68 Das Stadtgespräch Der Stephansdom in Wien Bratsislava ist cool. VON PASSAU BIS ZUM SCHWARZEN MEER, TEIL 2 VON PASSAU BIS ZUM SCHWARZEN MEER, TEIL 2 Wer ist Mirko? Unsere erste Begegnung mit der Crew unseres Flusskreuzfahrtschiffs in Passau war von der seltsamen Art. Als der Kreuzfahrtdirektor verkündete: »Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Mirko Urlaub hat«, ging ein bedauerndes Raunen durch die Reihen der anderen Passagiere. Mirko? Wer zum Teufel ist Mirko? Muss man den kennen? Offenbar ja, zumindest wenn man ein treuer Anhänger der Doku-Soap »Verrückt nach Fluss« ist. Wir waren nämlich auf dem Schiff gelandet, auf dem diese ARD-Serie letztes Jahr gedreht worden war, die MS Anesha. Und gerade deshalb hatten sich offenbar einige der Gäste für dieses Schiff entschieden, wohl in der Hoffnung, auf die Leute aus dem Fernsehen zu stoßen. Je mehr wir mit den Mitreisenden in den gut zwei Wochen der Reise bis zum Schwarzen Meer und zurück ins Gespräch kamen – das geschieht zwangsläufig bei weniger als 200 Passagieren an Bord – desto mehr kam heraus, dass viele Leute nach Schiffen oder zumindest Reedereien, nicht in erster Linie nach Reisezielen ihre Kreuzfahrten buchen. Das ist bei uns anders, denn wir möchten die Reiseziele sehen, speziell diejenigen, die man sonst nicht so schnell zu sehen bekommt. Wer fährt schon mit dem Auto durch neun Länder bis ans Schwarze Meer? Allein schon wegen der wiggeligen Suche nach Unterkünften, Restaurants oder Parkmöglichkeiten in Großstädten. Auf einer Bustour hat man diese Probleme nicht, lebt aber stets aus dem Koffer. Da ist das Schiff doch einfacher, denn man behält ja sein Zimmer die ganze Zeit und muss nicht umziehen. Auch kann man bei Bedarf bestimmte Reiseteile ausfallen lassen und einfach nur auf dem Schiff entspannen und auf eigene Kappe einen kleinen Spaziergang statt einer Besichtigungstour machen. Doch zurück zur Donau-Tour. Der Orient beginnt hinter Wien »Hinter Wien beginnt der Orient«, hat mir vor Jahren ein Österreicher anvertraut. Das ist natürlich übertrieben. Andrerseits verlässt man heutzutage die Euro-Zone – damals wurde noch in Schilling gerechnet. Und Deutsch wird außerhalb des Schiffs auch nicht mehr gesprochen, denn die k. und k.-Zeiten sind dann doch seit einem Jahrhundert vorbei. Damals konnte die Sissi in Pressburg (heute Bratislava) ebenso wie in Budapest oder an der Adria im heutigen Kroatien Deutsch sprechen, und Österreich-Ungarn hatte sogar eine Marine. Viele Bauwerke spiegeln noch diese Zeit, etwa in wunderschönen Jugendstilvillen, die allerorten renoviert worden sind oder werden – wenn dann das Geld dazu da ist. Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei, nur 55 Kilometer von Wien entfernt (wäre eine gute Quiz-Frage), hat auch in dieser Beziehung einiges zu bieten. Die Stadt ist auch ein Ziel, das man auch durchaus zu Fuß erlaufen kann – zumal eine Bustour ohnehin nicht lohnt, da die Altstadt autofrei ist. Das ehemalige Pressburg (das österreichische Fernsehen nennt die Stadt noch heute so, obwohl sie schon seit 1919 nicht mehr österreichisch ist!) verfügt über knapp eine halbe Million Einwohner. Die Altstadt wurde liebevoll restauriert und kündet heute wieder von der wechselvollen Geschichte. Im 9. Jahrhundert siedelten sich an dieser Stelle direkt
69 Der Humor erinnert an Schwejk. an der Donau Slawen an, die auch eine erste Burg errichteten, von der aus man den Schiffsverkehr überwachen konnte. Ihre Blüte erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. 1541, zur Zeit der Türkenbelagerung Ungarns, wurde Bratislava zur Hauptstadt Ungarns – und blieb es fast 250 Jahre lang. Insgesamt 19 ungarische Könige wurden hier gekrönt, viele von ihnen ließen sich Prachtbauten in der heutigen Altstadt errichten. Erst 1783 wurde Buda wieder ungarische Hauptstadt, wodurch Bratislava an Bedeutung verlor. Hippe junge Hauptstadt mit langer Tradition Zwei Jahrzehnte später war die Stadt wie so viele Städte auf dem Kontinent in die französischen Kriege verwickelt. Im Primatial palais wurde das Pressburger Abkommen mit Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz unterzeichnet. Napoleon