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Das Stadtgespräch August 2017

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48 Das

48 Das Stadtgespräch Abseits der Hektik Ampelanlagen besser ernstnehmen URLAUB AUF DEM BOOT Kapitän ahoi! Einfahrt zum Yachthafen Kinderträume sind bekanntlich hartnäckig. Wobei ich niemanden kenne, der irgendwann einmal Lokomotivführer werden wollte. Beim Kapitän sieht das schon ganz anders aus, und in den letzten Jahren hat es den Anschein, als könnten sich viele diesen Kindheitstraum zumindest im Urlaub auf völlig unkomplizierte Weise erfüllen. Die Rede ist vom Chartern von Motorbooten, vor allem von Hausbooten. Die Branche verzeichnet jährliche Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Schon früher gab es selbstverständlich die Möglichkeit, ein Hausboot für ein paar Tage, eine Woche oder auch länger zu mieten. Voraussetzung dafür war allerdings der Sportbootführerschein Binnen, den zwar auch im Jahr rund 50.000 Menschen machen, aber längst nicht so viele, wie heute Urlauber unterwegs sind. Und das liegt an der Europäischen Union, für die man an dieser Stelle auch mal eine Lanze brechen sollte. In Deutschland war es bis 2012 nur möglich, Boote mit Motoren bis fünf PS ohne Führerschein zu fahren – damit bekommt man kein Hausboot bewegt. Die europäischen Nachbarn waren da weitaus liberaler, und so wurde die Grenze von fünf auf 15 PS hochgesetzt, die man ab der Saison 2013 ohne Bootsführerschein ab 16 Jahren fahren konnte. Seen, Grachten und Kanäle Wer also heute ein Kajütboot auf dem Müritzsee steuern möchte, braucht nicht einmal Erfahrung, geschweige denn einen Führerschein. Eine kurze Einweisung reicht und schon kann man losschippern. Auch auf anderen deutschen Gewässern ist das möglich. Lediglich auf dem Rhein mit seinem enormen Verkehrsaufkommen gilt noch die 5-PS-Regel. Ebenso auf dem Bodensee. Und eigentlich müssen Kapitäne von Booten, auf denen Menschen wohnen, nach wie vor den Sportbootführerschein für Binnengewässer haben. Ausgenommen von der Regel sind jedoch etwa 700 Kilometer Gewässer, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Ein weiteres ideales Reisegebiet für Hausboote ist natürlich unser Nachbarland Holland. Jede Menge Grachten und Kanäle locken und selbst das Meer kann angesteuert werden. Einen Führerschein braucht man nicht, solange das Boot kürzer als 15 m ist und nicht schneller als 20 km/h. Noch dazu ist die Infrastruktur nahezu ideal, denn es gibt reichlich Anlegeplätze, wo man Treibstoff, Wasser und Verpflegung bekommt und auch noch Duschgelegenheiten. Duschen kann man natürlich auch an Bord, aber jeder Liter, den man verbraucht, muss man, anders als zu Hause, wieder selbst nachfüllen. Ansonsten ist man natürlich nahezu autark. Lebensmittel kann man ebenso mitnehmen wie beispielsweise Fahrräder, die man gut nutzen kann, zumal die meisten alten Treidelpfade entlang der Kanäle längst zu Fahrradwegen mutiert sind. Italien und England per Boot Anders als man es vielleicht erwartet, kann man auch in Italien Urlaub auf dem Hausboot machen. Die Gegend zwischen grob gesagt Venedig und Triest ist von schiffbaren Kanälen durchzogen. Unser PS-verliebtes Sehnsuchtsland gestattet das führerscheinfreie Bootfahren für Wasserfahrzeuge bis zu 40 PS. Das gilt natürlich auch für Seen, die sich aber für einen Bootsurlaub wenig eignen. Auch Großbritannien und Irland kann man vom Wasser her erkunden. In England bieten sich Fahrten auf den sogenannten Downs an. In den schmalen Kanälen, die für den Kohletransport gedacht waren heute aber in allererster Linie für die Freizeit genutzt werden, kann man auf den sogenannten Narrowboats reisen. Die sind in der Tat narrow, also schmal, mit einer max. Breite von 2,13 m (ein normaler Wohnwagen hat 2,30 m Breite). Das entspricht aber weniger dem Sinn für den englischen Spleen als den lokalen Gegebenheiten, denn breitere Boote passen nicht in die Schleusen. Frankreich: Land der Bootsträume Traumland für Bootsreisen ist Frankreich. Napoleon und den seinerzeit weltbesten Ingenieuren sei Dank. Die haben die Kanäle, die das Mittelmeer mit dem Atlantik, den Norden mit dem Süden, den Westen mit dem Osten verbinden perfekt konstruiert. Gerade die wunderschönen Kanäle im Süden des Landes sind sehr beliebte Reiseziele geworden. Der Canal du Midi verläuft grob gesagt parallel zu den Pyrenäen bis zum Mittelmeer. Auch der Canal de la Robine ist seit zweihundert Jahren schiffbar. Er verbindet Narbonne mit dem Meer und dem Fluss Aude. Mitten in Frankreich kreuzen die Loire und schiffbare Kanäle sich, wobei die Kanäle per Aquädukt über die Loire geleitet werden. Auch für die zum Teil recht großen und breiten Boote, die man über die Kanäle schippert, braucht man keinen Bootsführerschein. Dennoch sollte man bei der Einführung gut aufpassen, damit man nicht irgendwann

