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Das Stadtgespräch Ausgabe Oktober 2020

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Mein Rheda-Wiedenbrück Das Stadtgespräch Stadtmagazin für Rheda-Wiedenbrück Oktober 2020 www.mein-rhwd.de

Der Gardasee im Herbst

Der Gardasee im Herbst Verstopfte Straßen, überfüllte Parkplätze, rappelvolle Restaurants, genervte Kellner, Gedrängel am Strand, Hitze, überhöhte Preise, Disco-Lärm bis tief in die Nacht. Das alles kann der Gardasee durchaus bieten, jedenfalls im August, wenn Italiener und auch die ausländischen Touristen am größten See Italiens Urlaub machen. Wie anders sieht das Ganze dann im Oktober aus, wenn die Saison in ihren letzten Zügen liegt. »Endlich kann man wieder einkaufen«, erzählte mir bei unserem ersten Besuch ein Mann im Supermarkt, der seinen ganzen Einkaufswagen voll mit Kaffeebeuteln gepackt hatte. Auf meine Frage, ob es denn im Sommer keinen Kaffee gäbe, bekam ich die Antwort »Kaffee gibt es schon, aber solange die Touristen da sind, sind die Preise hoch«. 1 Beschauliche Elemente – so lang wie die Schatten Und im Herbst sind die Touristen nicht mehr da, jedenfalls nicht in Massen. Das hat durchaus seine Vorteile, nicht nur was das günstige Einkaufen angeht. Alle, die mit dem Tourismus zu tun haben, der für nicht weniger als 24 Millionen Übernachtungen jährlich sorgt, sind im Herbst deutlich entspannter. Auch sind die Zufahrt-Straßen nicht mehr verstopft, und durch die Gassen schieben sich nicht mehr die Menschenmassen. Vielmehr lässt sich gemütlich bummeln. Die Öffnungszeiten sind allerdings auch nicht mehr wie im Sommer und auf nächtlichen Trubel wird man verzichten müssen, zumindest was Freiluft und Veranstaltungen unter der Woche betrifft. Nur die Camper haben es schwer, obwohl das eigentlich unwahrscheinlich scheint, listet doch allein schon der ADAC rund 60 Plätze auf. Und das sind nur die wichtigsten, wobei die kleinsten schon mit 30 oder 50 Stellplätzen auskommen und die größten über knapp 1.000 verfügen. Im Sommer empfiehlt sich auf alle Fälle die Reservierung. Im Herbst leider auch, denn von dem gewaltigen Sommerangebot bleibt nicht mehr viel übrig. Anders als für uns und die Holländer ist in Italien die Camping-Saison im Oktober lange vorüber. Entsprechend wenige Plätze haben noch geöffnet, die allermeisten schließen im September. Und auf den Plätzen, die tatsächlich noch den ganzen Oktober Gäste empfangen, knubbelt es sich entsprechend. Kultur statt Ramba-Zamba Dabei ist der Gardasee im Herbst ein Reiseziel, wie es sich die Offiziellen auch für Mallorca wünschen. Statt Fastfood und Ramba-Zamba zu jeder Tageszeit geht man am herbstlichen See gepflegt essen. Auch liegt natürlich niemand betrunken am Strand. Während die Tageshöchsttemperaturen im Oktober im Schnitt bei 18 Grad liegen, man im Windschatten also durchaus noch ein Sonnenbad nehmen kann, ist das mit dem Baden so eine Sache. Da es nachts auch schon mal einstellige Luft-Temperaturen gibt, sinkt entsprechend auch die Wassertemperatur von 16 auf 12 Grad ab. Das ist nur etwas für ganz Hartgesottene, Ostsee-gestählte Bader! Kein Problem dagegen ist die Besichtigung der vielen sehenswerten Orte am See: Von Torbole, dem wegen der zuverlässigen Winde längst zum Surferparadies gewordenen Ort im Norden des Gardasees, bis nach Sirmione im Süden, dessen Scaligerburg mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer das Städtchen vom Festland abschließt. Am Ostufer locken Malcesine oder auch Garda, am Westufer sind Limone oder Gardone Riviera zu besichtigen, das seit 2017 Mitglied der Vereinigung »I borghi più belli d’Italia« ist, also zu den schönsten Orten Italiens zählt. Berechtigter Weise liegt Lazise im Südosten auf Platz 12 unter den italienischen Reisezielen, obwohl der Ort selbst nur 7.000 Einwohner zählt. 38 Das Stadtgespräch

