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Das Stadtgespräch Januar 2016

Das Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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22 Das Stadtgespräch SÜDRINGSCHLUSS Stadt und Regierungs präsident wollen 25-jährigen Widerstand brechen (Kem) Die von der Stadtverwaltung und einer Mehrheit im Rat getragenen Pläne zum Südringschluss gehen bis in das Jahr 1990 zurück. Der Bürgerinitiative (BI) »Südring«, unterstützt von den Bündnisgrünen, gelang es bislang eine Umsetzung dieser Pläne in diesem »sensiblen Gebiet mit Wohnbebauung, Kindergarten, Schulen und Natur« (Bernhard Heimann, Sprecher der BI) auf dem Gerichtsweg zu verhindern. Offensichtlich haben die Stadtverwaltung und die Ratsmehrheit nunmehr einen nicht mehr auszubremsenden Verfahrens-Weg für die Realisierung des Südringschlusses gefunden. Das wurde bei der Vorstellung der aktuellen Pläne für den Südringausbau im Reethus im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens sichtbar: Mit im Boot ist jetzt der Regierungspräsident (RP). Die Stadt plant als nächsten Schritt die Antragstellung auf Ausführung des Planfeststellungsverfahrens beim RP. Für die weiteren Verfahrensschritte ist ebenfalls der RP zuständig. Mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens erfolgen die einmonatige Offenlegung der Pläne und die Beteiligung der Öffentlichkeit. Sie kann innerhalb von sechs Wochen nach dem Beginn der Offenlegung Einwendungen erheben. Ein Erörterungstermin mit der Bezirksregierung schließt das Beteiligungsverfahren ab. Die Kosten für den Südringausbau sind noch nicht bekannt. Bekanntlich monierten seine Kritiker in der Vergangenheit die hohen Kosten. Einen Antrag auf Landesmittel kann voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2018 gestellt werden. Die vorgestellten Pläne unterscheiden sich unwesentlich von den seit Jahren diskutierten Konzepten. Vom Ostring kommend verläuft der geplante Südringaus- Lippstädter Str. Das fehlende Stück zwischen Lippstädter Str. und Ostring bau über die alte Bahntrasse, entlang des Schulviertels am Burgweg und hinter der vorhandenen Südringbebauung, über den Hamelbach auf die Lippstädter Straße. An den Kreuzungen mit der Lippstädter Straße und der Rietberger Straße sollen jeweils Kreisverkehre mit einem Durchmesser von 30 Metern entstehen. Ein fünf Meter breiter Geh- und Radweg ist auf der der Nordseite der neuen Straße geplant. Zwischen Rietberger Straße und Horstwiesenweg ist ein kombinierter Geh- und Radweg beidseitig der Verbindung vorgesehen. Der Auto-Verkehr auf dem Südringschluss sowie der Geh- und Radverkehr werden voraussichtlich mit getrennten Brückenbauwerken über die Ems geführt. Für den aktiven Lärmschutz sind drei bis vier Meter hohe Wände und Wall-Wandkonstruktionen geplant. Wo beispielsweise Straßenanbindungen die Lärmschutzkonstruktionen unterbrechen werden, ist der Einbau von passiven Lärmschutzmaßnahmen (u. a. Lüftungsklappen) zu überprüfen. Grundsätzlich gilt bei den zu treffenden aktiven Lärmschutzmaßnahmen: Je weiter die Lärmschutzkonstruktionen von der Lärmquelle entfernt sind, desto höher müssen sie sein. Ziel der vorgesehenen passiven und aktiven Lärmschutzmaßnahmen ist es, den gesetzlich festgelegten Schutzanspruch von 57 Dezibel für das Schulzentrum und 59 (nachts 49) Dezibel für die Wohngebiete zu erfüllen. Zum Schutz der Amphibien am Hamelbach sind Amphibienschutzzäune und zusätzliche Laichgewässer geplant. Für die Fledermaus-Quartiere im wegfallenden Gehölz am Hamelbach sollen Fledermaustürme und -kästen Ersatzquartiere bieten. Zur Minimierung des Kollisionsrisikos von Fledermäusen mit dem Autoverkehr auf der geplanten Emsbrücke gehören u. a. nächtliche Tempobeschränkungen zu den derzeit geführten Überlegungen. Die Befürworter des Ausbaus verfolgen seit Anbeginn der Planungen das Ziel, durch den Lückenschluss den Stadtkern von Wiedenbrück, insbesondere die Wasserstraße, zu entlasten. Verkehrsuntersuchungen belegen, dass sich die Zahl der Fahrzeuge auf der Wasserstraße in Höhe von täglich 13000 durch den Ausbau des Südrings um 4500 reduziert. Die Verkehrsbelastung auf dem geplanten Südring wird mit täglich etwa 7400 Fahrzeugen unter der Marge der Wasserstraße bleiben. Eine weitere Aufgabe des Südrings ist es, die Anliegerverkehre aus den bereits vorhandenen süd-östlich von Wiedenbrück gelegenen Siedlungen rund um die Holtkampstraße und dem neuen Baugebiet »Kaiserforst« in das übergeordnete Straßennetz zu leiten. Ostring Quelle: OpenStreetMap

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