44 TIPPS Das Stadtgespräch Blick auf Utopia T Shirt oder Abaya? verschiedenen Stadtteilen Manamas erstrecken, wird auf 170.000 geschätzt. Es gibt so viele prähistorische Gräber, dass die Städteplaner schier verzweifeln, denn zumindest die einheimische Bevölkerung möchte nicht, dass ihre Häuser auf alten Grabstätten stehen. Arabisch wurde Bahrain erst seit 630 n.Chr. Das Land wurde von Bagdad und Damaskus aus regiert, Dhaus gab es schon vor 1000 Jahren. später von den Persern. 1515 kamen die Portugiesen, die ihren Seeweg zu den Gewürzreichtümern in Indien sicherten. Im 17. und 18. Jh. kam Bahrain erneut unter persische Herrschaft. 1783 wurde es unter der arabischen Dynastie Al Chalifa selbständig. Aber ein kleiner Staat läuft stets Gefahr, zwischen großen zerrieben zu werden. Bahrain suchte sein Heil 1820 in einem Schutzvertrag mit der britischen Ostindienkompanie. Der britische Global Player, der de facto als eigener mächtiger Staat regierte, gab dem Land innere Autonomie und Schutz vor persischen und osmanischen Angriffen, selbstverständlich für den Preis der Abhängigkeit. 1867 wurde Bahrain britisches Protektorat. 1932 brach dann der Wohlstand aus, denn es wurde Erdöl gefunden, der die Herrscherfamilie unfassbar reich machte. Die erste Ölquelle des Landes ist heute so etwas wie eine Pilgerstätte mit angrenzendem Museum. 1971 erhielt Bahrain dann die Unabhängigkeit von Großbritannien. Im selben Jahr wurde der US-amerikanische Luft- und Flottenstützpunkt eingerichtet, von dem aus 1998 Einsätze gegen den Irak geflogen wurden. Für Besucher hat der Einfluss der englischsprachigen Mächte natürlich den Vorteil, dass im Lande Englisch eine große Rolle spielt und für den Handel unverzichtbar ist. Obwohl die Amtssprache Arabisch ist, kommt man in dem kleinen Land gut mit Englisch zurecht. Als Besucher aus dem Norden sollte man sich auf jeden Fall nicht nur im Las Vegas-Teil Bahrains aufhalten. Um das Land einigermaßen zu verstehen empfiehlt sich ein Ausflug durch die Wüste über die Ölfelder zum Schadscharat al-Haya. Der sogenannte Baum des Lebens steht mitten in der Wüste, ist jahrhundertealt und niemand weiß, wie er in der Trockenheit existieren kann, denn die Wurzeln erreichen das Grundwasser offenbar nicht. Das ist ein Wunder, das mindestens so groß ist wie die Glitzerwelt in der Wüste. SVEN KOCH Kalte Sonne anzeige Es ist Herbst auf Jütland. Die Zeit, die Maja am meisten fürchtet. Denn wenn die Tage wieder kürzer werden, dann kommt er zurück. Der Schmerz über den Tod ihres Mannes Erik. Erik, der sich das Leben nahm. Erik, dessen Leiche aus dem Meer gezogen wurde. Doch nun, sechs Jahre später, sitzen Maja und ihre Tochter Emma vor dem Fernseher und schauen die Abendnachrichten. Und plötzlich zeigt Emma auf den Bildschirm und sagt: Da ist Papa! Und tatsächlich: Der Mann in dem Fernsehbericht sieht Erik zum Verwechseln ähnlich. Ist er möglicherweise doch noch am Leben? Und wenn ja, wie kann das sein? Seine Leiche wurde damals durch einen DNA-Test eindeutig identifiziert. Aber Maja lässt der Gedanke nicht los, dass Erik noch lebt. Sie will Gewissheit haben. Und so fährt sie kurzerhand in die kleine Hafenstadt, in der der Fernsehbericht gedreht wurde. Dort angekommen, versucht sie die Wahrheit herauszufinden und ahnt nicht, dass sie damit eine Kettenreaktion in Gang setzt, die sie und ihre Tochter fast das Leben kostet. Der deutsche Krimiautor Sven Koch hat mit »Kalte Sonne« seinen ersten Thriller geschrieben. Gekonnt versteht er es den Leser auf falsche Fährten zu locken und so die Spannung das ganze Buch über aufrecht zu erhalten. Die Auflösung weiß zu überraschen, ist aber absolut stimmig. Erschienen ist »Kalte Sonne« als Paperback im Knaur-Verlag, hat 352 Seiten und ist erhältlich in der Buchhandlung bücher-güth für 14,99 Euro.
