Anzeige Anne Enright »Die Schauspielerin« Ob es sich bei der Schauspiele- rin, der Mutter der Ich-Erzähle- rin, um eine tatsächliche Person handelt und wenn ja, um wen, konnte ich nicht herausbekom- men. Das ist aber auch egal, denn die irische Schriftstellerin Anne Enright weiß stets, wo- von sie schreibt, auch wenn sie vielleicht nicht über ein reales Vorbild schreibt. Das ist auch in ihrem siebten Roman nicht anders, der gerade erschienen ist. Ihre Spezialstrecke – das ist wohl eher kein literarischer Begriff, aber er trifft die Sache. Also ihre Spezialstrecke ist das komplizierte Geflecht der menschlichen Beziehungen, speziell derjenigen in der Familie. Zum Inhalt: Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell, die es von den irischen Dorfbühnen bis nach Hollywood geschafft hat. Doch mit zunehmendem Alter verblasst Katherines Stern, sie betäubt sich mit Alkohol und Tabletten, bis es eines Tages zu einem bizarren Skandal kommt: Ohne Vorwarnung schießt sie einen Filmproduzenten in den Fuß. Doch so richtig überrascht ist die Tochter nicht, denn jeder Augenblick in Katherines Leben ist große Geste. Wer aber war diese Frau, die alles für die Kunst gab, doch deren Beziehungen kalt waren – und warum erzählte sie Norah nie, wer ihr Vater ist? Und wer ist dann Norah, die für ihre Mutter Freundin, Krankenschwester und vor allem der größte Fan sein musste? Norah begibt sich auf die Suche, um all diese Fragen zu klären. Das könnte bei einer Autorin, die nicht über das Format Enrights verfügt, ins Auge gehen, doch die Irin stellt erneut unter Beweis, dass sie zu den ganz großen Erzählern unserer Zeit gehört. Erschienen als Hardcover bei Penguin, 299 Seiten, 22 Euro. Graeme Simsion Das Rosie-Resultat Nach dem Projekt Rosie und dem Projekt Familienplanung ist Don Tillman nun zurück, mit der wohl größten Herausforderung seines Lebens: sein elfjähriger Sohn Hudson. Als Dons Frau Rosie unverhofft ein Jobangebot aus Melbourne bekommt, ist Sohn Hudson wenig begeistert. Er fühlt sich wohl in New York und hat dort seine Freunde und sein gewohntes Umfeld, was soll er da in Australien? Doch das Jobangebot ist eine Riesenchance für Rosie, die Don ihr nicht verbauen möchte und so zieht die gesamte Familie nach Down Under. Kaum angekommen, beginnen auch schon die Probleme: Hudson fühlt sich an seiner neuen Schule wie ein Außenseiter, denn er gilt dort schnell als Besserwisser. Dabei will er eigentlich nur helfen. Don kennt sich bestens damit aus, ein Außenseiter zu sein und beschließt seinem Sohn unter die Arme zu greifen. Doch wer Don kennt, der ahnt, dass das nur im Chaos enden kann… Aber Hudson ist durchaus clever genug, um selbst nach Lösungen für seine Probleme zu suchen. Und so führt die Suche nach dem Glück zu überraschenden und unerwarteten Resultaten. Nachdem Graeme Simsion im Jahre 2013 mit dem Roman »Das Rosie-Projekt« einen riesigen Erfolg gelandet hat, ist » Das Rosie-Resultat« nun bereits die zweite Fortsetzung der Reihe. Wie schon bei den Vorgängern schafft Simsion auch diesmal den perfekten Spagat zwischen urkomisch und tief berührend. Es ist ein Vergnügen, die Gespräche zwischen Don und seinem Sohn zu lesen, nicht nur einmal muss man dabei laut lachen. Gleichzeitig ist man aber auch tief bewegt von der Tatsache, dass Hudson ein Außenseiter ist und das gleiche durchmachen muss wie sein Vater früher. Erschienen ist »Das Rosie-Resultat« als Hardcover im Krüger-Verlag, hat 384 Seiten und ist erhältlich in der Buchhandlung bücher-güth für 20 €. GELDMACHER & KOTTENSTEDE GmbH Lösung von Dr. Hugos Kinderseite (S.48) 33378 Rheda-Wiedenbrück Röntgenstraße 1 www.geko-online.de BRUNNENBAU WASSERAUFBEREITUNG ERDWÄRMESONDEN WASSERHALTUNG VERBAUARBEITEN PFAHLGRÜNDUNG Telefon 0 52 42 / 40 06 02 • Fax 0 52 42 / 40 06 03 44 Das Stadtgespräch
