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Das Stadtgespräch April 2017

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58 TIPPS

58 TIPPS Das Stadtgespräch DVD Phoenixsee MUSIK Kuschelrock 30 Für »Phoenixsee« brauchte man eigentlich kein Geld zu bezahlen – abgesehen von den Fernsehgebühren natürlich. Die Serie ist im Winter gelaufen, aber wie das nun mal bei sechsteiligen Serien ist, man muss sie immer dann sehen, wenn der Sender, in diesem Fall der WDR, sie ausstrahlt. Es sei denn, man nimmt das Ganze auf, aber auch dann muss man erst mal abwarten, bis alle gesendet sind. Oder man besorgt sich halt die DVD für recht schmales Geld und kann dann zuschauen, wann immer man möchte und in selbst gewählten Häppchen. Es geht um Familien im Ruhrgebiet – und nein, es geht nicht um Krupp in Essen und nicht um andere Schwerreiche. Am Phoenixsee in Dortmund-Hörde prallen zwei Welten aufeinander. Idyllisch ist hier nur die Seekulisse. Die neureichen Hansmanns sind kürzlich aus der Landeshauptstadt Düsseldorf ins Villenviertel an den künstlich angelegten See gezogen, den es tatsächlich gibt und der auch tatsächlich die beiden Welten gegenüberstellt. Die Neuraths dagegen sind alteingesessene Hörder, echte Malocher. Die sechsteilige WDR-Serie erzählt die Geschichte der beiden ungleichen Familien, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander gemein haben. Doch neben Ruhrpott-Nostalgie und künstlicher Idylle spielen kriminelle Machenschaften, Schwarzgeld, Arbeitslosigkeit, Probleme mit den großen und kleinen Kindern und der Ehe-Frust eine Rolle. Weder in der Luxusvilla noch in der Hörder Mietwohnung will sich ein ruhiges Familienleben einstellen. Die Schlinge scheint sich immer weiter zuzuziehen, zur gelungenen Unterhaltung des Zuschauers, denn selten ist der Menschenschlag im Pütt so gut gelungen dargestellt worden und in eine so interessante Handlung eingebunden worden. Im November wird Kuschelrock 30 Jahre alt. Das Konzept ist natürlich ebenso alt, denn es beruht auf der im Grunde einfachen Idee: man nehme aktuelle Hits des vergangenen Jahres und füge ein paar Klassiker der kuscheligen Rockmusik hinzu: fertig! Anders aufgebaut ist die aktuelle Ausgabe auch nicht, auf der man die Zahl 30 erst suchen muss. Das klingt vielleicht alles ein bisschen negativ, ist aber durchaus nicht so gemeint, denn dadurch, dass es immer auch aktuelle Hits gibt, spiegelt Kuschelrock stets den Zeitgeschmack – und der hat sich seit 1987 gründlich gewandelt. Nebenbei bemerkt bekommt der Hörer auch mehr Musik fürs Geld, denn heute bekommt man 40 Songs pro Doppel-CD. Ungefähr ein Viertel aller Titel sind heute auf Deutsch, Silbermond und Sarah Connor sind ebenso dabei wie das Roger Cicero-Lied »In diesem Moment«, das durch die Fernsehsendung »Sing meinen Song« bekannt geworden ist. Der absolute Herzschmerzsong des Jahres 2016 ist natürlich auch dabei, und zwar James Lawsons »Wasn’t Expecting That«. Darin geht es darum, wie ein Mann ganz unerwartet die Liebe seines Lebens trifft, sein Lebenstraum sich erfüllt und er sie durch Krankheit wieder verliert. Traurig schöner geht es kaum. Ebenfalls etwas melancholisch und auch etwas fürs Herz ist Lukas Grahams »7 Years«, das sich vielleicht so zusammenfassen lässt: Kinder, wie die Zeit vergeht. Und natürlich sind auch wieder Cover-Versionen auf den CDs, ebenfalls ein bewährtes Konzept seit Gründungstagen. Der alte Simon and Garfunkel-Titel »The Sound of Silence«, mit dem die Sammlung beginnt, kommt so wieder zu Ehren, knarzig interpretiert von Disturbed. Und dann sind da natürlich noch jede Menge Klassiker von 80er-Idolen wie Sade, Duran Duran und A-Ha, über 90er Stars wie Roxette bis zu vergangenen Helden wie David Bowie, Bob Dylan (ja, okay, der lebt noch) und der gute alte Elvis, der bekanntlich ja auch noch lebt, irgendwie. HOKUS POKUS Redensarten auf den Grund gegangen Irgendein Hokus Pokus läuft da doch! Jedes Kind kennt den Ausspruch »Hokus Pokus«, aber wo kommt der eigentlich her? Immer um Aufklärung bemüht, haben wir die Redensart einmal genau unter die Lupe genommen. Allerdings lässt sich das Ergebnis wie folgt zusammenfassen: Nichts Genaues weiß man nicht! Interessantes gibt es trotzdem zu berichten. Das Herkunftswörterbuch von Duden gibt sich ein wenig spröde, denn dort heißt es lediglich, dass es sich bei Hokuspokus um die Zauberformel der Taschenspieler handelt und im übertragenen Sinn auch für Gaukelei und Blendwerk steht. Zugrunde liege wahrscheinlich eine pseudolateinische Zauberformel aus dem 16. Jahrhundert. Pfeifers etymologische Wörterbuch geht davon aus, dass sie schon im 14. Jahrhundert gebräuchlich war und zwar als pseudolateinische Formel: hax, pax, max, deus adimax, wobei aus hax und pax hocus und pocus wurde. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ist sie als hocas pocas in England belegt. In mehreren Stücken Ben Jonsons ist der Hokus Pokus belegt, erstmals 1624. In der Zeit von King James, also König Jakob, dem Shakespeare gehuldigt hat, nannte sich der Hofnarr William Vincent, der ansonsten auch als Schwertschlucker einen Namen hatte, Hocus Pocus. Doch er hatte kein Monopol auf den Namen, denn 1634 erschien ein Buch mit dem Titel »Hocus Pocus Iunior«, das vor allem die Tricks der Taschenspieler beschrieb oder, wie es in der deutschen Fassung von

