Kinderbuchtis Petra Cnyrim »Unnützes Wissen für Kinder« Wenn Sie dieses Buch verschenken, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn zu Weihnachten die ganze Familie mit dem Daumen an der Nase herumläuft. Wieso das? Ganz einfach: »Unnützes Wissen für Kinder« behauptet, dass der Daumen genauso lang ist wie die Nase. Und das gilt es dann schon mal zu überprüfen. Und noch eine Gefahr besteht, denn ähnlich wie bei der Modell-Eisenbahn, die eigentlich nur für den Altvorderen gekauft wurde, kann sich ein Erwachsener durchaus in dem gerade im riva Verlag erschienen Buch, Softcover, 222 Seiten, 9,99 Euro, festlesen. Spätestens seit dem Corona-Lockdown sollte es eigentlich jeder Erwachsene verstanden haben: Kinder lernen gern und interessieren sich für zahlreiche unterschiedliche Themen. Besonderen Spaß macht es ihnen, wenn die Inhalte abwechslungsreich und unterhaltsam aufbereitet sind – so wie in diesem Buch. Bestsellerautorin Petra Cnyrim wies schon in ihrem »Erklärs mir als wäre ich 5« nach, dass sie sich gegen reines Kreuzworträtselwissen stemmt. Vielmehr vereint sie den Megatrend »Unnützes Wissen« mit der jüngsten Zielgruppe. Die Fakten sind wissenschaftlich abgesichert und allesamt kindgerecht aufbereitet. Die Methode der Autorin ist, ausführlicher und verständlicher zu erklären, als es in den Titeln für Erwachsene der Fall ist. Heraus kommt ein spannendes Buch, an dem Kinder nicht nur lange Freude haben, sondern mit dem sie ganz nebenbei eine Menge lernen. Und ehrlich gesagt Erwachsene auch, oder haben Sie gewusst, dass Truthahngeier ihre Feinde abwehren, indem sie sich auf diese erbrechen, auch aus drei Metern Entfernung? Echt ekelig, oder? Die Kids werden es lieben! Clive Gifford und Jonathan Woodward »Wir schützen unseren Planeten« Ein weiterer Trend, uralt aber immer noch aktuell, ist der zum Helden. en. Dabei müssen es nicht immer X-Men und Co. sein, sondern gerne auch wahre Helden. Und dieses Buch enthält alles, um aus Kindern echte Klimahelden zu machen! Leicht umzusetzende Projekte bringen schnelle Erfolgserlebnisse und die dazugehörigen Fakten verdeutlichen den Kleinen, warum es so wichtig ist, sich um die tur zu kümmern. Farbenfroh illustriert und kindgerecht aufbereitet zeigt »Wir schützen unseren Planeten« nicht nur, was man im ei- Nagenen Zuhause tun kann, um der Umwelt zu helfen, sondern auch, worauf es beim Schutz der Wälder, Küsten und der ganzen Welt an- kommt. So verbessern Eltern mit ihren Kindern nicht nur die Welt von heute, sondern bewahren die Natur auch für morgen. Auch Autor Clive Gifford gelingt es, komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache darzustellen und die globale Entwicklung mit unserem täglichen Handeln zu verknüpfen. Gifford und der Kinderbuchillustrator Woodward ermutigen zudem ihre jungen Leser: »Wenn ihr auf der letzten Seite gelandet seid, habt ihr euch alle Fähigkeiten und Kenntnisse eines vollwertigen Beschützers des Planeten angeeignet. Tragt die Botschaft weiter und ermutigt eure Familie, Freunde, Nachbarn und Klassenkameraden mitzumachen«. Erschienen im mgv Verlag, Hardcover, 128 Seiten, 16,99 Euro. Geeignet für Kinder von acht bis zwölf Jahren. Der Jugendbuchti Adib Khorram »Darius der Große fühlt sich klein« Was mir die Lektüre von Multi-Kulti-Romanen erschwert ist oftmals die verbissene Ernsthaftigkeit. Ernst gemeint ist auch Adib Khorrams Roman, aber dennoch ist er in lockerem, ja selbst-ironischem Ton erzählt. Darius geht auf eine High School in den USA. Er jobbt in einem Einkaufszentrum und ist auch sonst ein ganz normaler Teenager. Aber er hat persische Wurzeln. Dabei weiß Darius mehr über die Gepflogenheiten von Vulkaniern und anderen Star Trek-Typen als über persische Traditionen. Er ist ja auch nur ein halber Perser, denn sein Vater Stephen, den er heimlich den Übermenschen oder Paradebeispiel teutonischer Maskulinität nennt, ist blond und blauäugig und so amerikanisch wie man sein kann. Selbst sein Audi ist typisch, jedenfalls für Amerikaner mit Geld. Seine Mutter stammt dagegen aus dem Iran. Sie kocht persisch und spricht die Sprache als ihre Muttersprache. Auch Darius‘ kleine Schwester kann sich locker mit den Großeltern im Iran auf Persisch unterhalten. Sie ist Teil dieser Kultur, in der sich Darius bestenfalls als Gast fühlt. Doch dann kommt sein erster Besuch im Iran. Dadurch wird sich sein Leben verändern. Darius, der eher depressive, übergewichtige Teenager, ist sich sicher, dass er bei den Persern genauso wenig dazugehören wird wie in den USA. Doch dann trifft er den Nachbarsjungen Sohrab. Von nun an verbringen sie die Tage gemeinsam, essen Faloodeh oder reden stundenlang an ihrem Rückzugsort über den Dächern von Yazd. Gemeinsam mit seinem neuen Freund lernt Darius nicht nur die persische Kultur, sondern vor allem auch sich selbst kennen. »Darius der Große fühlt sich klein« ist ein Jugendbuch, das man durchaus auch Erwachsenen empfehlen kann, denn es ist vor allem eines: warmherzig. Der Autor Adib Khorram lebt in Kansas City, Missouri. Wenn er gerade nicht schreibt oder seinem Tagesjob als Grafikdesigner nachgeht, versucht er, seinen Schwimmrekord zu brechen, zu lernen, wie man einen Lutz springt oder er macht sich einfach eine Tasse Oolong-Tee ziehen. Bleibt zu wünschen, dass er auch in Zukunft die Zeit findet, ein wundbares Buch wie dieses zu schreiben. Erschienen bei LAGO, 351 Seiten, 12,99 Euro. 42 Das Stadtgespräch
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