30 Das Stadtgespräch Am Kiefernweg wartet ein ungeklärtes Problem auf den neuen Technischen Beigeordneten. Stadtgespräch: Bestehen Pläne für die Beseitigung des Verkehrsengpasses auf der Wilhelmstraße und Gütersloher Straße zur »rush hour«? Wie geht es mit dem Radwegebau weiter? S. Pfeffer: Das Thema Verkehrsengpass auf der Wilhelmstraße und Gütersloher Straße zur rush hour wurde – soweit mir bekannt ist – noch nicht diskutiert. Im Zuge der Begutachtung der Leistungsfähigkeit des Kreisels am Bahnhof Rheda (Entwicklung Kolpingstraße) sind auch die weiteren Kreuzungspunkte entlang der Wilhelmstraße und der Kolpingstraße begutachtet worden. Aus den Ergebnissen lassen sich ein Handlungsbedarf und Optimierungsmöglichkeiten ableiten. Beim Radwegebau werden wir auch weiterhin schrittweise neue Radwege bauen und vorhandene verbessern. 2013 wurde der Ausbau eines beidseitigen Radweges des Teilstücks Wilhelmstraße beschlossen. Für den weiteren Ausbau an der Gütersloher Straße gibt es bislang jedoch keinen politischen Auftrag zur Umsetzung. Es handelt sich bei der Gütersloher Straße auch um eine Landesstraße, so dass, da Straßen NRW keine Notwendigkeit zur Umgestaltung sieht, die Gesamtkosten durch die Stadt zu tragen wären. Der Eigenbetrieb Abwasser wird entlang der Gütersloher Straße in den kommenden Jahren auch Kanalsanierungen durchführen müssen. Vor diesem Hintergrund könnten Synergieeffekte für die Umsetzung entstehen. Stadtgespräch: Beim Baudenkmal Markt 13 herrscht seit Jahren Stillstand. Ist hier Bewegung in Sicht? S. Pfeffer: Anders als beim benachbarten Haus Lange Straße 42, zu dem laut Aussage des beauftragten Architekturbüros in Kürze ein Bauantrag zur Instandsetzung und Umnutzung des Baudenkmals vorgelegt wird, gibt es derzeit keinen Kontakt mit dem Eigentümer. Aktuelle Planungen des Eigentümers sind nicht bekannt. Es besteht vielmehr der Eindruck, dass der Eigentümer noch laufende Klage- verfahren abwarten will. Unabhängig hiervon stehen wir ernsthaften und konstruktiven Vorschlägen zur weiteren Nutzung des Gebäudes offen und vorurteilsfrei gegenüber. Stadtgespräch: Die von Franz-Josef Krane angestoßene Initiative zur Sanierung und Nutzung des Baudenkmals In der Halle 2 wurde im Rat und in der Stadtverwaltung positiv aufgenommen. Wie ist hier der aktuelle Sachstand? S. Pfeffer: Das Baudenkmal konnte ich bereits kurz in Augenschein nehmen. Besonders bemerkensund lobenswert finde ich, dass ein Auswärtiger in unserer Stadt ein Baudenkmal erwirbt und sich für die Bewahrung des historischen Erbes unseres Stadtbildes einsetzt. Der neue Eigentümer, ein gebürtiger Wiedenbrücker, lebt mit seiner Familie in Hamburg. Er ist Eigentümer mehrerer denkmalgeschützter und vorbildlich instandgesetzter Häuser in Wiedenbrück. Für dieses außergewöhnliche Engagement wurde er 2015 mit dem Christian- Heyden-Preis der Stadt Gütersloh ausgezeichnet. Das hier angesprochene Gebäude ist wegen seiner Baumasse und seiner Bedeutung wohl das wichtigste denkmalpflegerische Projekt in Wiedenbrück in den kommenden Jahren. Bis zur Realisierung einer Instandsetzung müssen noch in vielerlei Hinsicht (Nutzungskonzept, Finanzierung, Akquirierung von Fördermitteln etc.) »dicke Bretter gebohrt« werden. Glücklicherweise steht das Projekt nicht unter Zeitdruck, sondern soll behutsam mit allen am Bau Beteiligten entwickelt werden. So wird das Gebäude derzeit einer bauhistorischen Untersuchung unterzogen, die Grundlage für weitere Planungen darstellt. Gleichzeitig wurde die Ausstattung inventarisiert. Zwischen den Feiertagen ist das Gebäude ausgeräumt worden. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den ehrenamtlich tätigen Helfern der »Warendorfer Heimatfreunde«, die bei dieser Aktion zusammen mit dem Eigentümer vor Ort aktiv waren. Ein Treffen mit dem Eigentümer zum Kennenlernen, Meinungsaustausch und Beraten der nächsten Schritte ist bei seinem nächsten Besuch in Wiedenbrück geplant. Stadtgespräch: Für Außenstehende ist es schwer nachvollziehbar, dass vor dem Hintergrund des von Dr. Wolfgang Haensch vom Büro »cima« festgestellten Engpasses frei verfügbarer Gewerbegrundstücke und des von ihm für bedeutend gehaltenen Gewerbe- und Industriegeländes am Kiefernweg der Eigentümer einer 10.000 Quadratmeter großen Gewerbeparzelle am Kiefernweg, Herr U. V. aus Gütersloh, seit über 10 Jahren nicht zum Zuge kommt, obwohl ihm Mitarbeiter des Bauamts eine mündliche Planungs- und Erschließungszusage gegeben hatten und ein weiterer Mitarbeiter ihm wenig später den unmittelbar bevorstehenden Planungsbeginn ankündigte. Er wurde dann hingehalten mit Bemerkungen wie »zunächst müssen vorrangigere Planungen abgeschlossen werden« und der Kritik, dass die Einschaltung eines
