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Das Stadtgespräch Ausgabe März 2024 auf MeinRHWD

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Das Stadtgespräch Ausgabe März 2024 auf MeinRHWD

SONDERVERKAUF letztmalig

SONDERVERKAUF letztmalig bis 30% Extrarabatt wegen Standortwechsel! Freitag, 15. März, 10-16 Uhr Samstag, 16. März, 9-12 Uhr Nonenstraße 11, Rheda-Wiedenbrück (gegenüber COR Werksgelände) Teilnahme nur mit Terminbestätigung Registrierung unter cor.de/sale WIR WIEDENBRÜCKER COR.DE MÄRZ 09.03. vs. Wuppertaler SV 30.03. 14 Uhr vs. FC Schalke II 14 Uhr Hier geht es zu den Tickets! Vorverkauf: INTERSPORT® WIEN Lange Straße 15 HEIMSPIELE S Szenische Interpretation der Bachschen Johannes-Passion in Rheda-Wiedenbrück Ein starkes Stück Laienarbeit in der Ev. Versöhnungs kirchengemeinde (Kem) April 1724, Nikolaikirche zu Leipzig: Die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach kommt zur Uraufführung. Doch das Werk des eben erst ins Amt des Thomaskantors berufenen Bach fand ein geteiltes Echo: Als zu opernhaft empfanden viele das neue Werk, vor allem die Obrigkeit. Und in der Tat, in den knapp zwei Stunden Musik entfaltet Bach eine dramatisch packende Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu. Stille Betrachtung oder innige Versenkung geht anders. 300 Jahre später ist Bachs Passion längst im Fokus von Choreografen. Die Frage, ob sich das schickt, hat allenfalls eine Bedeutung für akademische Diskussionen. Längst hat man akzeptiert, dass gerade szenische Darstellungen Menschen ansprechen, die sonst eher nicht ein Konzert besuchen würden. Gerade in diesen Zeiten, die so sehr von optischen Eindrücken geprägt sind, sind szenische Darstellungen darüber hinaus ein gewichtiges Argument. Der Kantor der Evangelischen Versöhnungs-Kirchengemeinde, Jan-Christoph Weige, hat nun gemeinsam mit Jana Nolding, bekannt als Koordinatorin der TEN SING-Gruppe, eine szenische Fassung dieser Passion für den Kirchen- und Kammerchor sowie Kinderchor, Klavier und ein Instrumentalensemble mit Streichern und Bläsern nebst einer darstellenden Gruppe einstudiert. In zwei Teile geteilt, verliert das Werk in seiner zweistündigen barocken Gestalt für so manchen beim ersten Hören eine mögliche Hürde. In allen Bezirken der Versöhnungskirchengemeinde kommt im März mindestens ein Teil zur Aufführung. Eine minimalistische Inszenierung erlaubt die Aufführung selbst unter beengten räumlichen Gegebenheiten. Damit möchte Weige deutlich zeigen: »Wir kommen mit Bachs Musik und mit Gottes Botschaft zu den Leuten«. Weige und Nolding haben der Passionsgeschichte einen Prolog vorgeschaltet, die Abschiedsrede aus dem Johannes-Evangelium. Zwischen herzzerreißenden Arien und lyrischen Chorälen werden die Singenden dann immer wieder die Lage des jüdischen Volkes und Klerus vor 2000 Jahren beschreiben: Sie sahen Gottes Sohn als große Gefahr für die eigene Religion und Souveränität. In schnellen und virtuosen Chornummern klagen sie Jesus der Gotteslästerung an und fordern von Pontius Pilatus seine Kreuzigung. Der römische Präfekt zögerte lange und verhörte Jesus immer wieder, doch der jüdische Mob steigerte den Druck, Jesus – der sich selbst als Gottessohn bezeichnet – zum Tode zu verurteilen. Der Text rührt aus der Feder der engagierten Ehrenamtlichen. Das Besondere: Sie schrieb die Rollen auf die Mitwirkenden zu – ein Mix aus Bibeltexten sowie zeitgemäßen Dialogen und Monologen. In Abstimmung mit dem Kantor verfolgte sie das Ziel, die dramatische Wucht des Oratoriums ebenfalls in der szenischen Darstellung abzubilden, ohne von der Kraft der Bachschen Musik abzulenken. Und in der Tat: Es ist ihnen gemeinsam gelungen, alles zu unterlassen, was die religiöse Dimension und die mu- 8 Das Stadtgespräch

