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Das Stadtgespräch April 2023 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

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Das Stadtgespräch April 2023 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

FARBE IST TRUMPF

FARBE IST TRUMPF 2023 ACKFELD Shoes & more BERLINERSTRASSE 39 33378 RHEDA - WIEDENBRÜCK Tel. 0 52 42 - 40 15 50 www.ackfeld-schuhe.de Frank Micke Anhängerverleih Heinrich-Püts Str. 27-29 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.: 0179 4146322 Treffen Sie eine gesunde Entscheidung! Reformhaus Schmerling Reformwaren & Naturkosmetik Klingelbrink 25a • Wiedenbrück Tel.: 0 52 42 / 55 974 Ukrainerinnen lernen gemeinsam Deutsch Unterricht im Domizil des Flugsportvereins Rheda 1 Nargiza Hess vom Verein »Exorior« (stehend) mit den Teilnehmerinnen des Deutschkurses, (v. l.) Tetiana Chrynska, Ruslana Mulesa, Keyvan Afzali, Olha Syvannik und Kateryna Khlivna »Ich heiße Kateryna Khlivna. Ich komme aus der Nähe von Kiew.« »Und ich heiße Tetiana Chrynska. Ich komme aus der Westukraine«, »Mein Name ist Ruslana Mulesa. Ich komme auch aus der Westukraine«, stellten sich die drei ukrainischen Frauen im frisch erlernten Deutsch vor. Seit mehreren Wochen sind sie nun in Deutschland, in Rheda-Wiedenbrück. In einem Land, in das sie geflüchtet sind und von dem sie früher nicht allzu viel wussten, die Stadt nicht mal dem Namen nach kannten. Die aus dem Südosten und dem Frontgebiet der Ukraine kommenden Frauen waren bei unserem Besuch nicht anwesend. Sie suchten Handy- und Internet-Kontakte zu ihren aktuell von besonders schweren Angriffen betroffenen Angehörigen. Schmerz und Zuversicht Kateryna, Tetiana und Ruslana berichteten, dass es in der ganzen Ukraine keinen sicheren Platz mehr gibt. Bis zu viermal würden nachts die Sirenen heulen. Ihre Kinder litten unter starken Albträumen. Sie hätten hier in Deutschland erst wieder Schlafen lernen müssen. Strom gebe es bis zu vier Stunden am Tag. Es gebe oftmals kein Wasser und auch die Heizung laufe nicht mehr. Gerade in letzter Zeit würden mehr Menschen, viele junge Menschen durch den Krieg sterben. Auch wenn das jetzt weit weg sei: Es tue alles weh, berichteten sie unter Tränen. Sie hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges und darauf, ihre Angehörigen in der Heimat wieder in die Arme schließen zu können. Sie machen sich große Sorgen, machen aber das Beste aus der Situation, wollen die Zuversicht nicht verlieren. Froh Deutsch lernen zu können Mit sprachlicher Unterstützung der Deutschlehrerin Nargiza Hess von dem gemeinnützigen Verein Exorior Interkulturelle soziale Beratung und Management erfuhren wir ebenfalls von den drei anwesenden Frauen, dass sie es für wichtig halten Deutsch zu lernen. Sie möchten sich in dem Land integrieren, das sie und die Ukraine so stark unterstützt. Das gehe nur, wenn man die deutsche Sprache beherrsche. Und sie möchten Deutschland dadurch etwas zurückgeben. Die Lehrerin berichtete, dass viele Frauen die Situation belaste, finanzielle und soziale Hilfe zu erhalten und nichts dafür tun zu können. »Ich möchte den Menschen, die mir helfen, persönlich ›Danke‹ sagen können«, ergänzte Ruslana. »Die Frauen sind so froh und so freundlich«, so die Erfahrung der Lehrerin. Seit Dezember nehmen Kateryna, Tetiana und Ruslana das Angebot von Exorior wahr. Es ist erstaunlich, wie viel Deutsch sie in dieser kurzen Zeit schon gelernt haben. Schon als die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland ankamen, war Nargiza Hess vom Verein Exorior klar, dass nun ihre Hilfe gefragt ist. Sie bietet den ehrenamtlichen Deutschkurs für ukrainische Frauen seit dem vergangenen Sommer in dem Gemeinschaftsraum des Flugsportverein Rheda an. Die mit der Lehrerin bekannte Haushälterin des Unternehmers und Segelflugzeugpiloten Otto Nüßer hatte die Verbindung zu dem Flugsportverein geknüpft. Das hier von Nargiza Hess gegebene niederschwellige Angebot wird von den ukrainischen Frauen gern angenommen. Beim Flugsportverein freut man sich, dieses Engagement unterstützen zu können. Hohe Motivation spürbar Die Motivation ist groß, das spürt man deutlich. Als Kateryna in einem improvisierten Verkaufsgespräch fast akzentfrei sagt: »Guten Tag, haben Sie ein Sonderangebot?«, klatschen alle begeistert. Nargiza Hess bestätigte: »Manche fragen auch am Ende des Unterrichts: Kann ich nicht mehr Hausaufgaben machen?« Sie achtet darauf, die Teilnehmerinnen nicht zu überfordern. Es geht ihr vor allem darum, dass sie ein Gefühl für die Sprache bekommen, sich in ihrem neuen Lebensalltag zurechtfinden können – bei der Begrüßung 12 Das Stadtgespräch

