tionen Erfahrung. Mitch soll also ein Team zusammenstellen, dass nach Libyen fliegt und versucht, die Kuh vom Eis zu holen. Auf Lucas Wunsch, holt Mitch auch noch dessen Tochter Giovanna, die als Anwältin in London arbeitet, mit ins Team. Doch die Idee, sich vor Ort, sprich in der abgelegenen Wüste, ein Bild von der Brücke machen zu wollen, erweist sich als tragischer Fehler. Trotz eines Sicherheitsteams kommt es auf dem Weg zur Brücke zu einer Geiselnahme. Mitch hat Glück im Unglück, denn eine Lebensmittelvergiftung verhindert, dass er an der Fahrt zur Brücke teilnimmt und so den brutalen Geiselnehmern in die Hände fällt. Dieses Glück hat Giovanna nicht. Mitch kann nur noch etwas für die Kollegin und Tochter seines Freundes tun, indem er durch eine immense Lösegeldzahlung die Geiselnahme beendet. Doch genau das erweist sich als dramatisch. Denn schon bald gerät er selbst in Gefahr und die Hintermänner der Entführer schrecken auch nicht davor zurück, seine Frau Abby zu bedrohen. Mehr soll an dieser Stelle nicht von diesem ungewöhnlichen und sehr gelungenen Thriller berichtet werden. Erschienen bei Heyne als Hardcover, 384 Seiten, 24 Euro. Karen Rose »Kaltblütige Lügen« Karen Rose ist Krimi-Fans beileibe keine Unbekannte. Es ist ein Glücksfall, dass die studierte Chemikerin seit Anfang der 2000er Jahre nicht weiter als Chemie- und Physiklehrerin oder als Lebensmitteltechnikerin arbeitet. Um sich vom Alltag abzulenken, schrieb sie schon in jungen Jahren Kurzgeschichten und Romane. 2004 kam dann der Durchbruch in den USA mit »Have You Seen Her«, das zwei Jahre später bei uns als »Das Lächeln deines Mörders« zum Erfolg wurde. Mittlerweile sind zwei Dutzend Romane von Karen Rose erschienen, in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Dabei gibt es bei ihr mehrere Krimis in einer Reihe, benannt nach dem jeweiligen Schauplatz. Zuletzt ist bei uns die sogenannte Baltimore-Reihe erschienen, deren sechs Romane im Deutschen jeweils »Todes-« im Titel führen. Wenn eine so hochkarätige Krimi-Autorin eine neue Reihe beginnt, darf man wirklich gespannt sein. Und ihr erster Roman der San Diego-Reihe, »Kaltblütige Lügen«, enttäuscht keinesfalls. Das liegt, wie so oft bei guten Krimis, an der spannenden Story und an den interessanten Figuren. Da ist zunächst einmal Detective Katherine, genannt Kit, McKittrick vom San Diego Police Department. Als Fünfzehnjährige musste sie den Mord an Wren verkraften, die rein biologisch nur ein weiteres Pflegekind der McKittricks war. Doch für Kit war sie weit mehr, nämlich eine richtige Schwester. Die ungeklärte Tat war auch Ansporn, selbst Polizistin zu werden und damit die Chance zu haben, den unbekannten Mörder von Wren zu finden. Doch natürlich stehen aktuelle Fälle für die junge Ermittlerin sechzehn Jahre nach dem Mord an Wren an vorderster Stelle. Als sie einen anonymen Hinweis auf das mögliche Grab eines Mordopfers in einem Stadtpark bekommt, stößt ihr Team dort tatsächlich auf die Leiche einer jungen Frau. Sie ist mit pinken Handschellen gefesselt – so wie zahlreiche andere Opfer eines Serienkillers, der schon seit Jahren sein Unwesen treibt. Kit schöpft Hoffnung, endlich eine neue Spur zu haben. Doch schon bald nimmt der Fall neue, ungeahnte Dimensionen an. Mittendrin der Psychologe Sam Reeves, der sich als der anonyme Hinweisgeber herausstellt, und damit mindestens Wissen um einen Patienten wiedergibt. Oder hat er selbst mit den Morden zu tun? Kits Aufgabe ist, genau das herauszufinden. Erschienen ist »Kaltblütige Lügen« als Taschenbuch bei Knaur, 540 Seiten, 18,99 Euro. Ein besonderes Schmankerl für die Fans von Karen Rose ist auch in diesem Buch das Verzeichnis der Figuren ihrer 25 Romane, jeweils mit dem Hinweis, in welchem der Krimis wer auftritt. Hoffen wir, dass Kit auch bei Nummer 26 dabei sein wird. U Umfrage: Bürokratie bremst Handwerk aus Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld Neun von zehn Betrieben klagen über wachsende Bürokratielasten. Bei 60 Prozent der Betriebe geht inzwischen mehr als jede fünfte Arbeitsstunde in Bürokratiepflichten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld, die die beiden Kreishandwerksmeister Georg Effertz und Frank Wulfmeyer jetzt vorgestellt haben. Der hiesige Dachdecker-Unternehmer: »Immer mehr Zeit verbringen wir mit Formularen und Vorgaben. Zeit, die uns für unsere eigentliche Arbeit fehlt. Mich überrascht nicht, dass bei der Frage nach den größten Herausforderungen die bürokratischen Hürden in unserer Umfrage in allen Handwerksberufen klar auf Platz 1 landen. Damit hat sie den Fachkräftemangel auf Platz 2 verdrängt«. »49 Prozent unserer Betriebe rechnet in diesem Jahr mit sinkenden Umsätzen«, ergänzt Tischlermeister Frank Wulfmeyer. »Gerade in dieser Situation können bürokratische Vereinfachungen wie ein kostenloses Konjunkturprogramm 1 Schicken überflüssige Formulare durch den Bürokratie-Schredder: (v. l.) der stv. Hauptgeschäftsführer Alexander Kostka, Kreishandwerksmeister Georg Effertz, Hauptgeschäftsführer Jü rgen Sautmann und Kreishandwerksmeister Frank Wulfmeyer. Foto: Matthias Stockkamp wirken.« Nur ein Fünftel der Betriebe (19%) plant für 2024 steigende betriebliche Investitionen. Im Baugewerbe laufen die Auftragsbücher leer: Bei 60% der Betriebe reichen die Aufträge nicht länger als 2 Monate. Aber es gibt auch positive Ergebnisse: »Trotz der kritischen Lage will die Mehrheit der Handwerksbetriebe die Beschäftigten halten«, sagt Georg Effertz. »Zwei Drittel (66%) gehen davon aus, dass die Zahl der eigenen Mitarbeiter 2024 stabil bleibt. 50 Das Stadtgespräch
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