31 Rechtsanwalts keine gute Voraussetzung für einen weiteren positiven Gesprächsverlauf sei – obwohl doch der Beamte selber diese Idee dem Grundstückseigentümer nahegelegt hatte. Die Bemühungen des Eigentümers blieben bis in die jüngere Vergangenheit erfolglos. Selbst die Einschaltung von zwei Bauausschussmitgliedern half nicht weiter. Ein Bauausschussmitglied meldete sich nicht einmal wie angekündigt bei dem Eigentümer zurück. S. Pfeffer: Mir ist dieser Vorgang nicht bekannt. Der Grundstückseigentümer kann sich gerne an mich wenden. Zusammen mit dem Bürgermeister und der Kämmerin würde ich überlegen, ob und inwieweit wir ihm helfen können. Unabhängig davon wird an der Entwicklung des Bereiches gearbeitet. Stadtgespräch: In der Vergangenheit hörten wir immer wieder von Architekten, dass sie über eine langwierige Bearbeitung der Bauanträge durch das Bauamt in Rheda-Wiedenbrück klagen. Als positives Beispiel wurde mehrfach Rietberg genannt. Im Vorfeld dieses Gesprächs fragten wir deshalb gezielt bei neun nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Architekten nach, wie sie die Bearbeitung beurteilen. Eine Gruppe sagte, dass sie über keine Schwierigkeiten bei der Genehmigung der Bauanträge berichten können. Andere Architekten bescheinigten dem Bauamt Bürgernähe. Eine dritte Gruppe ist unzufrieden, bzw. sehr unzufrieden. Es sei immer eine Frage, welcher Sachbearbeiter den Bauantrag bearbeitet, die Sachbearbeiter seien untereinander uneinig und manchmal komme man nicht weiter, ohne höhere Stellen zu befragen. Manche Sachbearbeiter suchten nach Kleinigkeiten, um durch das Schreiben von Stellungnahmen Zeit zu gewinnen, anstatt die Anträge zu Ende zu bearbeiten. Besonders kritisch sei es, wenn es um die Anwendung des klassischen Paragraphen 34 Baugesetzbuch gehe, z. B. ob das Bauvorhaben gegen die gedachten/fiktiven Baugrenzen verstoße oder das geplante Staffelgeschoss baurechtlich zulässig sei. Der neue Technische Beigeordnete solle seinen Mitarbeiterstamm genau ansehen, wurde uns auch mit auf den Weg gegeben. S. Pfeffer: Es liegt in der Natur Das Baudenkmal In der Halle 2 ist das wichtigste denkmalpflegerische Projekt Wiedenbrücks in den kommenden Jahren. der Sache, dass auf Grund der Vorgaben des Baurechts und der Bebauungspläne nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Die meisten Architekten wissen von diesen Schwierigkeiten und stimmen sich vorher mit uns ab. Zu den von Ihnen vorgetragenen Beschwerden können wir uns nur äußern, wenn ganz konkret Ross und Reiter genannt werden. Sonst können wir nicht überprüfen, ob die Bearbeitung der Bauanträge gut oder weniger gut gelaufen ist. Wir planen im Bauamt mittelfristig das elektronische Verfahren bei der Bearbeitung von Bauvoranfragen einzuführen. Es ist uns nicht möglich dies kurzfristig zu realisieren. Wir müssen zunächst die technischen und personellen Voraussetzungen für die Umstellung schaffen. Wir versprechen uns davon eine Vereinfachung und damit Beschleunigung der Bearbeitung von Bauanträgen durch die Mitarbeiter des Bauamts, aber auch eine Vereinfachung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Architektenkollegen beim Stellen der Bauanträge. Stadtgespräch: Herr Pfeffer, wir danken für das Gespräch. Raimund Kemper EINE-WELT-INITIATIVE Silberjubläum Seit Oktober 1992 existiert die Eine- Welt-Initiative St. Aegidius e.V. Genauso lange betreibt sie ihren Laden im Pfarrheim von St. Aegidius. Zum 25. Mal jährte sich nun bereits der Stand auf dem Wiedenbrücker Christkindlmarkt, der durch ehrenamtliche Helfer zwischen 16 und 80 Jahren betrieben wird. In diesem Jahr waren Windlichter und Laternen aus schwarzem Metall, Teelichthalter aus recyceltem Altmetall in Tannenbaum- und Engelform sowie Engel aus Straußendaunen mit Holzperlen und Silberdraht bzw. aus bunt lackierten ausgestanzten Schallplatten der Renner. Die Umsätze, alleine auf dem Christkindlmarkt, lagen 2016 bei über 11.100 Euro. Die Eine-Welt-Initiative unterstützt ganz neu ein Projekt in Tansania: In der Nähe von Arusha werden dringend Gelder für den Ausbau einer Schule, eines Schlafsaals für die Schüler, die z.T. jeden Tag mehrere Stunden Schulweg haben und für die Anschaffung eines Schulbusses gebraucht. Dieses Projekt ist der Initiative persönlich bekannt, so dass das Geld mit Sicherheit dort ankommt. Über die Verwendung der Spenden wird unterrichtet. Das Team um den Vorsitzenden Karl-Heinz Simon freut sich, dass der »faire Handel« weiterhin einen solchen Zuspruch erfährt. Bad komplett Wir bauen Ihr Bad. Inspiration & Beratung im Studio für Bad & Heizung Heizung komplett Heizsysteme mit Zukunft www.bad ~ solar ~ heizung ~ klima.de Foto: hewi Rietberg-Varensell, Basterweg 10 Fon: 0 52 44 - 93 21 90 Mo.-Fr. 9 - 18 Uhr, Sa. n. Vereinbarung Foto: Bemm
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