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Das Stadtgespräch Ausgabe März 2024 auf MeinRHWD

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Das Stadtgespräch Ausgabe März 2024 auf MeinRHWD

Buchtis schon mit 33

Buchtis schon mit 33 Jahren an Syphilis starb, blieben seiner jungen Witwe Jo außer ihrem Baby noch Hunderte Bilder ihres Schwagers. Der hatte sich bereits ein halbes Jahr zuvor erschossen. Als Gina über die Geschichte der jungen Jo stößt, der es zu verdanken ist, dass die gigantische Erfolgsgeschichte der Werke van Goghs erst in Gang gesetzt wurde, beschließt sie, Jos Geschichte zu erzählen. Der jungen Kunsthistorikerin soll deren Vater helfen. Der hat schließlich schon einmal einen erfolgreichen Roman geschrieben. Erfolgreich zumindest bei der Kritik, wenn schon nicht bei den Verkaufszahlen. Das ist zwar schon zwanzig Jahre her, aber Gina kann seine Hilfe dennoch sehr gut gebrauchen. Und so taucht Gina ein in die Welt vor hundert Jahren, die voller Menschen ist, die besessen sind von Visionen, von der Liebe, vor allem aber von der Kunst. Simone Meier wurde in der Schweiz zweimal zur Kulturjournalistin des Jahres gewählt. 1970 Gilly Macmillan »Die Witwe« Das junge englische Ehepaar Nicole und Tom sind ganz normale Leute. Emsig haben sie auf ein kleines Häuschen gespart. Doch als sie mehrere Millionen im Lotto gewinnen, ändert sich das Leben der beiden über Nacht schlagartig. Das Ehepaar zieht in eine speziell angefertigte hochmoderne Scheune aus über seine Gadgets steuern kann. Doch der wahr gewordene Traum wird zum Albtraum, als Nicole ihren Ehemann tot im Pool auffindet. Nicole ist schockiert und verzweifelt, vor allem als sie erfährt, dass Tom offenbar keineswegs einem Unfall zum Opfer fiel, sondern ermordet wurde. Noch dazu muss jemand aus ihrem nächsten Umfeld für Toms Tod verantwortlich sein, ist das Haus doch auch eine hochgesicherte Festung. Allerdings wohnt niemand außer dem netten Nachbarspaar Sasha und Olly sowie deren treuer Haushälterin Kitty in der Nähe. Nicole fühlt sich beobachtet und bedroht in ihrem einsam gelegenen Glashaus. Als Patrick, der beste Freund von Tom, sich meldet, ist sie heil froh, dass sie nicht mehr allein in ihrem gro- Simone Meier »Die Entflammten« Im Englischen heißt es zwar »don’t judge a book by its cover«, also man soll ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen, aber trotzdem ist es doch erfreulich, wenn ein Buch auch von außen schön ist. Wie zum Beispiel Simone Meiers neuer Roman »Die Entflammten«, der gerade als Hardcover im handlichen Format, mit künstlerisch gelungenem Cover und sogar mit Bändchen als Lese-ezeichen erschienen ist. Aber natürlich ist der Inhalt weit wichtiger als die Aufmachung. Und da enttäuscht der Roman keineswegs. Er spielt auf zwei Zeit-Ebenen, nämlich heute e und zur Zeit der Jahrhundertwen-nde zum 20. Jahrhundert. Die junge Kunsthistorikerin Gina stößt auf die Geschichte von Jo van Gogh-Bonger. Jo war die Frau von Theo van Gogh. Der wiederum war der Bruder von Vincent van Gogh. Der angestellte Kunsthändler Theo hat seinen Bruder Vincent, der stets zwischen Genie und Wahnsinn pendelte, sein Leben lang unterstützt. Auch und gerade finanziell, denn zu Lebzeiten war einer der berühmtesten Maler der Menschheitsgeschichte wirtschaftlich gesehen komplett erfolglos. Seine Bilder waren der Zeit so weit voraus, dass sie das damalige Publikum zunächst komplett überforderten. Folglich verstaubten die Werke in Theos Pariser Wohnung. Als Theo geboren, studierte sie Germanistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte. Heute arbeitet sie als Redakteurin und schreibt zum Glück eigene Romane. Zum Glück deshalb, weil sie einerseits so kraftvolle sprachliche Bilder schafft, andrerseits auch Spott, Ironie und auch die hohe he Kunst der Selbstironie einsetzt. Das gilt vor allem für die Figur von Ginas Vater, über den ein Kritiker schrieb, dass ihm gelungen sei, »unter meisterhafter Verdichtung der Sprache Endgültiges mit einem epischen Anspruch« zu kreieren. en. Das ist schon etwas spöttisch. Und auch für die neue Lebensgefährten en lässt sie die Bezeichnung Künstle- rin nicht gelten: »ein großes Wort für eine Frau, die ihr Leben damit verbringt, mit angejahrten deutschen oder holländischen Touristinnen Tonkacheln zu dekorieren«. »Die Entflammten«, 267 Seiten, 23 Euro, ist bei Kein & Aber erschienen, ebenso wie Simone Meiers Romane »Fleisch«, »Kuss« und »Reiz«. Die Autorin lebt und schreibt in Zürich, es sei denn, sie ist gerade in Schreibklausur im wunderschönen Badeort Sitges, südlich von Barcelona. Glas, die auf einem wunderschönen Gelände in Gloucestershire steht. Während Nicole die traumhaften Ausblicke in die idyllische Natur genießt, schwelgt Tom in seinen High Tech-Träumen mit volldigitalisiertem Leben, das er Ihr Fachbetrieb für Fenster und Haustüren Fenster & Haustüren für Neu- / Altbauten NEU: ift-zertifizierte Montage Sicherheit Nach- und Umrüstung Rollläden | Wartung | Reparatur Insektenschutz aus eigener Herstellung ZERTIFIZIERT Wir sind Mitglied im Netzwerk »Zuhause sicher«. Am Woestekamp 6 · Rheda-Wiedenbrück · 0 52 42 / 4 66 12 · www.fechtelkord-fenstertechnik.de 48 Das Stadtgespräch