begegnet dem Besucher noch heute, denn er lehnt als Bronzestatue ganz entspannt auf einer Bank auf dem Hauptplatz. Ein einfacher Kamerad, ebenfalls aus Bronze, kommt aus einem Gulli-Schacht gekrochen, wo er betätschelt und abgelichtet wird. Die ganze Stadt versprüht einen feinen Humor, wie man ihn vielleicht von Josef Schwejk kennt, dem schlitzohrigen Soldaten, der für die Kriege der Großen wenig übrig hatte. Ebenfalls fällt auf, dass Bratislava eine sehr junge Stadt ist, nicht, weil sie erst 1993, also mit der Gründung der Slowakei, zur Hauptstadt wurde, sondern weil viele junge Leute das Stadtbild prägen. Gleichzeitig wird jedoch auch die Tradition gepflegt und neben Restaurants und Fast Food- Läden gibt es noch immer plüschige Cafés mit leckerem Kuchen. Der Ausflug auf die hoch über der Stadt thronenden Burg lohnt in erster Linie wegen des Ausblicks über die Donau oder auch durch die schiere Dimension des Baus, an dem der Zahn der Zeit kräftig genagt hat. Nach und nach soll die Burg in den nächsten Jahren aber wieder in altem Glanz erstrahlen, von Ferne gesehen ist sie schon jetzt sehr beeindruckend, vielleicht am meisten nachts, wenn sie angestrahlt wird. Eine spezielle Sehenswürdigkeit ist die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes, mit deren Namen an den Aufstand der Slowaken gegen das Nazi-Regime im August 1944 erinnert werden soll. Allerdings erinnert die Brücke eher an ihre eigene Bauzeit, denn die zwischen 1967 und 1972 errichtete Straßenbrücke krönt ein UFO. Die asymmetrisch gebaute Schrägseilbrücke ist die bekannteste und spektakulärste der fünf Donaubrücken in Bratislava. Im UFO selbst befindet sich heute ein Restaurant mit fantastischer Aussicht über die Stadt. Man gelangt zum nicht ganz billigen Restaurant und zur Aussichtsplattform (6,50 Euro) über einen Aufzug, die Nottreppe mit 430 Stufen diente vor wenigen Jahr Läufern zum Vertical UFO Sprint. GmbH Tel.: (05242) 909407 • Fax: 909408 www.baulimit.de Für Ihre Fragen rund um das Thema Immobilie stehen Ihnen Josef Bresser sowie unser gesamtes Team jederzeit gerne zur Verfügung. Wir führen zuverlässig aus: • massive Ausbauhäuser • Rohbauten • Keller • Umbauten Werden Sie Fan auf unserer Facebook Seite! ...wenn es sich richtig anfühlt. Die Frage, wie und wo ich wohne, ist definitiv nicht einfach. Mit unserer guten umfassenden Beratung, unserem Verständnis für Ihre persönliche Situation und viel Erfahrung, unterstützen wir Sie auf diesem Weg. Vom Hausverkauf bis zu Ihrem neuen Zuhause. Ihr Team der SKW Haus und Grund. Für Sie vor Ort! Beraternachmittage in der Kreissparkasse. Rheda: am 1. Dienstag im Monat Wiedenbrück: am 1. Donnerstag im Monat von 14.30 - 18.00 Uhr oder nach Vereinbarung. Ihre Anprechpartner von der Kreissparkasse Rainer Hagemeister und Michael Berghoff erreichen Sie in den jeweiligen Geschäftsstellen. Bitte vereinbaren Sie einen Termin. Komfortables Wohnen am Stadtholz. Neubau von 3 5Parteienhäusern (KfW55-Standard) im Baugebiet Kaiserforst (Wiedenbrück), komfortable 3ZKB mit je ca. 75 m² Wfl.und sonnigen Freisitzen, Fußbodenheizung, bequemer Fahrstuhl, ab € 216.000 zzgl. TG-Stellplatz Ursula Kreft, 05241/921514, Objekt-Nr.: 1453 R/1454 R Beste Wohnlage von Wiedenbrück! Nähe Innenstadt. 768 m² Grundstück mit topgepflegtem Garten. Klasse aufgeteilte ca. 155 m² Wfl. für die Familie. 4-5 Schlafzimmer. Großer Balkon. Modernisiertes Bad. Garage. Sofort frei. € 450.000 Verbr.Ausw., Bj. 1968, Gas, 154 kWh (m²·a) EEK E Simone Pollkläsener, 05241 / 9215-21, Objekt-Nr.: 3613 G Schickes Wohnen mit Gewerbe in Rheda. Kernsaniertes EFH (Bj.1967) ca. 156 m² feinste Wfl. mit Wintergarten zzgl. ca. 108 m² Nfl. im DG. Schöner großer Garten. Bed.Ausw., Gas, 273,6 kWh/(m²·a), EEK H. Gewerbe (Bj. 1970/1990). Ca. 127 m² Nfl. vermietet. (ca. € 9.600/p.a.). 2 Garagen. 3 Stellpl.. Verbr. Ausw., Wärme/ Gas, 228,4 kWh/(m²·a), Strom 13,4 kWh/(m²·a). € 455.000 Ansgar Stahl, 05241 / 9215-16, Objekt-Nr.: 3622 G KW Haus & Grund Immobilien GmbH Strengerstraße 10 33330 Gütersloh 05241 / 9215 - 0 www.skw.immobilien
NR. 541 • Dezember 2017 • 43. J
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