45 Zu Hause grillen ist doch irgendwie wie Urlaub. Was bringen Kurzurlaub und Erholung auf Balkonien? Früher galt noch die Regel, dass man unter drei Wochen erst gar nicht verreisen sollte. Und das dann natürlich einmal im Jahr. Unter zwei Wochen setzt die Erholung doch gar nicht erst ein, das bestätigten offenbar auch Mediziner. Doch heute möchte man es genauer wissen, denn Urlaub ist längst Forschungsziel – was bei den Umsätzen der Reiseindustrie nicht wirklich verwundert. Schließlich sind wir die Reiseweltmeister, oder? An der Hochschule Bremen arbeitet der Tourismusund Freizeitforscher Rainer Hartmann und der hat herausgefunden, dass der Haupturlaub heute nur noch zwölf Tage lang ist. Dafür macht aber jeder durchschnittlich noch zweieinhalb Kurzreisen pro Jahr. Die Touristiker definieren die Kurzreise als eine Reise unter fünf Tagen Dauer, im Inland reicht Vier Radsportler der TSG Rheda haben Ende Juni an der dritten Austragung des Radmarathons L’Alsacienne in den Vogesen/ Frankreich teilgenommen. Die Strecke über 165 km und 4700 Höhenmeter verlief auf sehr verkehrsarmen Straßen durch eine reizvolle Landschaft. Direkt nach dem Start ging es 20 km bergauf auf den Grand Ballon, danach folgten mit Anstiegen von bis zu 14% unter anderem Markstein, Pe- schon ein Wochenende. Das Angebot an Kurzurlauben ist überwältigend, Hartmann spricht von Multi-Optionalität. Die große Auswahl ist dabei an sich schon fast ein Stressfaktor, denn wer geradezu panisch Reiseziele von seiner Liste abhakt, der kommt garantiert nicht zur Erholung. Darum geht es auch bei einer Kurzreise nicht, so Hartmann, dafür bekomme man aber unglaubliche Glücksmomente. Aber auch das ist keineswegs garantiert. Vielmehr besteht die Gefahr, dass man sich bei Kurzreisen so viel vornimmt, dass man innerhalb kürzester Zeit alles gesehen haben muss. Das nun wiederum ist vor allem bei größeren Städten schlicht nicht möglich und führt zu Stress, und dem Alltagsstress wollte man ja gerade durch die Reise entkommen. Und wie steht Marathon der TSG-Radsportler tit Ballon und Platzerwasel bevor es erneut über den Grand Ballon und die letzten 1500 Meter hoch zum Ziel ins Bergdorf Molkenrain ging. Mit Zeiten zwischen 7:15 Stunden und 8:30 Stunden im Ziel waren die vier TSGler angesichts der sehr schweren Strecke außerordentlich zufrieden. Die Veranstaltung war perfekt organisiert, unzählige Streckenposten sorgten für frei Fahrt der Teilnehmer auf den nicht für den öffentlichen Ein Kurztrip nach Holland kann entstressen. es mit der Erholung, wenn man einfach zu Hause bleibt und Urlaub auf Terrassien oder Balkonien macht? Auch das haben Forscher untersucht. Die Universität im niederländischen Breda beschäftigt Forscher, die unter anderem die Disziplinen nachhaltiger Tourismus, subjektives Wohlbefinden und positive Psychologie erforschen. Anhand von Feldstudien haben die herausgefunden, dass die Unterschiede bezüglich der Erholung zwischen Leuten, die am Wochenende verreisen, und denen, die zu Hause bleiben, gering sind. Jedoch fanden sie es schwer, eindeutige Ergebnisse zu verfassen. Wie so oft bei wissenschaftlichen Untersuchungen laut die Aussage: Es kommt darauf an. Offenbar hängt es sehr vom Typ ab, ob man sich zu Hause erholen kann. Fest steht für die holländischen Forscher, dass die meisten Leute unterwegs mehr schlafen, sich körperlich mehr betätigen, (V.l.) Klaus Brickenkamp, Klaus Kreienbaum, Matthias Teckentrup, Roderich Keil Verkehr gesperrten Straßen. Den Grand Ballon kennen viele TSG Radler, sie haben ihn schon zweimal während ihrer Jahrestouren sich eher mit anderen Leuten treffen und sich weniger mit Sachen beschäftigen, die erledigt werden müssen. Das alles sind Faktoren, die den Stress abbauen. Wer das alles auch zu Hause schafft, der muss nicht notwendiger Weise reisen. Doch wem beim heimischen Grillen auffällt, dass das Unkraut zwischen den Platten unbedingt gezupft werden muss und der Rasen im Grunde zu lang ist und die Fenster dringend geputzt werden müssten, der ist dann wohl weniger erholt. Und wer noch gerade seine e-mails erledigen muss und kurz in der Firma anruft, der wohl erst recht nicht. Und ich persönlich denke, dass viele von uns eben zu Hause nicht so recht abschalten können. Es fehlt, was die holländischen Forscher etwas poetisch das Gefühl des »Entrückt -Seins an Orten von neuartiger und faszinierender Art, frei von Alltagspflichten« nennen. Na dann, gute Reise! am Kaiserstuhl befahren. Es war bestimmt nicht die letzte Teilnahme der TSG Radsportler am Radmarathon L’Alsacienne.
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