Gerade wer sich im südöstlichen Bereich des Sees niederlässt, der hat es nicht besonders weit zu weiteren sehr lohnenswerten Reisezielen. Von Lazise sind es gerade einmal 21 Kilometer bis nach Verona, wo der Balkon der Julia lockt, leider unecht, und das sehr echte antike Amphitheater, wo beispielsweise AIDA und andere Opern sowie Konzerte aller Art aufgeführt werden. Und auch nach Venedig ist es von dort nicht weiter als von uns bis nach Köln. Zudem ist Venedig im Oktober natürlich ebenfalls nicht überlaufen, sodass man die Lagunenstadt ohne viel Trubel besichtigen kann. In Coroana-Zeiten lohnt natürlich die vorherige Information über Reisebedingungen, aber das gilt ja für sämtliche Reiseziele. Doch auch wer kein großes touristisches Programm absolvieren, sondern einfach nur entspannen möchte, findet am See den idealen Ort. Dafür sorgen schon die langen Promenaden, die den See fast schon einrahmen. Viele Urlauber lieben den Gardasee also speziell im Herbst, weil man sowohl den vollkommen entspannten Urlaub mit Spaziergehen, Bummeln sowie Café- und Restaurantbesuchen verbringen kann, als auch jede Menge Sehenswürdigkeiten in strammem Programm besichtigen kann. Daneben kann man aber auch ein bequemes gemäßigtes Programm fahren, das zwar die eine oder andere Besichtigung beinhaltet, die Gemütlichkeit aber nicht zu kurz kommen lässt. Und auch bei dieser Art des Urlaubens hat man alle Möglichkeiten, weil sich am Gardasee so viel Unterschiedliches finden lässt. Das liegt auch und vor allem an der reichen Geschichte des Sees, der genau im Brennpunkt zwischen Nord- und Südeuropa liegt. Und auch die Ost-Westachse spielte in der Geschichte immer ihre Rolle. Und dann ist da noch das Klima, das nicht erst heutige Touristen als angenehm empfinden. Römischer Adler und Markuslöwe Die ersten Besiedlungsspuren stammen aus der Bronzezeit, sind also rund viertausend Jahre alt. Am Ledrosee, nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt, kann man die Rekonstruktion der Pfahlbauten dieser Zeit besichtigen. Unterhalb des Monte Baldo, auf den übrigens eine Seilbahn führt, sind Felszeichnungen aus dieser Zeit erhalten. Bis kurz vor der Jahrtausendwende zum Jahre 0 besiedelten Ligurer, Etrusker, Veneter, verschiedene Gallier und schließlich die Kimbern und unsere Vorfahren, die Teutonen, die Gegend. Mit Caesar festigte sich dann schließlich der römische Einfluss. Verona wurde 89 v. Chr. zur Kolonie, bekam dann 40 Jahre später die römischen Bürgerrechte. Die Arena aus dem q Du suchst einen neuen Job? Bewirb dich jetzt als Lagermitarbeiter (m/w/d) in unserem nagelneuen Logistikzentrum in Oelde! Hier gibt’s viele freie Stellen und einen Stundenlohn von mindestens 11,61 € (brutto) praktische Einarbeitung vor Ort sowie ein modernes und sicheres Arbeitsumfeld! Bewirb dich jetzt auf www.jobs-amazon.de Shuttle ab Bahnhof Paderborn Das Stadtgespräch 39

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