und der Überlegung, was man tragen kann, beim Einkauf und Arztbesuch, bei der Busfahrt etc. Die Mütter dürften ihre Kinder mit zum Unterricht bringen. Akkusativsatz hin, Dativsatz her: Die wöchentlich bis zu zwei Deutschstunden sind für die Ukrainerinnen mittlerweile viel mehr als ein Sprachkurs geworden. Hier treffen sie einander, tauschen sich aus, lachen, teilen ihren Kummer und lernen gemeinsam viel über das Leben in Deutschland und in Rheda-Wiedenbrück. »Auch Freundschaften sind hier schon entstanden«, erzählte Nargiza Hess. Sie hilft im Rahmen der Möglichkeiten auch bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und Versicherungsfragen sowie beim Bearbeiten von Formularen. Gemeinnützige Initiative Exorior gegründet Benachteiligten Menschen zu helfen, ebenso Familien in Notsituationen sowie Menschen, die aus dem Ausland kommen und in Deutschland Unterstützung benötigen, das hat sich der 2019 von Nargiza Hess gegründete Verein »Exorior« auf die Fahnen geschrieben. Der 42-jährigen Vorsitzenden liegt es am Herzen zu helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden, amtliche Formulare auszufüllen, Weiterbildungsfragen zu klären und den im Heimatland erworbenen Beruf ausüben zu können. »Inklusion und Integration sind für uns selbstverständlich. Integration ist aber nur dann effektiv, qualitativ und nachhaltig, wenn man die Sprache beherrscht. Mit unseren Projekten wollen wir zeigen, dass die Menschen aus verschiedenen Kulturen und Situationen sowie mit gesundheitlichen Einschränkungen in unsere Gesellschaft gehören. Denn wir alle gehören in diese Gesellschaft«, so Nargiza Hess. Dann gehe für die, denen geholfen wurde, die Sonne auf, wie sich aus der Übersetzung des Vereinsnamens »Exorior« ableiten lässt. Alles für Kommunion & Konrmation ... u.a. Bücher, Kommunionkerzen, Rosenkränze, Geschenke u.v.m. In der Halle 7 + 11 Rheda-Wiedenbrück Tel: 05242 2304 info@buecher-gueth.de www.buecher-gueth.de Vita von Nargiza Hess Ihr eigener Lebensweg bewegte Nargiza den Verein zu gründen. Sie möchte ihre negativen Erfahrungen anderen Menschen ersparen: Sie wurde in Usbekistan in einer Arztfamilie geboren. Sie erlernte ihre Heimatsprache und Russisch, kann sich in Ukrainisch verständigen und studierte Deutsch und Englisch. Als Au-Pair kam sie nach Deutschland, um ihre Sprachkenntnisse zu festigen. An einer deutschen Universität wollte sie ihren Master machen. Es kam dann alles ganz anders: Sie lernte in ihrer Au-Pair-Zeit nicht nur die deutsche Sprache besser kennen, sondern auch ihren Mann Vladimir Hess. Aus ihrem Master wurde eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandels-Kauffrau. Das erste Kind kam, dann das zweite. Es hatte eine kleine Behinderung: Der linke Fuß fehlte praktisch ab der Ferse. Die junge Familie machte sich große Sorgen, suchte Hilfe quer durch Deutschland. Oft wurde sie abgewiesen, blieb allein in ihrer Angst und Not. Ein Arzt prognostizierte, dass der Junge niemals gehen könne. Heute läuft er mit einer Fußprothese, die ihm niemand ansieht. Er besucht das Gymnasium und spielt gerne Basketball. Nargiza arbeitet ehrenamtlich. Wenn erforderlich, kann sie auf das von ihr aufgebaute Netzwerk zurückgreifen. Mehrere Stiftungen haben sie bereits bei ihren Aufgaben finanziell unterstützt. Ihr Mann Vladimir hilft, wo immer es geht. Wer über den Einsteiger-Deutschkurs für Geflüchtete aus der Ukraine von Exorior mehr erfahren oder daran teilnehmen möchte, erhält nähere Infos bei Nargiza Hess unter 0176/22862015 oder per E-Mail info@exorior-isbm.de. Und wer die Arbeit von Exorior unterstützen möchte, beispielsweise bei der Deckung der Kosten für die Unterrichtsmaterialien, kann über das Spendenkonto helfen: Exorior- interkulturelle soziale Beratung und Management e. V. Volksbank Bielefeld-Gütersloh · IBAN: DE65 4786 0125 1351 5089 00, BIC: GENODEM1GTL Sachspenden werden von Exorior ebenfalls gern entgegengenommen. Raimund Kemper 05242 40 28 28 Lieferung Wilhelmstraße 30, Rheda-Wiedenbrück ANGELO’S R PIZZA EXPRESS 301. Tricolore .... € 12 mit Tomatensauce, Käse nachbelegt, Rucola, Kirschtomaten, Parmesanscheiben, Olivenöl und Balsamico-Creme 302. Classica .... € 11 mit Tomatensauce, Käse nachbelegt, Bruschetta und Parmesanscheiben 303. Calabrese .... € 12 mit Tomatensauce, Käse, Salame Calabrese, Oliven nachbelegt mit Parmaschinken 304. Tropea .... € 13 mit Tomatensauce, Mozzarella, NEU PINSA ROMANA Das Stadtgespräch 13

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