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Das Stadtgespräch August 2020

Die Ausgabe August vom Stadtgespräch auf Mein Rheda-Wiedenbrück

1 (2.v.r.) Helmut

1 (2.v.r.) Helmut Löhner als Vorsitzender des Togo-Fördervereins 2006 beim Eintrag des togoischen Botschafters in das Goldene Buch der Stadt. E Ehemaliger Stadtdirektor Helmut Löhner verstorben (Stg) Der ehemalige Stadtdirektor Helmut Löhner ist am 24. Juni verstorben. »Mit den Angehörigen trauert die Stadt – trauern wir alle – um einen Menschen, der Rheda-Wiedenbrück nachhaltig geprägt hat«, so Bürgermeister Theo Mettenborg. Helmut Löhner, der im Alter von 81 Jahren verstorben ist, war bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1999 mehr als 41 Jahre für die Stadt Rheda-Wiedenbrück, vormals Wiedenbrück, tätig. In leitenden Positionen, zunächst im Bauamt der Stadt Wiedenbrück, ab 1983 als Kämmerer und ab dem 20. Dezember 1994 als Stadtdirektor der Stadt Rheda-Wiedenbrück trug er große Verantwortung. Löhner hatte maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung der Landesgartenschau (LGS) von 1988: Als Geschäftsführer der Landesgartenschau Rheda-Wiedenbrück GmbH liefen bei ihm die Fäden für die Vorbereitung zusammen. Nach der LGS sorgte er als Geschäftsführer der Flora Westfalica – Fördergesellschaft Wirtschaft und Kultur mbH Rheda-Wiedenbrück für den Erhalt des Parks und den großen Erfolg der Flora Westfalica in Kultur und Tourismus. Die Flora Westfalica blieb ihm auch nach der LGS ein Herzensanliegen. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst am 30. September 1999 engagierte er sich bis 2013 als Vorsitzender des Fördervereins Flora Westfalica e.V. Zu seinen vielfältigen Aktivitäten in dieser Zeit gehörte etwa der Aufbau der ehrenamtlichen Pflegetruppe für den Park. Mit der Verabschiedung aus seinem Amt als Vereinsvorsitzender wurde ihm die erste Ehrenmitgliedschaft im Förderverein verliehen. Seine Erfahrungen machten ihn zu einem gefragten Berater bei der Vorbereitung weiterer Gartenschauen, etwa für die Oelder Landesgartenschau 2001 und die Rietberger LGS. Auch war er in der Landesarbeitsgemeinschaft für Gartenbau- und Landespflege e.V. in Nordrhein-Westfalen 12 Jahre stellvertretender Vorsitzender. Helmut Löhner ging immer mit großem Einsatz, hohem Sachverstand und viel Empathie an seine Arbeit: Sowohl als Stadtdirektor, als auch in seinen vielfältigen Vereinstätigkeiten, lag ihm das Wohl seiner Mitmenschen sehr am Herzen. Als Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe und als deren stellvertretender Vorsitzender setzte er sich in vielfältiger Weise für die Betreuung Alkoholabhängiger ein. Für diese Verdienste wurde ihm das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am 27. Februar 1985 verliehen. Im Deutschen Roten Kreuz engagierte er sich unter anderem 22 Jahre als Schatzmeister des DRK-Kreisverbandes. 2001 war er Gründungsmitglied des Togo-Fördervereins. Den Vorsitz des Vereins übernahm er bis 2012, dann begleitete er auch dort die Aktivitäten als Ehrenvorsitzender. Helmut Löhner wurde am 7. Mai 1939 in Langenberg geboren. Mit Maria, geb. Konert, hatte er drei Kinder. Nach der Volksschule in Langenberg besuchte er das Gymnasium und die Höhere Handelsschule in Wiedenbrück, bevor er am 1. April 1958 in den Dienst der Stadt trat. GELDMACHER & KOTTENSTEDE 33378 Rheda-Wiedenbrück Röntgenstraße 1 www.geko-online.de GmbH BRUNNENBAU WASSERAUFBEREITUNG ERDWÄRMESONDEN WASSERHALTUNG VERBAUARBEITEN PFAHLGRÜNDUNG Telefon 0 52 42 / 40 06 02 • Fax 0 52 42 / 40 06 03 28 Das Stadtgespräch

