MMcDonald’s und Wenneberschule ausgezeichnet Erster Integrationspreis der Stadt Rheda-Wiedenbrück verliehen 1 Freude bei der Wenneberschule über den Integrationspreis: (v. l.) Die Leiterin der OGGS, Monika von Recklinghausen, stellvertretende Schulleiterin Christiane Westermann, Mark Bollmann (Kem) Seit 1996 ist Franchise-Nehmerin Gabriele Conert in Rheda-Wiedenbrück mit dem Hauptsitz der McDonalds-Unternehmung zu finden. Gemeinsam mit den beiden Gütersloher Betriebsstätten werden dort 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 28 unterschiedlichen Nationen beschäftigt. Die Belegschaft rekrutiert sich aus Deutschland, Bulgarien, Rumänien, Polen, Ukraine, Kosovo sowie Türkei, Indien, Afghanistan, Syrien, Irak und anderen Ländern. Vielfach verfügen die neuen Mitarbeitenden über keine Sprachkompetenz in Deutsch. Ihre Integration sei der Unternehmerin ein Herzensanliegen, schreibt Christiane Hoffmann in ihrem Vorschlag für den Integrationspreis »Betriebliches Engagement«. Die Herkunft der Mitarbeitenden beschreibt die Mischung der Menschen, die in Rheda-Wiedenbrück aus den unterschiedlichsten Gründen eine Heimat gefunden haben. Vielfach arbeiten Frauen bei Frau Conert, deren Männer im Fleischwerk Tönnies arbeiten. Auch Flüchtlinge aus Krisenregionen dieser Welt sind bei Frau Conert angestellt: Frauen die mit ihren Kindern vor gewalttätigen Ehemännern geflüchtet sind, junge Frauen denen Zwangsverheiratung drohen, Menschen die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung mit Gewalt und Tod rechnen müssen und Menschen die in ihren Heimatländern keine Lebensperspektive haben. Betriebliche Integration bei McDonald’s Rheda-Wiedenbrück Durch Beschäftigungsverhältnisse in der Systemgastronomie Gabriele Conerts erlangen diese Menschen den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. Hier wird durch Kontakt mit den Kunden und den Kolleginnen die Sprachkompetenz bis hin zur Beherrschung der deutschen Sprache vermittelt. Die bezahlte Tätigkeit eröffnet ihnen die Möglichkeit aus den Transferleistungen des Staates hin zu einem eigenfinanzierten und von Abhängigkeiten der Familie (Zwangsehen, Gewalt in der Ehe, Erwirkung eines Bleiberechtes) freien Leben zu gelangen, macht Christiane Hoffmann deutlich. 1 (V. l.) Ardian Gashi (Kosovo), Kosma Kinga (Rumänien), Ecatarina Oprea (Rumänien), Pancharatnam Vigneswery (Sri Lanka), Antonija Dimitreva (Nordmazedonien), Valentina Barseyian (Georgien) Der Aufstieg der Beschäftigten in der McDonald’s-Welt wird durch Schulungen und Weiterbildungen zusätzlich durch die Franchisenehmerin finanziert. Bei ihr können die Menschen Geld verdienen, die Sprache lernen und die Gesellschaft vor Ort kennen lernen. Hier bekommt jeder Mensch eine Chance, der in der Systemgastronomie arbeiten will und die Tätigkeit gewissenhaft ausführt. Die Franchise-Nehmerin leistet einen selbstlosen Beitrag zur Integration der Mitarbeitenden. Ein von Christiane Hoffmann genanntes Beispiel illustriert den Verständigungsprozess unter den Mitarbeitenden: Wenn eine Teamleiterin mit 20 Jahren und türkischen Wurzeln auf einen neuen Kollegen aus dem arabischen Raum trifft, können kulturell geprägte Probleme entstehen: Mann meint, Anweisungen einer Frau nicht folgen zu müssen, weil man Mann ist. Das Team lebe ein gleichberechtigtes Verhalten vor. Der neue Mitarbeiter müsse sich