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Das Stadtgespräch Ausgabe Januar 2021

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Das Stadtgespräch und Mein Rheda-Wiedenbrück präsentieren die erste Ausgabe des Stadtmagazins für Rheda-Wiedenbrück 2021.

1 Nach 60 Jahren

1 Nach 60 Jahren Gesprächen und Planungen erfolgte am 20. April 1988 – drei Tage vor der Eröffnung der Landesgartenschau – der letzte Spatenstich mit der damaligen Landrätin Ursula Bolte. Foto: Archiv Sänger hungsstraße sollte in Höhe des Wösteweges von der Herzebrocker Straße kommend zwischen Wösteweg und Jägerstraße südlich des Judenfriedhofes entlang des Ruthenbaches verlaufen. Von dort führte die geplante Trasse gerade über die Ems durch den Moorwald und den Gaukenbrink in Richtung Schiffheide in Wiedenbrück. Die Stadt Rheda ließ in den für die Umgehungsstraße benötigten Bereichen keine weitere Bebauung zu. Hiobsbotschaft Am 4. August 1931 übermittelte die Provinzialregierung der Stadt Rheda die Nachricht, dass die »Finanzkrise und Finanznot es der Provinz völlig unmöglich machen, das Projekt weiter zu verfolgen«. Kleine Lösung Nach der Machtübernahme der Nazis wandte sich der neue Rhedaer Bürgermeister Bauer Anfang 1933 in einem Brief an den Vorstand des Landesbauamtes in Bielefeld. Er empfahl, »im Hinblick auf die fortschreitende Armut aller beteiligten Verbände die Angelegenheit etwa nach Jahresfrist wieder aufzugreifen. Hinzu kam, dass die städtischen Körperschaften aufgelöst waren »und bei den neuen Männern anfänglich kaum Neigung bestehen wird, sich dem – nicht dringlichen – großen Projekt zuzuwenden, besonders angesichts der sehr bedenklichen Wirtschaftslage«, zitiert Jochen Sänger den Bürgermeister. Dieser teilte dem Landesstraßenbauamt zudem mit, dass die Stadt Rheda eine kleine Umgehungsstraße vorgesehen habe. Ausgehend von der Bahnhofstraße sollte der Verkehr über die Gartenstraße, heute ebenfalls Bahnhofstraße, zur Langen Straße, der heutigen Berliner Straße, und von dort in Richtung Wiedenbrück fließen. Es gab zwei Varianten für die Anbindung an die Lange Straße: Eine durchschnitt die Moosstraße, die andere den Schulhof der Wenneberschule. Erneuter Anlauf Die kleine Lösung wurde nicht weiterverfolgt. Im April 1934 teilte der Bürgermeister dem Landesstraßenbauamt auf Anfrage mit, »dass der Festlegung des Linienzuges der geplanten großen Umgehungsstraße jetzt ohne weiteres nähergetreten werden kann«. Die Stadt übernahm den Linienzug in den für Rheda neu zu erstellenden Bebauungsplan. Das Konzept bezog ab 1935 die Planungen für die Reichsautobahn mit ein. Am 2. März 1936 traf im Rhedaer Rathaus die erfreuliche Nachricht von der Provinzregierung Münster ein: Der Entwurf für die Umgehungsstraße sei »im Wesentlichen fertig gestellt«. Doch in Rheda hatte man es sich zwischenzeitlich anders überlegt: Die Stadt forderte nun eine Verschiebung der Trasse in nördlicher Richtung. Ihre Gründe: Für den Allen ein frohes Weihnachtsfest & ein gesundes 2021! Photos by unsplash & pixabay Daheim schauen wir gemeinsam nach vorn 6 Das Stadtgespräch

Bereich des Rutenbaches seien Baugesuche eingegangen. Zudem wolle der Unternehmer Schönell dort (heute Firma Grimm) einen Betrieb mit ca. 200 Arbeitsplätzen errichten. Darüber hinaus erhob der Fabrikant Rudolf Simons Widerspruch. Seine Villa lag an der Pixeler Straße in direkter Nachbarschaft zu der geplanten Umgehungsstraße. Wenig später zog er seinen Einspruch zurück. Am 5. Mai 1938 traf im Rhedaer Rathaus eine erfreuliche Mitteilung vom Straßenneubauamt der Provinz Westfalen ein: »Zur Zeit wird das Teilstück der Umgehungsstraße von der Reichsstraße 61 (B 61) bis zur Straße I. Ordnung Nr. 568 (Gütersloher Str.) fertiggestellt. In dieses Stück (in der Schiffheide) fällt die Auffahrt zur Reichsautobahn«. Die Stadt Rheda hatte schon vorher mit den Grundstückseigentümern Verhandlungen zum Erwerb der benötigten Flächen für die übrigen Bereiche der Ortsumgehung aufgenommen. 1 Bis zur Fertigstellung der Umgehungsstraße gehörte für die Autofahrer und Anwohner im Berufsverkehr der Rückstau auf der Wilhelmstraße und Gütersloher Straße in beide Richtungen zum täglichen Horror. Foto: Archiv Sänger Stillstand Am 12. November 1938 gab der Generalinspektor für den Reichsstraßenbau Dr. Fritz Todt den 30 km langen Abschnitt der Reichsautobahn durch den Kreis Wiedenbrück für den Verkehr frei. »Die versprochene Umgehungsstraße um Rheda-Wiedenbrück ließ weiter auf sich warten«, so Jochen Sänger. Die von der Stadt Wiedenbrück angelegte Akte zur Umgehungsstraße beginnt im November 1936. Sie berichtet über das Engagement Wiedenbrücks sich durch die Umgehungsstraße nicht vom Stadtholz abschneiden zu lassen. Die Provinzialregierung plante die Umgehungsstraße auf einer Trasse »unterhalb des Jägerheims und diesseits des Stadtholzes am Eusterbach entlang auf Langenberg« zuzuführen. Eine Verlegung der Trasse jenseits des Stadtholzes schien aufgrund der dadurch anfallenden Mehrkosten aussichtslos zu sein, schrieb Ende 1936 Wiedenbrücks Bürgermeister Nienhues. Darüber hinaus wandten sich der Bürgermeister sowie der NSD- AP-Kreisleiter Horn und NSDAP-Ortsgruppenleiter Steinriede gegen die sehr nahe Führung der Umgehungsstraße an die »Kreisschulungsburg« der NSDAP (nahe dem Wasserwerk) vorbei. Baurat Adam von der Provinzialregierung Münster stellte bei einem Ortstermin am 25. Februar 1937 eine Linienführung für die Umgehungsstraße östlich des Stadtwaldes vor. Dadurch verlängerte sich die Umgehung um 460 Meter. Damit einher ging eine Kostenerhöhung von 140.000 RM. Den Betrag sollte die Stadt Wiedenbrück tragen. q Malermeister Liermann GmbH Nickelstraße 3 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel. 05242 – 70 96 | Fax 5 52 58 malermeister-liermann@gmx.de www.malermeister-liermann.de wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit in 2020 und wünschen allen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Das Stadtgespräch 7

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