36 Das Stadtgespräch VERREGNETER SOMMER – WENIGER ZULAUF VERREGNETER SOMMER – WENIGER ZULAUF Rheda-Wiedenbrücks Freibäder ächzen unter schlechtem Wetter Bietet mehr Möglichkeiten · Unterstützung, so wie Sie es sich wünschen · persönliche Beratung · Pflege und Betreuung zu Hause · Aktivierung Ihrer Stärken · Pflegepause für Angehörige · Begleitung in der letzten Lebensphase Ihr Pflegeund Betreuungsdienst 7 Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag, im Kreis Gütersloh 0 52 41 504 67-87 pflege@spi-gt.de www.spi-pflegt.de Verler Straße 6, 33332 Gütersloh Sozialpädagogisches Institut e. V. (SPI) Der Sommer kam erst, als die Saison zu Ende ging. Vorher scheuten selbst die Wasserratten allzu oft den Besuch in einem unserer Freibäder. Verlass war zwar wie immer auf die Früh- und Vereinsschwimmer, ansonsten herrschte in den Becken zeitweise gähnende Leere. Nur an einigen Spitzentagen zum Saisonende mit mehr als 1.000 Besuchern klingelte witterungsbedingt die Kasse. Mit 148.402 Besuchern liegt 2016 unter dem Durchschnitt. 57.555 Besucher kamen vom 1. Mai bis zum 31. August in das Freibad Rheda. Das Freibad Wiedenbrück wurde zwischen dem 15. Mai und dem 15. September von 90.847 Schwimm- und Badegästen besucht. Schulen, Vereine und Kinder unter 6 Jahren sind in die Zahlen nicht mit eingerechnet. In den vergangenen Jahren zählten die Kassiererinnen in Rheda und Wiedenbrück pro Saison immer 150.000 bis 190.000 Besucher in der vier Monate langen Saison. Die Zahlen machen die Abhängigkeit vom Wetter allzu deutlich. Doch nicht überall leiden die Freibäder unter einer Schlechtwettersaison: In Stromberg gab es trotz der ungünstigen Witterung einmal mehr einen Rekord mit fast 46.000 Besuchern. Die Stärken des dortigen Freibads: Es bietet von März bis Ende Oktober bis zu 29 °C warmes Wasser zum Schwimmen und Planschen in der Idylle und Freiluft des Gaßbachtals. Selbst bei nasskaltem Wetter bleibt hier der Freibadbesuch ein ungetrübtes Vergnügen: Die Besucher gelangen von den Umkleidekabinen durch eine angenehm temperierte Aufwärmhalle mit hoher Aufenthaltsqualität über einen warmen Schwimmkanal direkt in das Schwimmbecken. Die Nutzung der Abwärme einer nahegelegenen Biogasanlage macht dieses besucherfreundliche Angebot möglich. Und es rechnet sich: Das Freibad Stromberg kann seine Tore auf Grund der vorzüglichen Gegebenheiten sieben Monate lang öffnen und lockt eine wachsende Zahl von Besuchern aus ganz Ostwestfalen-Lippe an: Selbst aus Bielefeld und Hamm kommen Besucher mehrmals in der Woche, um den Freibadspaß zu genießen. Kostengünstige Fernwärme für die heimischen Bäder »Warmes« Wasser und attraktive Ausstattung machen Freibäder gleichermaßen beliebt bei Familien und Sportlern. In Vlotho- Valdorf gibt es ein weiteres OWL- Beispiel und auch anderenorts mit mindestens 25 °C »Wohlfühltemperatur« durch Solarrohre, kostengünstige Fernwärme aus Biogas und Blockheizkraftwerken, die Klärschlamm nutzen. Um an solche Erfolge auch in Rheda-Wiedenbrück anzuschließen, erscheint eine Initiative noch einmal überdenkenswert, die das Klärwerk vor 12 Jahren für das Freibad in der Fürstenstadt startete. Es wurde überprüft, ob genügend Überschusswärme für die Beheizung des Freibadwassers zur Verfügung steht. Die Pläne scheiterten an den damals hohen Kosten für die Rohrleitung vom Klärwerk zum Freibad, berichtete uns auf Nachfrage der Leiter des Eigenbetriebs Abwasser, Wolf-Uwe Schneider. Eine Aktualisierung dieses Projekts auf der Grundlage der neuen, eventuell kostengünstigeren technischen Mittel ist jedoch nicht absehbar. Bislang wird der ausgefaulte und entwässerte Klärschlamm vor allem in der Landwirtschaft als Dünger ver-
37 wendet. Aufgrund von Änderungen in der Umweltgesetzgebung wird aktuell nach umweltfreundlicheren Verwertungsmöglichkeiten gesucht – das Aufheizen des Wassers im Schwimm- und Planschbecken wäre so eine Nutzung! Das beim Ausfaulprozess entstehende Methangas wird im Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt, ob es für die Beheizung des Freibadwassers genutzt werden könnte, ist aber immer noch nicht spruchreif. Es wäre aber ein nutzerfreundliches Signal, wenn es Politik und Verwaltung gelänge, einen Wärmeüberschuss für das Freibad Rheda zu requirieren bzw. die Klärschlammverwertung umweltfreundlich für die Beheizung des Wassers auf angenehme Temperaturen nutzbar zu machen. Stattdessen schlagen Rat und Stadt bislang den umgekehrten Weg ein und senkten aus Kostengründen in beiden Freibädern die durch »Heizen« erzeugte Durchschnittstemperatur von 23 °C auf 22 °C. Nur bei langanhaltend warmem Wetter steigen die Wassertemperaturen durch die Sonneneinstrahlung auf bis zu 26 °C. Die Fördervereine der Freibäder sind auf Grund ihres eng begrenzten finanziellen Spielraums nicht in der Lage, solche Nachteile auszugleichen. Hier ist die Politik gefordert. Sie sollte sich endlich klar für den Bestand der beiden Bäder aussprechen. Stattdessen schweigt sie. Ihre Repräsentanten äußern sich widersprüchlich: Bürgermeister Theo Mettenborg gab im Frühsommer ein Bekenntnis zum unbefristeten Erhalt der zwei Freibäder, während sich Vizebürgermeisterin Elisabeth Witte vor einem viertel Jahr nicht darauf Es wäre toll, wenn das Freibad Rheda aus dem Hause von Wolf–Uwe Schneider (Leitung Eigenbetrieb Abwasser) kostengünstige Fernwärme erhalten könnte. festlegen lassen wollte, ob ihre Bestandsgarantie für die nächsten 10 Jahre gilt. Es ist die Aufgabe von Verwaltung und Politik, Schritte einzuleiten, durch die unsere Freibäder länger und stabiler ausgelastet werden – eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Attraktivität unserer Stadt und ihrer Freizeitaktivitäten. Und auch in Hinblick auf gesundheitliche Effekte des bezahlbaren Breitensports Schwimmen sollte sich die Politik schnell auf dieses Ziel verpflichten lassen. Raimund Kemper
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