B Brigitte Frisch-Linnhoff bewirbt sich am 13. September 2020 zum zweiten Mal um das Amt der Bürgermeisterin in Rheda-Wiedenbrück. Im Interview erklärt Sie, wo und wie sie konkret anpacken will: Brigitte Frisch-Linnhoff, Bürgermeisterkandidatin der SPD, stellt sich vor Was motiviert Sie dazu, bereits zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidatin anzutreten? Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, setze ich mich voll und ganz dafür ein. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Entscheidung erneut zu kandidieren einige schlaflose Nächte gekostet hat. Dabei ging es mir aber nicht um die Frage, ob ich kandidieren soll, sondern ob ich überhaupt antreten soll, weil ich mich vor zwei Jahren noch einmal beruflich verändert habe. Die Abteilungsleitung an der Städtischen Gesamtschule und die Verantwortung für 500 Schüler und Schülerinnen sowie das Kollegium in meiner Abteilung ist eine sehr fordernde Aufgabe, die mir aber auch viel Freude macht. Letztendlich trugen zwei Überlegungen zu meiner Entscheidung bei, wieder anzutreten: 1. Meine Verwaltungstätigkeit in den letzten zwei Jahren, durch die ich mich auf das Amt der Bürgermeisterin gut vorbereitet fühle, und 2. weil mir meine Unterlagen der letzten Wahl nochmal bewusst gemacht haben, dass wichtige Forderungen, die ich bereits vor sechs Jahren formuliert habe, bisher noch nicht wirklich zufriedenstellend gelöst wurden. Was würden Sie als Bürgermeisterin anders machen? Als neue Bürgermeisterin hätte ich zunächst den Vorteil, dass ich von außen in die Verwaltung hereinkomme und nicht in ihr aufgestiegen bin. Ich habe also einen freieren Blick, wenn ich kritisch prüfe, was gut funktioniert und wo nachjustiert werden muss. Natürlich werde ich zunächst eine Lernende sein, die sich in die Abläufe einarbeiten muss. In meiner politischen Arbeit setze ich mit den Schwerpunkten Schule, Soziales und Brigitte Frisch-Linnhoff persönlich Brigitte Frisch-Linnhoff, 58 J., verheiratet, 3 erwachsene Kinder, geboren und aufgewachsen in Rheda. Lehrerin für Geschichte und katholische Religionslehre an der Realschule Schloss Holte-Stukenbrock sowie der Realschule bzw. Gesamtschule Rietberg. Heute Abteilungsleitung III an der Städt. Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück/ Gesamtschulrektorin. Sie verbringt ihre Freizeit gerne mit Familie und Freunden, besucht Musicals und Konzerte. Lokalpolitische Erfahrung: über 30 Jahre Vorstandstätigkeit in den SPD-Ortsvereinen Münster Hansa-Hafen, Wiedenbrück, Rheda und Rheda-Wiedenbrück als Beisitzerin, Kassiererin und stellv. Vorsitzende, 2013-2019 Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück, 1997 sachkundige Bürgerin im Schulausschuss, 1999-2005 und seit 2009 Ratsfrau, stellv. Vorsitzende des Schulausschusses, seit 2015 2. stellv. Bürgermeisterin der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Foto: Karti Fotografie- Katharina Uschmann 1 Brigitte Frisch-Linnhoff, Bürgermeisterkandidatin der SPD Kultur andere als der derzeitige Amtsinhaber. Mich persönlich treibt die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit und dem Zusammenhalt unserer Stadt um, die mich auch als Bürgermeisterin antreiben wird. Bei welchen Themen sehen Sie dringenden Handlungsbedarf? Bereits vor sechs Jahren war eines meiner wichtigsten politischen Ziele, angesichts der Zuwanderung von Arbeitnehmern aus Süd-Ost-Europa mit ihren Familien, eine Willkommenskultur zu entwickeln und diese Menschen bestmöglich zu integrieren. Alle Maßnahmen, die bisher eingeleitet wurden, haben keine wirklichen Fortschritte gebracht. Wir sprechen hier nicht von Fremden, sondern von Nachbarn, Arbeitskollegen und Spielkameraden unserer Kinder. Daher müssen wir unsere Anstrengungen intensivieren. Eine deutliche Schieflage sehe ich auch in der Frage der Generationengerechtigkeit. Junge Menschen sollen nicht weiter verdrängt, sondern ebenso wie Senioren in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Wir brauchen dringend ein Jugendparlament, aufsuchende Jugendarbeit und attraktive Räume. Haben Sie Herzensthemen, für die Sie sich besonders persönlich engagieren möchten? Ich lebe gerne hier und hänge an meiner Heimatstadt. Wir sind gerne wieder zurückgekommen, da wir hier eine bezahlbare Wohnung gefunden haben und mein Mann geeignete Räumlichkeiten für seinen Handwerksbetrieb. Heute wäre das weitaus schwieriger. Wir müssen junge, gut ausgebildete Menschen besser als bisher dabei unterstützen, hier bezahlbaren Wohnraum und eine berufliche Zukunft zu finden. Das Stadtgespräch Anzeigen 29

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