49 gendwann buchstäblich in der Luft hängt, wenn man zum Beispiel in der Schleuse das Boot anbindet, das dann anschließend mehrere Meter abgesenkt wird. Die Preise für diese super entspannende Reise-Art sind natürlich sehr abhängig von der Größe des Schiffs. Und ebenso natürlich auch von der Nachfrage, denn wenn toute la France ebenso wie Holländer und Deutsche Urlaub machen, also von Mitte Juli bis Mitte August, dann wird’s richtig teuer. Zu anderen Zeiten sieht das wesentlich besser aus. Ein Bötchen mit zwei Schlafplätzen kostet im März zum Beispiel gut 500 € die Woche, in der Hauptsaison legt man dann das Doppelte auf den Tisch. Das Ganze mit fünf Kojen und auch sonst mehr Platz schlägt zwischen September und April mit 800 € zu Buche, in der Saison sind es dann 1.500 €. Treibstoff und Endreinigung sind noch weitere Kostenpunkte – und natürlich die Verpflegung. Wenn natürlich mehrere Kabinen mit entsprechenden Kojen gewünscht werden, dann gehen die Preise pro Woche auch auf 3.000 €. Im Luxussegment (vier Kabinen, neun Kojen) kommt man dann auch auf mehr als 5.000 €. Dafür bekäme man auf dem Hotelsektor einiges geboten, aber zum einen muss die jeweilige Personenzahl immer mitbedacht werden, zum anderen ist man im Hotel ja auch niemals Kapitän! Illegale Hundekotbeutel auch in Rheda- Wiedenbrück Umweltberaterin Dorothee Kohlen hat die Nase voll. Weggeworfene Beutel mit Hundekot: »Das ist ein ständiges Ärgernis für Leute, die die Natur genießen möchten, wenn sie über die schwarzen und roten Beutel stolpern«. Bei ihr landen regelmäßig Beschwerden über illegale Hinterlassenschaften. Auch Förstern, Bauhofmitarbeitern, die die Wege reinigen oder den Freiwilligen Nele Barwich ist deutsche Meisterin im Kanufreestyle Glückwunsch für eine Top- Leistung! Im niederbayrischen Plattling war Nele besser als alle anderen. Mit sauberen »Spins« und »Shuvits« (180°-Drehung hin und zurück) konnte sie sich bis ins Finale fahren. Damit ist sie die Nr. 1 Deutschlands bei den Schülerinnen unter 14. Nele Barwich trainiert beim Kanu- Weggeworfen – Hundekot in Tüten beim Stadtputztag fällt es immer wieder auf, dass Hundekotbeutel achtlos in der Natur oder am Straßenrand zurück gelassen werden. Nele Barwich vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda Club Wiedenbrück-Rheda e.V. Der Erfolg in Süddeutschland wird wohl auch den Nachwuchs Da hilft nur Strafe, denn mit dem Verstand und dem Gemeinsinn ist es bei den Tätern weit her! Bußgeld jetzt! animieren, noch mehr zu trainieren und es Nele nachzumachen. Respekt...

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