ßen Hightech-Haus wohnen muss. In ihrem Schock über den Verlust und ihrer Gutgläubigkeit kommt Nicole nur sehr langsam dahinter, dass alle aus ihrer Umgebung eine eigene Agenda fahren und ihr durchaus nicht unbedingt so wohlgesonnen sind, wie sie stets betonen. Denn da ist schließlich noch das gewonnene Vermögen, dass die Neider provoziert und anlockt. Wenn man beim Lesen allerdings meint, man wüsste schon des Rätsels Lösung um Toms gewaltsamen Tod, wird man einige Male umdenken müssen, denn Gilly Macmillan ist eine Meisterin ihres Fachs, die ihre Leser gerne auch auf falsche Fährten führt. Macmillan wuchs im englischen Swindon, Wiltshire, auf. In ihrer Jugend lebte sie einige Jahre im Norden Kaliforniens. Zurück in England studierte sie Kunstgeschichte und Fotografie in Bristol und London. Anschließend arbeitete sie bei der renommierten Kunstzeitschrift Burlington Magazine und für die nicht minder renommierte Hayward Gallery in London sowie als Dozentin für Fotografie. Erfreulicher Weise widmet sie sich heute ganz dem Schreiben. Der Erfolg gibt ihr recht, denn Gilly Macmillans Romane sind allesamt Bestseller und erfreuen sich nicht nur in Großbritannien großer Beliebtheit, sind sie doch mittlerweile in 20 Sprachen übersetzt. Bei uns hat Gilly Macmillan spätestens, seit 2021 »Die Nanny« auf Deutsch erschien, eine wachsende Fangemeinde. Macmillan lebt mit Mann und drei Kindern in Bristol, England. Erschienen ist »Die Witwe« in der deutschen Übersetzung von Christoph Göhler bei blanvalet, 479 Seiten, 17 Euro. John Grisham »Die Entführung« Wenn ein Buch weltweit richtig viel Erfolg hatte, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass bald darauf ein Nachfolgeroman erscheint. John Grisham hat sich da ein wenig mehr Zeit gelassen – zweiunddreißig Jahre, um genau zu sein. »Die Firma« erschien 1991 und läutete die Erfolgsserie des David-gegen-Goliath-Romans à la Grisham ein. Doch die Hauptfigur des Romans, der frisch gebackene Anwalt Mitch McDeere, trat nie wieder in Erscheinung. Bis jetzt, besser gesagt. Der Husarenstreich, den Mitch gegen die Mafia geführt hat, bei dem er auch gleich mal das FBI ausgetrickst hat, ist fünfzehn Jahre her. Längst hat Mitch sich seinen Platz an der Spitze einer der größten Kanzleien der Welt mit Sitz in Manhattan erkämpft. Entsprechend hektisch ist sein Leben, sodass er nur selten seinen fantastischen Ausblick auf New York genießen kann. Doch mit dem Genießen ist ohnehin bald Schluss, denn Mitch, den die Firma gerne als Mann für besondere Aufgaben einsetzt, bekommt einen Hilferuf seines alten Mentors Luca Sandroni aus Rom. Dessen Klient ist eine türkische Baufirma, die für den libyschen Diktator Gaddafi ein milliardenschweres Projekt umgesetzt hat, nämlich eine gewaltige Brücke mitten in der Wüste. Das entsprechende Wasser war zwar nicht, wie geplant, so umgeleitet worden, dass die Brücke über Wasser führt, aber die Kosten sind natürlich dennoch entstanden. Doch der Diktator braucht die Brücke über Sand nicht und zahlt daher die 400 Millionen ausstehenden Dollar nicht. Das verlangt nach schwierigen Verhandlungen im Wüstenstaat und die Firma, für die Mitch arbeitet, hat mit solchen Situa- q Unfallinstandsetzung (alle Marken) PKW - Motorrad - Lackierungen Industrie - Lackierungen GUTSCHEIN 15% RABATT AUF EINEN ARTIKEL IHRER WAHL PIUS-APOTHEKE Stromberger Straße 10 Rheda-Wiedenbrück Tel.: 05242 - 3 44 33 SONNEN-APOTHEKE Hauptstraße 17 Rheda-Wiedenbrück Tel.: 05242 - 406 89 01 Nur gegen Vorlage dieses Gutscheins Pro Kunde nur ein Gutschein einlösbar. Nicht mit anderen Rabattaktionen kombinierbar. Ausgenommen Aktionsware, Bestellungen, bereits reduzierte und rezeptpflichtige Artikel und Bücher. Das Stadtgespräch 49

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