zwangsläufig anpassen. Für unsere Gesellschaft sei das ein wichtiger Integrationsschritt. Leben und leben lassen, eine Chance geben und mit Herz und Hand unterstützen – dieser Geist findet sich in den Betriebsstätten von Gabriele Conert und werde von ihr vorgelebt. Für den Vorsitzenden des Integrationsrates, Michel Gwosdek war es deshalb eine besondere Freude, der Franchise-Nehmerin Gabriele Conert und ihrem Adoptivsohn Ardian Gashi die Urkunde und den damit verbundenen Preis-Scheck von 1000 Euro in der Kategorie »Betriebliches Engagement« im Rahmen der Gremiumssitzung überreichen zu können. Spontane empathische Geste Die Unternehmerin dankte für die Würdigung der in ihrem Betrieb gelebten Unternehmenskultur. Spontan reichte sie das erhaltenen Preisgeld an Monika von Recklinghausen und Mark Bollmann als Vertretende der ebenfalls ausgezeichneten Wenneber-Grundschule weiter. Die Unternehmerin wollte mit ihrer Entscheidung die Arbeit der Schule zur gewaltfreien Konfliktlösung unterstützen, für das die erkrankte Schulleiterin Erika Langer sich engagiere, hatte die Preisträgerin in Erfahrung gebracht. Die Wenneberschule hat auch schon eine Idee für die Verwendung. Der Förderverein der Schule plane für ein Kulturfest im Sommer. Da gehe nun noch mehr. Gabriele Conert sei dazu schon jetzt herzlich eingeladen, erklärte Monika von Recklinghausen. Integrationsarbeit an der Wenneberschule Die Wenneber-Grundschule hatte den Integrationspreis in der Kategorie »Bürgerschaftliches Engagement« erhalten. Toleranz fördern und für die 66 Das Stadtgespräch
Verständigung unter den Menschen eintreten – das hat sich die Wenneberschule auf die Fahne geschrieben. Sie sei ein Ort, an dem kulturellen und sprachlichen Herausforderungen offen und konstruktiv begegnet werde, so Michel Gwosdek. Die Integrationsarbeit gehe über den schulischen Bildungsauftrag weit hinaus. Scouts von »Sprache verbindet« kommen nachmittags in die Wenneberschule und lernen intensiv eine Stunde lang mit den Kindern auf spielerische Weise Deutsch, die noch Übung beim Erlernen der deutschen Sprache brauchen. Eigens dafür wurden von »Sprache verbindet« zwei Kisten mit pädagogisch wertvollem Spiel- und Übungsmaterial angeschafft. Da auch die Eltern vielfach nicht bei den Hausaufgaben helfen könnten, sei es wichtig, beispielsweise diesen Kindern spezielle Hilfestellungen zu geben. Darüber hinaus bezieht die Schule die Eltern in ihre Arbeit ein. Die Mitarbeitenden der OGGS sprächen mit ihnen, wenn sie ihre Kinder bringen oder abholen. »Wir legen sehr viel Wert auf einen guten Kontakt und einen regelmäßigen Austausch mit den Eltern«, so die Leiterin der OGGS, Monika von Recklinghausen. Andererseits helfe die Elternschaft dem Lehrpersonal bei Übersetzungen für Erziehungsberechtigte, die der deutschen Sprache noch nicht so mächtig seien. Beim Grundschulverbund Andreas-Wenneber habe man Strategien entwickelt die Herausforderungen aus der Zuwanderung von Migrationskindern zu lösen, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Christiane Westermann. Wir sind einfach ein Dreamteam, brachte die OGGS-Leiterin die funktionierende Kooperation zwischen Lehrerschaft, OGGS und Eltern auf den Punkt. In früheren Jahren galt die Wenneberschule als »Ausländerschule«. Heute habe sich herumgesprochen, dass diese Schule gute Strategien entwickelt habe die Herausforderungen