Theilmeier: Es ist vermutlich ein offenes Geheimnis, dass meine Mitstreiter und ich zunächst an einer Zusammenarbeit mit der UWG, jetzt FWG, gearbeitet haben. Nach einigen Wochen kristallisierte sich heraus, dass die Vorstellungen über Politik für unsere Stadt doch zu stark auseinander gehen. Und so standen wir Anfang März vor der Aufgabe, eine eigene Partei zu gründen und einen eigenen Namen zu finden. Lösungen mit drei Buchstaben waren schnell parat, aber wirklich glücklich waren wir damit nicht – zu altbacken, gibt’s schon, das sind wir nicht. Glücklicherweise haben wir drei Marketing-Experten in unserem Team und nach Reflexion unserer Ideen und unserer erarbeiteten Ansätze kam dann MOVE dabei heraus. Dieser Name der Bewegung symbolisiert unsere Art der Politik wirklich perfekt: Wir bewegen uns frei im politischen Raum ohne jegliche Einflussnahme von außen, wir wollen die Politik in unserer schönen Stadt in Bewegung bringen und für alle Bürger etwas bewegen. 1 Thomas Theilmeier, Vorsitzender der Wählergemeinschaft MOVE D »Mitgestaltung ist Teil unserer DNA« Neue Partei MOVE gibt Bürgerwillen mehr Raum (bew) Es tut sich etwas in der politischen Landschaft Rheda-Wiedenbrücks. Die neue Wählergemeinschaft MOVE möchte ihrem Namen alle Ehre machen und ordentlich Bewegung in die etablierten Parteistrukturen der Doppelstadt bringen. Dabei konzentrieren sich die Mitglieder ausschließlich auf kommunale Themen und demonstrieren einen Weg abseits der althergebrachten Ausrichtung von links und rechts. Das Stadtgespräch hat mit dem Vorsitzenden der Wählergemeinschaft, Thomas Theilmeier, über die Idee hinter MOVE gesprochen. Das Stadtgespräch: Herr Theilmeier, das Wichtigste zuerst: Warum benötigen wir in Rheda-Wiedenbrück eine neue Wählergemeinschaft und was bietet MOVE den Bürgerinnen und Bürgern, was die alteingesessenen Parteien nicht mitbringen? Thomas Theilmeier: Unsere Wahrnehmung in den letzten Monaten ist, dass sehr viele Bürger unserer Stadt mit den bestehenden Möglichkeiten nicht mehr zufrieden sind. Sie wollen die alten Strukturen, die Art, wie bisher Politik in Rheda-Wiedenbrück gemacht wurde, zunehmend nicht mehr. Das Ganze scheint sich deutlich überholt zu haben, nicht zuletzt auch durch Entscheidungen im Rat, die bei sehr vielen Bürgern nur noch Kopfschütteln hervorgerufen haben. Aktuell steht das Thema Einkaufszentrum an der Kolpingstraße ganz oben auf der Agenda. Die derzeitige Entwicklung ist offenkundig so weit weg vom Bürgerwillen, dass wir aktuell eine Bürgerbefragung hierzu vorbereiten, um der Politik deutlich zu machen: Niemand braucht und will dieses Einkaufszentrum! Wir brauchen Wohnraum in dieser Stadt! Das Stadtgespräch: Der Name MOVE, englisch für »bewegen«, klingt schon völlig anders, als man das von anderen Parteien gewohnt ist. Wie kam es zu dem Namen? Das Stadtgespräch: Welche Verbesserungsvorschläge für Rheda-Wiedenbrück und die Ortsteile stehen bei MOVE konkret auf der Agenda? Theilmeier: In unserer Wahrnehmung bewegen die Menschen an erster Stelle die Themen Migration und Wohnen. Das sind echte Probleme, die im täglichen Leben der Bürger eine große Rolle spielen. Unser Weg ist es aber nicht, hier jetzt neben anderen auch noch den Finger zu heben und darauf hinzuweisen. Wir wollen nicht nur kritisieren, wir liefern konkrete Lösungen. Das Thema Werkvertragsarbeiter gehört zu Rheda-Wiedenbrück, und zwar bei weitem nicht nur beim größten Arbeitgeber der Stadt. Auch diese Beschäftigung sichert unseren Wohlstand, macht Dinge möglich für alle Bürger, die sonst nicht realisierbar wären. Die Stadthalle würde zum Beispiel ohne diese Arbeitsform heute nicht an der Hauptstraße stehen. So ehrlich muss man sein, das muss man dem Bürger auch sagen. Dennoch sind hier Lösungen gefragt, die das Sozialgefüge nicht überfordern. Kooperation zwischen Unternehmen, Verwaltung und Politik, um die beste Lösung zu finden, so stellen wir uns das vor. Wir sind bereits in ganz konkreten Gesprächen hierzu und rennen mit unseren Ansätzen derzeit offene Türen ein. Hier wird sich was bewegen. Beim Thema Wohnen, oder besser bezahlbares Wohnen, haben wir inzwischen den ersten konkreten Antrag in den Rat eingebracht, mit dem sich die Politik nun beschäftigen muss. Wir haben ein ganz konkretes Modell aufgezeigt, wie Grundstückspreise in Zukunft in den Griff zu kriegen sind. 400 Euro pro Quadratmeter und mehr für Bauland sind nicht mehr darstellbar. Junge Familien können hier nicht mehr bauen und verlassen die Stadt. So sieht Zukunftsgestaltung sicher nicht aus. Weitere Schwerpunkte sind die Themen Familien- und Jugendpolitik. Das reicht vom Thema Kita-Beiträge, welche mit die höchsten im ganzen Kreis sind, bis hin zum Thema Jungendparlament. Die jungen Leute an die Politik heranzuführen, sehen wir als wesentliche gesellschaftliche Aufgabe. Wir dürfen politische Bildung nicht Youtube und irgendwelchen Influencern in den digitalen Medien überlassen. Das halten wir für höchst problematisch. Für den Bereich der Seniorenpolitik konnten wir zudem einen äußerst prominenten Bürger unserer Stadt gewinnen, der diese Themen aktuell mit viel Herzblut anschiebt. Da dürfen Sie gespannt sein. Das Stadtgespräch: Wie definieren Sie die politische Ausrichtung von MOVE? Wen möchten Sie als Wähler gewinnen? Theilmeier: Als im Herbst letzten Jahres die Idee für eine neue Wählergemeinschaft reifte, war eine ganz wesentliche Motivation für uns, diejenigen Wähler aufzufangen, die aufgrund ihrer Frustration über 32 Das Stadtgespräch