59 Goethe fand Hockuspockus im Vatikan. Spötter sehen in Kirchen Hocus pocus. 1667 hieß: »darin die Kunst auß der Taschen zu spielen gar deutlich beschrieben wird…daß ein Unwissender herauß nach weniger Übung dieselbe Kunst erlernen könne«. Der Erzbischof von Canterbury gibt für den Spruch zum ersten Mal eine Erklärung, die mir recht einleuchtend erscheint. 1694 verkündet er, dass es sich bei Hokus Pokus um die Verballhornung der sogenannten Konsekrationsworte handelt. Während der eucharistischen Liturgie spricht der Priester oder Pfarrer die Konsekrationsworte »Hoc est enim corpus meum« (hier ist nämlich mein Leib). Hoc est corpus klingt in der Tat in etwa wie hocus pocus, vor allem wenn einem Latein nichts sagt – und davon musste man bei der einfachen Bevölkerung über Jahrhunderte ausgehen. Nach der römisch-katholischen Lehre geschieht bei der Zeremonie die geheimnisvolle Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, die sogenannte Transsubstantiation (Wesensverwandlung). So festgeschrieben im Jahre 1215 beim IV. Laterankonzil. Genau mit der römischen Kirche hatten es die Nachfahren Heinrich VIII. natürlich nicht so, schließlich hatte man sich von Rom abgespalten. Und so ließen anglikanische Kirchenmänner nicht viele Gelegenheiten aus, um sich über die katholische Kirche lustig zu machen. Dennoch scheint die Deutung nicht so weit hergeholt. Auch andere Zaubersprüche fußen offenbar auf Religiösem. Zum Beispiel Simsalabim. Das geht wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit auf mittelalterliche Kreuzfahrer zurück, die die arabische Welt, die weitaus fortschrittlicher entwickelt war als ihre, als voller Wunder ansahen. Und wenn die Araber etwas Bedeutendes taten, so murmelten sie dabei oftmals »bi-smi llahi r- rahmani r-rahim« (im Namen Gottes, des Albarmherzigen), verkürzt und verballhornt: simsalabim. Und noch ein Zauberspruch hat religiösen Hintergrund, diesmal allerdings weder islamischen noch christlichen Ursprungs. Das hebräische »ha-bracha dab’ra« (sprich die Segnung) wird wohl Pate gestanden haben für abrakadabra. Das allerdings gibt es schon seit der Spätantike, denn geschrieben mit c enthält es die ersten vier Buchstaben des lateinischen Alphabets. Buchstaben-Magie und Alphabet-Zauber galten als machtvolle Formeln, um etwa drohendes Unheil abzuwenden. Die Macht der Zaubersprüche ist in den letzten Jahrhunderten ganz offenbar deutlich verblasst. Heute wird simsalabim und abrakada bra und auch hokus pokus in erster Linie spöttisch verwendet, aber auch das hat bei uns mittlerweile Tradition, denn schon vor 200 Jahren hat der Weimarer Geheimrat Goethe angesichts einer Kerzenweihe in der Sixtinischen Kapelle von Hockuspockus gesprochen… Das Haus der guten Küche Angebote im April Kanadisches Lachssteak an schwarzen Nudeln mit Helgoländer Kräutersauce, dazu bunter Salatteller € 15,80 40 JAHRE KÜCHEN-SCHMIDT Der größte Küchenfachmarkt sagt DANKE MIT GROSSEN DANKESCHÖN- VORTEILEN Schweinefilet Madagaskar mit Weinbergspfirsichen und grüner Pfeffersauce, dazu Reibeplätzchen und bunter Salatteller € 14,80 Montags und Dienstags Ruhetag Rheda-Wiedenbrück | Herzebrocker Str. 162 Tel: 05242 - 42 434 40 SERVICE QUALITÄT KOM PETE NZ JAHRE JUBILÄUM JETZ T V ORTEILE SICHERN! www.kuechen-schmidt.de KÜCHEN-SCHMIDT Hauptstr. 145, 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.: +49 (0) 5242 / 5783920 Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9.30 - 19.00 Uhr | Sa. 9.30 - 16.00 Uhr

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