schulbedarf, Hygieneartikel sowie als Spende (für Transport und Werbung) zusätzlich 6 € befinden. Die Geschenkkartons waren für Not leidende Kinder beispielsweise in Bulgarien, Georgien, Polen, Rumänien, Serbien sowie in der Mongolei und dem Westjordanland bestimmt. So können auch sie ein schönes Weihnachtsfest erleben. WEIHNACHTSFEIER Das Rote Kreuz lädt Alleinstehende zu Heiligabend ein (Kem) Weihnachten kann für einsame Menschen eine besonders schwere Zeit sein. Insbesondere Senioren, die ihre Lebenspartner bereits verloren haben oder deren Angehörige weit weg leben, fürchten sich vor dem 24. Dezember. Auch viele Singles haben Angst, an Heiligabend zu den Alleingelassenen zu gehören. Für viele ist Heiligabend von daher nicht nur eine »stille Nacht«, sondern auch eine einsame Nacht. Eine Alternative bietet das Rote Kreuz in Rheda-Wiedenbrück. Es hatte schon in den vergangenen Jahren alle Menschen zu einer Weihnachtsfeier in netter Runde eingeladen, die einsam sind oder sich einsam fühlen. Auch in diesem Jahr sind sie wieder herzlich willkommen – gleich welcher Herkunft und welcher Religionszugehörigkeit. Termin Do 24. Dezember, 14 bis 17 Uhr Ort DRK-Zentrum, An der Schwedenschanze 16 Anmeld. 05242-5788920 Hier können die Teilnehmer auch angeben, ob sie abgeholt werden müssen.

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