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Das Stadtgespräch August 2018

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8 Das Stadtgespräch Bürgermeister Theo Mettenborg bedankt sich für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit den beiden Hauptschulen bei der Schulleiterin Elisabeth Stratmann-Paulun. KETTELER- UND MATTHIAS-CLAUDIUS-SCHULE VERABSCHIEDEN SICH »Niemals geht man so ganz« (Kem) »Es geht gerade nicht. Einen kleinen Moment bitte«. Die Schulleiterin Elisabeth Stratmann-Paulun musste mehrmals ihre Worte unterbrechen. Nicht, weil sie ohnehin eine gefragte Frau war an diesem Tag, sondern weil ihr einfach die Stimme wegkippte. Gerade entlassene und ebenso ehemalige Schülerinnen und Schüler der Ketteler- und Matthias-Claudius-Schule sowie Eltern waren gekommen. Bei der Feier zur Schulschließung waren auch die Vertreter des Schulträgers, die Kooperationspartner sowie alle Freunde und Förderer der beiden Schulen zu Gast. Oberflächlich betrachtet dominierte die Fröhlichkeit im Foyer des letzten und gemeinsamen Domizils der beiden Schulen im Gebäude der Ernst-Barlach-Realschule. Doch genauso sah man viele betroffene Gesichter. Es trafen sich immer wieder die traurigen Blicke der vielen Gäste sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Und nicht selten kullerten die Tränen. Elisabeth Stratmann-Paulun war also keineswegs allein mit ihrem Schmerz, den sie beim Abschied zu überdecken suchte. Erinnerung Gespräche, Erinnerungen, Zeit zum Innehalten und Zurückdenken: Es war der Moment, Danke zu sagen, allen Personen, Organisationen und Institutionen sowie den Fördervereinen für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen in all den zurückliegenden Jahren: Das war der Schulleiterin sowie den Kollegien der beiden Hauptschulen wichtig. Der erst seit gut zwei Jahren in Deutschland lebende irakische Flüchtling Yasire Mohamedjafar aus der Sprachförderklasse legte mit seiner Rede Zeugnis von der hohen Leistungsstärke der beiden Hauptschulen ab, ebenso die Matthias-Claudius-Schülerband. »Wir haben so viele Generationen in unseren Schulen erlebt«, sagte Elisabeth Stratmann-Paulun. »Schön ist es, dass aus den meisten etwas geworden ist. Von wegen, Hauptschüler können nichts erreichen. Unsere Schüler überzeugen von dem Gegenteil«, so die Schulleiterin weiter. Abschiedsworte Dann war der Moment da, an dem sie stockte, sich abwendete und ganz tief durchatmete: Die Rede, die eigentlich keine Schulleiterin halten möchte, und die sie dennoch hielt: Mit ganz vielen Dankesworten, mit der Gewissheit, dass ihre beiden bis zuletzt mit

9 Blumen für die beiden Kollegien pädagogischem Volldampf sich für die Schülerinnen und Schüler einsetzenden Kollegien mit neuen Stellen versorgt sind und ein wenig mit dem wohligen Gefühl, dass ihnen das schönste Abschiedsgeschenk gemacht wurde, dass sie sich wünschen konnten: dass viele Leute anlässlich der Feier der Schulschließung gekommen waren. Der ehemalige Matthias-Claudius- Schüler und jetzige Bürgermeister Theo Mettenborg lobte die Arbeit der beiden Schulen: »Sie haben über alle Jahrzehnte wertvolle Persönlichkeiten für unsere Gesellschaft geprägt und erfolgreich auf das Leben vorbereitet«. Er dankte allen Mitarbeitern der beiden Schulen mit einem Blumengruß. Schulamtsdirektorin Dagmar Kirchhoff stellte die besonderen Eigenarten und den sehr positiven Umgang mit der Vielfalt der beiden Schulen heraus. Roland Gottwald vom erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn wandte sich speziell an die Kettelerschule als katholische Bekenntniseinrichtung: Sie habe stets im Geist der »frohen Botschaft« gearbeitet. Weitere Worte des Dankes von benachbarten Schulen, Eltern und Vertretern von Institutionen schlossen sich an. Die beiden Kollegien dankten der Schulleiterin für das gezeigte Herzblut bei der Leitung der beiden Einrichtungen in den zurückliegenden zwei Jahren – ohne allzu viel Rücksicht auf sich selber zu nehmen. Emotionen Ein Grummeln im Bauch hatten dann wohl alle, als die Musiklehrer »Somewhere over the rainbow« intonierten und die Kollegien zu dem Lied »Ein Hoch auf uns, auf unsere Schulen« anstimmten und alle Gäste aufforderten bei dem Lied »Niemals geht man so ganz« mit einzustimmen. In der Tat: Das Erbe der beiden Schulen wird von den Kollegien an ihre neuen Arbeitsplätze weitergetragen. Stille In stillem Schmerz ging die Ernst- Barlach-Realschule. Auch ihre Verdienste für die jungen Generationen werden unvergessen bleiben.

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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