Hör buch ti Ferdinand von Schirach »Kaffee und Zigaretten« Als ich den Titel »Kaffee und Zigaretten« das erste Mal gelesen habe, dachte ich, es sei eine neue Helmut Schmidt-Biographie herausgekommen. Aber Helmut Schmidt, der durchaus in dem Hörbuch vorkommt, ist ja nun nicht der einzige, der auf Koffein und Nikotin gestanden hat. Immerhin musste der Hamburger das Verbot seiner geliebten Menthol-Zigaretten nicht mehr miterleben. Ferdinand von Schirach erfreut sich dagegen meines Wissens bester Gesundheit. Von Schirach, der zu den großen zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren zählt, bewegt sich in der Tradition von Max Frisch, dessen Tagebücher weit mehr als eine Randnotiz seines literarischen Schaffens sind. Auch Ferdinand von Schirach verwebt autobiographische Erzählungen, paradoxe Aperçus, Betrachtungen und Reflexionen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines auf faszinierende Weise berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit, um die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen. Diese Vielschichtigkeit macht »Kaffee und Zigaretten« zum persönlichsten Werk Ferdinand von Schirachs, der etwa auch seinen Kampf mit den Dämonen der Vergangenheit schildert. Der Enkel von Baldur von Schirach, der als Reichsgauleiter in Wien für die Deportation der Juden verantwortlich war und das auch noch als einen »aktiven Beitrag zur europäischen Kultur« gesehen hat, ist sich der geschichtlichen Verantwortung sehr bewusst. Ferdinand von Schirach sagt dagegen »wir müssen verstehen, wie wir wurden, wer wir sind. Und was wir wieder verlieren könnten«. Das war nie wichtiger als jetzt. Die New York Times nannte Ferdinand von Schirach einen außergewöhnlichen Stilisten, der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur. Die Sammlungen seiner Erzählungen »Verbrechen und Schuld« und die Romane »Der Fall Collini« und »Tabu« wurden zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen in mehr als vierzig Ländern. Sein Theaterstück »Terror« zählt zu den weltweit erfolgreichsten Dramen unserer Zeit. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. Der Sprecher der Hörbuchversion ist Lars Eidinger, den DIE ZEIT den amtierenden Schauspielerkönig von Berlin nennt. Eidin- Hellingrottstraße 6 33378 Rheda-Wiedenbrück Kinder buchti Finde das Einhorn Das magische Wimmelbuch von Paul Moran ist definitiv nicht zu Zeiten des Corona-Sicherheits-rheitsabstands geschrieben worden. Denn der Abstand spielt hier überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, man braucht schon gute Augen, um im Gewimmel klar zu kommen. Aber das kriegen die Kids schon hin! Zumal, wenn es um ein Lieb- lingsthema geht: Einhörner. Bekanntlich lieben es Einhörner, sich zu verstecken! Aber in ihrer gewohnten Umgebung kennen sie bereits alle geheimen Plätze. So macht das keinen Spaß. Deshalb beschließen sie, den ruhigen Wald zu verlassen und sich auf die Reise ihres Lebens zu begeben. Von einer Filmpremiere mit jeder Menge Stars über ein wildes Safariabenteuer und eine glitzernde Eislaufbahn bis hin zu einem tropischen Strand – an diesen Orten haben die farbenfrohen Einhörner keine Schwierigkeiten, sich richtig gut zu verstecken. Dieses zauberhafte und liebevoll illustrierte Wimmelbuch ist eine echte Herausforderung für Groß und Klein. Erschienen bei riva, Softcover, 48 Seiten, 6,99 Euro. Tel. 0 52 42 - 1 82 03 00 Fax 0 52 42 - 1 82 03 01 Praxisöffnungszeiten: Mo bis Do 7:30 bis 18:30 Uhr | Fr 7:30 bis 13:00 Uhr Ärztliche Sprechzeiten nach Vereinbarung | Terminbuchung online möglich! Wir freuen uns auf Ihren Besuch! ger überzeugte schon als Hamlet, Richard III oder als Mackie Messer in der Dreigroschenoper. Doch er glänzt auch bei dieser außergewöhnlichen literarischen Form. Erschienen ist die Buchversion bei Luchterhand (191 Seiten, 20 Euro), die Hörbuchversion ist im hörverlag herausgebracht worden, 215 Minuten Spielzeit, 19,99 Euro. Erweiterung der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Fleiter Neu im Team: Dr. med. Olga Fleiter - Fachärztin für Innere Medizin, Geriatrie, Palliativmedizin, Ernährungsmedizin | Hausärztliche Versorgung Dr. med. Jörn Fleiter - Facharzt für Innere Medizin | Hausärztliche Versorgung Facharzt für Innere Medizin & Kardiologie | privatärztlich Dr. med. Susanne Nieling - Fachärztin für Allgemeinmedizin Das Stadtgespräch 45
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