der Zuwanderung zu lösen, das negative Image habe sie mittlerweile verloren. Die Wenneberschule sei stolz, dass ihr Engagement nun durch die Überreichung des Integrationspreises eine offizielle Anerkennung gefunden habe. Natürlich wisse man, dass ebenfalls die anderen Schulen eine gute Integrationsarbeit leisten. In diesem Sinne verstehe man die Preisverleihung stellvertretend als Anerkennung aller schulischen Bemühungen für eine erfolgreiche Integration. Angelika Niestadtkötter hatte die Wenneberschule für den Integrationspreis vorgeschlagen, weil ihre herausragende und nachhaltige Integrationsarbeit weit über den schulischen Bildungsauftrag hinausgehe. An dem Standort 1 Verleihung des Integrationspreises im Integrationsrat: (V. l.) Larissa Varol, Fachbereichsleitung Soziales und Bürgerservice, Bürgermeister Theo Mettenborg, von der Wenneberschule Mark Bollmann und die Leiterin der OGGS, Monika von Recklinghausen, Franchise-Nehmerin Gabriele Conert und Ardian Gashi, der Vorsitzende des Integrationsrates Michel Gwosdek, die Integrationsbeauftragte Fatma Diksu. »Berliner Straße« des Grundschulverbundes »Andreas-Wenneber« liegt der Migrationsanteil bei 85 Prozent. Es werden 147 Mädchen und Jungen aus 15 Nationen unterrichtet. 104 Schülerinnen und Schüler besuchen den offenen Ganztagsunterricht, 20 nehmen an der Randstundenbetreuung teil. Monika von Recklinghausen und Mark Bollmann dankten für die Würdigung der an der Wenneberschule gelebten Integrationsarbeit. Michel Gwosdek sprach den Wunsch aus, dass für den Integrationspreis 2024 mehr als vier Vorschläge wie in diesem Jahr beim Integrationsrat eingehen. Er wisse, dass es in Rheda-Wiedenbrück ein vielfältiges bürgerschaftliches und betriebliches Engagement für die Integration gebe. Darüber hinaus wurde vielfach der Wunsch geäußert, für die Überreichung des Integrationspreises einen würdigeren Rahmen zu wählen. Die Ehrung als weiterer Tagesordnungspunkt in einer turnusmäßigen Integrationsratssitzung wurde diesem Anspruch und der Arbeit der beiden Integrationspreisträger nicht gerecht. Weitere Infos zum Integrationspreis unter www.rheda-wiedenbrueck. de/leben-in-rheda-wiedenbrueck/Integrationspreis 1 Der Heimatfreund und Fotograf Heinz Koch präsentiert den Kalender mit Rheda- Wiedenbrücker Ansichten im Domhof. D Die Ems verbindet seit Jahrhunderten Rheda und Wiedenbrück – Buch und Kalender (Kem) Das vom Heimatverein Rheda herausgegebene 232 Seiten starke Buch im DIN A 4-Format »Die Ems verbindet seit Jahrhunderten Rheda und Wiedenbrück« wurde neu aufgelegt. Ebenso neu sind zahlreiche der über 500 Aufnahmen von Rheda, Wiedenbrück und dem Westfalica-Park des Meisterfotografen und Mitarbeiters des Heimatvereins, Heinz Koch. Die hohe fotografische Qualität des mit Herz zusammengestellten Kompendiums schafft gemeinsam mit den sorgfältigen Erläuterungen eine sehr schöne und informative Ansicht der lebendig wachsenden Stadt Rheda-Wiedenbrück. Interessenten können das ansprechende Werk über den Heimatverein Rheda und die Buchhandlungen der Doppelstadt zu einem Preis von 39 € bestellen. Nur im Domhof, bei Heinz Koch, erhalten Interessenten den von ihm erstellten Kalender 2024 mit einer gelungenen Auswahl seiner Meisterfotos von der schönen Stadt an der Ems für 9,– €. Das Stadtgespräch Anzeige 67
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