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Das Stadtgespräch August 2020

Die Ausgabe August vom Stadtgespräch auf Mein Rheda-Wiedenbrück

G Grünes Licht mit

G Grünes Licht mit großen Bauchschmerzen Fachmarktzentrum an der Kolpingstraße in der Kritik seit 1998 Telefon: 54822 »Wenn ich mit Leuten spreche, ob wir ein Einkaufszentrum an der Kolpingstraße brauchen, höre ich immer nur die Antwort ›Nein‹. Eine Politik gegen den Bürger sollten wir nicht länger unterstützen. Sie wollen bezahlbare Wohnungen. Das ganze Projekt ist kontraproduktiv für die Innenstadt von Rheda«, so Dirk Kamin (FWG) besonders kritisch bei der Beratung des überarbeiteten Wettbewerbsergebnisses zu diesem Projekt im Bau- Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss (BSUV). »Ich bin äußerst enttäuscht, dass nach den vielen Sitzungen zu diesem Thema seit Ende 2017 immer noch nicht das Verkehrsgutachten vorliegt, die Verbindung zwischen der Kolpingstraße und der Innenstadt nicht klar ist. Es stellt sich doch die Frage, ob die Clemens-Gemeinde die Verbindung überhaupt zulassen kann oder will. Sie führt doch zu einer Wertminderung des Grundstückes. Die Stadt muss vielleicht die gesamte Immobilie aufkaufen, wenn sie die Verbindung schaffen muss. Zudem ist die Parksituation für die Kunden noch nicht geregelt, die den Einkauf in dem neuen Einkaufszentrum mit einem Shopping-Bummel in der Innenstadt Rheda verbinden soll. Eine Offenlegung für die Bürger ohne vorherige Klärung dieser Punkte ist eine Zumutung für die Bürgerschaft«, so das Ratsmitglied Dirk Kamin. Außerdem fehlt seines Wissens bis heute die öffentliche Auslegung. Ebenfalls Heinrich Splietker (FDP) sprach sich gegen das Kolpingstraßen- Projekt aus. Peter Rentrup (Bündnisgrüne) sowie der fraktionslose Thomas Theilmeier sprechen die fehlenden Untersuchungen zum Verkehr an und beanstanden die Parkplatzberechnungen. Martina Mester-Grunewald (SPD) und Dirk Kamin kritisieren darüber hinaus die ausschließliche Ausweisung von Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. Die Sozialdemokratin: Ich wünsche gleichfalls ein Angebot größerer Wohnungen für Familien. Der FWG-Mann fordert: Wir müssen ausschließen, dass die 64 Wohnungen zu einem weiteren Domizil für Werkvertragsarbeiter wird. Der Bündnisgrüne: Für uns hat die Wohnbebauung Priorität. Notbremse? Ebenfalls die Sprecher der CDU-Mehrheitsfraktion äußern sich sehr kritisch. Michael Pfläging und Georg Effertz sprachen das Junktim der Zustimmung zu dem Fachmarktzentrum an der Kolpingstraße mit einer fußläufigen Verbindung in die Rhedaer Innenstadt an. Peter Woste nach einer zehnminütigen Sitzungsunterbrechung: Wir geben unter der Voraussetzung grünes Licht für das Bauleitverfahren, dass alle kritischen Punkte (Parkdauer/Stellplatzfrage, Anbindung, Verkehrsgutachten) geklärt werden. Wenn das nichts wird. Dann ziehen wir die Notbremse, halten das Bauleitverfahren an. Außerdem wolle man wissen, welche gewerblichen Nutzer in das Fachmarktzentrum einziehen. Der Vorsitzende des BSUV, Georg Effertz, appelliert an die Ausschussmitglieder, dass »wir der Verwaltung trauen können«. Mit den zu fällenden Beschlüssen werde noch nichts festgezurrt. Von den anwesenden 10 stimmberechtigten Mitgliedern im BSUV (CDU, SPD, Bündnisgrüne, FDP) stimmt nur Heinrich Splietker gegen das überarbeitete Wettbewerbsergebnis als Plankonzept für die weitere Umsetzung des Bauleitverfahrens sowie die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange. Peter Rentrup: »Wir sehen weiter bis zur öffentlichen Beteiligung«. Der Technische Beigeordnete Stephan Johannes Pfeffer antwortete zuvor auf die kritischen Einwendungen der Ratsmitglieder: »Das Verkehrsgutachten kommt. An der Anbindung an die Innenstadt arbeiten wir. Wir befinden uns in einem frühen Stadium des Bauleitverfahrens. Die Themen ›Wohnen‹, ›Stellplätze für die Innenstadtbesucher‹ können wir noch klären. Das überarbeitete Wettbewerbsergebnis spielte in der kontroversen Diskussion keine Rolle. Offensichtlich stimmte man mit der positiven Bewertung durch den Technischen Beigeordneten überein. Dieser urteilte nach einem Vortrag durch Architekt Hans-Peter Kottmair: »Die Wünsche der Jury wurden umgesetzt. Die Zahl der 215 Pkw-Stellplätze ist entsprechend unserer neuen Stellplatzsatzung errechnet«. Konzept Der Architekt stellte zudem nochmals die Eckpunkte des Konzepts vor: Fachmarktzentrum mit Vollsortimenter, Drogerie-Markt, Modegeschäft, Gastronomie, Kleinkaufhaus, nebst 64 Wohnungen mit je 1–2 Zimmern, 3000 qm Grünflächen, extensive Begrünung der Flachdächer, weitere Dachlandschaft mit Metall eingedeckt, Fassaden mit Klinker eingefasst, 26.604,28 qm Brutto-Geschoss-Gesamtfläche. Zur Erinnerung: Der Stadtrat hatte am 18.12.2017 mit 33 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen das Fachmarktzentrum mit Wohnbebauung beschlossen. Es wurde gleichfalls entschieden, wenn ein hochwerti- 26 Das Stadtgespräch

1 Lageplan und Stellplatzflächen für das angedachte Einkaufszentrum an der Kolpingstraße. Viele Menschen sehen in dem Konzept keinen Sinn. ger Einzelhandel nicht realisierbar sei, sei ebenfalls ein Nahversorger mit Wohnungsbau denkbar oder auch ausschließlich Wohnungsbau möglich. Mit dem ersten Investor war das Hauptziel nicht erreichbar. Der Wettbewerb für ein optimales Planungskonzept, dem jetzt vorliegenden, war erst mit dem neuen Investor möglich. Raimund Kemper Rheda-Wiedenbrück 01.09.2020 Das Stadtgespräch 27

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