den Status Quo darüber nachdenken könnten, extrem zu wählen. Bundesweit ist dieses Wahlverhalten als Denkzettel für die bestehenden Parteien deutlich erkennbar. Aber nicht jeder AfD-Wähler ist ein Rechtsradikaler, nicht jeder Linke ein Kommunist. Diese Leute wollen überwiegend ein Signal senden, eine andere Herangehensweise. Und das genau machen wir. Ich hege die nicht ganz unbegründete Hoffnung, dass sich z. B. die AfD nicht zuletzt auch durch unser Antreten erst gar nicht zur Wahl in RW stellen wird. Dann hätten wir ein großes Ziel erreicht. Die Komplexität unserer Themen verträgt keine radikalen Ideologien. Aber natürlich ist MOVE auch eine Option für alle Wähler, die sich Veränderung und neue pragmatische Lösungen wünschen. Einige unserer Ansätze sind durchaus konservativ, andere eher liberal. Progressiv ist zum Beispiel zweifellos unsere Wohnraumpolitik. Wir sind frei von bundespolitischen Vorgaben oder von Parteipolitik. Wir moven halt frei im politischen Spektrum auf der Suche nach der individuell besten Lösung für Rheda-Wiedenbrück. Das Stadtgespräch: Gibt es Mitgestaltungsmöglichkeiten für interessierte Bürger/innen und wie sehen die aus? Theilmeier: Das ist Teil unserer DNA. Wir wollen mit den Bürgern in Dialog kommen, wollen zuhören, was sie bewegt. Wer sich nicht direkt als aktives oder passives Mitglied engagieren möchte, kann dies sowohl via Email, Facebook, Instagram oder über unsere Homepage machen. Und natürlich – als Wichtigstes – im direkten Dialog mit unseren Mitgliedern. In Kürze werden wir regelmäßig in den beiden Innenstädten mit unseren Ständen auftreten und uns so den Fragen und Anmerkungen der Bürger stellen. Darauf brennen wir nach der langen Corona-Zwangspause förmlich. Wir fordern die Bürger auf, uns ihre Themen und Anliegen zu nennen. Diese können wir dann in unsere bestehenden Arbeitskreise aufnehmen, oder wir schaffen einen neuen hierzu. So geschehen beim Thema Seniorenpolitik. Das hatten wir so noch gar nicht im Fokus, auch weil uns die Sichtweise fehlte. Jetzt haben wir diesen Arbeitskreis, der sich um die Belange der älteren Mitbürger kümmert. Das Stadtgespräch: Sie selbst hatten über Jahre Ihre politische Heimat in der CDU, waren einige Zeit parteiloser Ratsherr und beschreiten nun mit einem breit aufgestellten Mitgliederteam neue Wege. Warum lohnt es sich, bei der Kommunalwahl im September das Kreuzchen bei MOVE zu machen? Warum sollten eingefleischte Stammwähler den Wechsel wagen? Theilmeier: Die Antwort ist relativ einfach. Sind Sie mit der derzeitigen Politik rundum zufrieden, dann werden Sie eher nicht zu uns finden. Ihre Stimme für eine der anderen demokratischen Parteien verhindert dann immerhin das Erstarken radikaler Positionen. Nichtwählen wäre das Schlechteste. Wenn Sie allerdings, wie wir, das Gefühl haben, dass sich die Politik in unserer Heimatstadt in den letzten Jahren ein Stück weit verselbständigt hat, dass das Interesse der Bürger nicht immer Antrieb für Ratsentscheidungen war, die vielfältigen Problembereiche in unserer Stadt ganz andere Lösungsansätze und neue Wege nötig macht, dann sind sie bei uns genau richtig. Dafür stehen wir. Wie Sie wollen auch wir diese Stadt in Bewegung sehen. Das Stadtgespräch: Herr Theilmeier, vielen Dank für dieses Gespräch. • Tagwäsche • Freizeitmode • Nachtwäsche • Strumpfwaren • Oberhemden • Miederwaren • Frottierware • Bademode Hausverkauf Besichtigen ist einfach. www.skw.immobilien täglich Lagerverkauf mit günstigen Angeboten Montag - Freitag 9.30 Uhr - 18.00 Uhr Samstag 9.30 Uhr - 13.00 Uhr Freigerichtstraße 10 • 33378 Rheda-Wiedenbrück • Telefon: 0 52 42 / 5 96 46 www.baumhueter-international.de Schuh Witthaut Marktzentrum • Wiedenbrück ... mit einem Lächeln im Gesicht. Wir beraten Sie mit Abstand am besten. Strengerstraße 10 33330 Gütersloh 05241 / 9215 - 0 info@skwimmobilien.de Für Ihre Fragen rund um das Thema Immobilie steht Ihnen Manuela Dreier sowie unser gesamtes Team jederzeit gerne zur Verfügung. Das Interview führte Alexandra Bewermeier. Das Stadtgespräch 33
Laden...
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Twitter