1 Eindrucksvoll vermitteln die insgesamt über 80 Mitwirkenden die Tragik und Dramatik der Bachschen Johannes-Passion. Foto: privat 1 Bei einer Probe im Ev. Gemeindehaus: (v. l.) Jana Nolding, Jan Weige, Dietmar Kissenbeck, Maxim Jano, Michael Nitschke, Thomas Westphal, Jana Wirer, Ronja Leickel, Ben Radtke sikalisch-philosophische Größe dieses Werkes reduzieren oder gar torpedieren könnte. Die Darstellungen geben den Zuschauenden Raum für Interpretationen. Gleich die vielfach gelobte Aufführung des ersten Teils der Passion im vergangenen Oktober zur »Langen Nacht der Kirchenmusik« im Rathaus-Foyer machte hör- und sichtbar, dass ihnen dieser dramaturgische Spagat gelungen ist. Ein weiteres Kompliment: Dem Kantor glückte es, gemeinsam mit den ausschließlich engagierten Akteuren interessierter und talentierter Laien die musikalische Intensität und Komplexität dieses kirchenmusikalischen Meisterwerks umzusetzen – die Tragik und Dramatik der Passion zu vermitteln. Eine wahre Herausforderung wurde damit genommen, ist die Passion im Anspruch doch durchaus mit den großen Mozart-Opern wie »Don Giovanni« und »Idomeneo« vergleichbar. Jan-Christoph Weige und Jana Nolding erfüllten sich mit dem neuen, herausfordernden Projekt nach dem weihnachtlichen Musical »Ein Wunsch zum Festhalten« zugleich einen Herzenswunsch. Das Tolle: Ihre Begeisterung für diese Mission übertrug sich auf die Singenden in den Chören und die Darstellenden. Seit dem vergangenen Frühsommer proben die insgesamt über 80 Singenden, Musizierenden und Schauspielenden für dieses großartige Projekt. Alle Beteiligten machen mit großer Freude und sehr motiviert mit. Die Proben laufen gut. Der Kantor ist sehr dankbar für diese Kraft und diese Erfahrung, erfuhren wir im Gespräch mit ihm. Um das Werk auch als gesamtes barockes Kunstwerk genießen zu können, folgt abschließend eine konzertante Schlussaufführung der gesamten Passion, bei dem auch das Detmolder Orchester »La Rejouissance« und sechs Gesangssolistinnen und –solisten beteiligt sind. Aufführungstermine Samstag, 2. März, 17.30 Uhr, Kreuzkirche Wiedenbrück (Teil 1) Sonntag, 3. März, 17.30 Uhr, St. Lambertus Langenberg (Teil 2) Samstag, 9. März 17.30 Uhr, Gnadenkirche Clarholz (Teil 1) Sonntag, 10. März, 17. 30 Uhr, Kreuzkirche Herzebrock (Teil 2) Samstag, 16. März, 17.30 Uhr, Stadtkirche Rheda (Teil 1) Sonntag, 17. März, 17.30 Uhr, Stadtkirche Rheda (Teil 2) Es wird um großzügige Spenden gebeten. Palmsonntag, 24. März, 16 Uhr, Kreuzkirche Wiedenbrück: Konzertante Schlussaufführung der gesamten Passion Kartenvorverkauf (25 / 18 €) in den Buchhandlungen Güth und LesArt 60 Jahre in Rheda 20 % Jubiläumsrabatt auf alle Brillen. * www.schrader-optik.de Neuer Wall 7, Rheda Telefon 05242 8803 Lange Straße 6, Wiedenbrück Telefon 05242 8802 * Gültig bis 23. März 2024 auf Brillen in individueller Sehstärke. Sonnenbrillen sind ausgenommen. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Angeboten. Wiedenbrück feiert mit! Das Stadtgespräch 9

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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