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Das Stadtgespräch November 2015

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Magazin für Rheda-Wiedenbrück

28 TIPPS

28 TIPPS Das Stadtgespräch DVD-TIPP: Die Zukunft ist jetzt Neulich habe ich im Kollegenkreis angesichts eines technisches Geräts, dessen Nutzen und Gebrauch mir vollkommen unverständlich waren, gefragt, ob mir bitte einmal jemand diesen Fluxkompensator erklären kann. Ein Teil der Kollegen hat gelacht, ein anderer Teil hat dumm aus der Wäsche geguckt. Fluxkompensator sagt Leuten unter 40 nichts, es sei denn sie haben sich eine der zahlreichen Wiederholungen im Fernsehen angesehen oder sich die DVD gekauft, die Trilogie besser, die für schmales Geld zu haben ist. Der Fluxkompensator, der im Übrigen eine fehlerhafte Übersetzung von flux capacitor (Flusskondensator) ist, ist völliger Blödsinn und bedeutet nichts. So wird in dem Film Zurück in die Zukunft das Zeitreiselement genannt, das in den Kultsportwagen DeLorean eingebaut wurde. Mit Hilfe dieser Zeitmaschine konnte Michael J. Fox als Marty McFly aus dem Jahre 1985 ins Jahr 1955 zurückreisen. Am 5. November 1955, der Tag an dem die Zeitreise beginnt, hat Dr. Emmett L. Brown oder einfach Doc Brown, der klassische verrückte Wissenschaftler, den Fluxkompensator und damit die Zeitmaschine erfunden. Doc Brown ist mit dem Teenager Marty befreundet. Der reist ins Jahr 1955 und verhindert unbeabsichtigt, dass sich seine Mutter und sein Vater kennenlernen, wodurch er natürlich die eigene Existenz gefährdet. Noch dazu muss er feststellen, dass sein Dad ein echter Verlierer ist, der ständig von dem kräftigen Idioten aus dem Clan der Tannens malträtiert wird. Als sich die eigene Mutter in Marty verliebt, naht das Chaos gänzlich. Aber natürlich gerät mit der Zeit alles wieder ins Lot, zumal Marty ja die Hilfe des noch jungen Doc Brown in Anspruch nehmen kann. Neben der aufregenden Handlung lebt der Film von den zahlreichen Gags, von denen man einige leicht überhören kann. Etwa den, als Marty mit seiner Daunenweste, die 1985 hoch modern war, in die Eisdiele kommt, wird er mit »was ist denn mit dir los, Kleiner, bist du vom Schiff getürmt« begrüßt, weil 1955 allein die Rettungswesten so aussahen. Martys Bestellung von Cola light versteht der Barmann nicht »meinst du damit ne leichte Cola? Ne Cola ohne zu bezahlen?« – und Marty versteht nicht, warum der das nicht versteht. Als Marty schließlich irgendwas ohne Zucker bestellt, bekommt er einen schwarzen Kaffee. Ursprünglich war der Film nur als Einzelfilm geplant, das offene Ende war eher als Scherz gedacht. Dann aber stellte sich enormer finanzieller Erfolg ein und es folgten die Teile zwei und drei. Im zweiten Teil reiste Marty in die Zukunft und zwar ins Jahr 2015, dreißig Jahre von 1985 entfernt – alle Teile spielen 1985, obwohl Teil zwei 1989 und Teil drei 1990 erschien. Der letzte Teil führt in den Wilden Westen, ist also von der Kreativität her nicht so interessant. 2015 schon, denn die Filmemacher hatten witzige Ideen, wie die Zukunft wohl aussehen könnte. Dabei ist es so, wie es wohl immer ist, wenn man sich die Zukunft vorstellt. Manches ist noch lange nicht erreicht, manches ist so wie vorgestellt und einiges ist übertroffen. Bei George Orwells 1984, das er 1948 erfasste, ist die Zukunft weit düsterer, als sich das der gute Mann vorgestellt hatte. Die Überwachungstechnik hatte die Utopie, besser Dystopie, schon längst eingeholt. Was also ist aus dem Jahr 2015 geworden, wenn man Film und Wirklichkeit vergleicht? Na, den Fluxkompensator gibt es immer noch nicht. Auch fürchte ich, dass die Erfindung des Schlafinduktionsalpharhymthmusgenerators noch bevorsteht, obwohl der praktisch wäre, wenn man mit zu vielen dämlichen Fragen konfrontiert wird und die Quasselstrippen in sofortigen Schlaf versetzen kann. Fliegende Autos gibt es auch nicht, aber das Verkehrschaos ist noch immer da. Auch die auf die Sekunde genau funktionierende Wettervorhersage ist leider nur ein Geisteskind der Filmemacher. Das Hoverboard wäre cool, doch leider noch nicht umgesetzt (außer als Werbegag mit großem Aufwand von Lexus). Aber die modernen Handys können das, was Doc Brown noch mit utopischem Gerät vorführt, etwa Bilder machen, und noch viel mehr. Was der Film natürlich nicht vorausgesehen hat ist, dass heute fast alle mit gesenktem Kopf durch die Gegend laufen, an der Bushaltestelle stehen und im Restaurant auf ihr Essen warten. Das geschieht ja nun nicht wegen der Bescheidenheitsgeste, sondern weil alle ständig auf ihren smarten Telefonen herumdaddeln. Wenn ich ehrlich sein soll, wäre es mir lieber, wir würden öfter mal den Schlafinduktionsalpharhymthmusgenerator zur Hand nehmen, auch wenn der zugegebenermaßen ebenfalls ein bisschen kommunikationsfeindlich wäre… Seit wann haben Sie Geld zu verschenken, LIEFERUNG FREI HAUS. Sie können Ihre Auswahl nach Wunsch treffen und jederzeit ändern. Sie müssen keine langfristigen Verträge abschließen und können jederzeit wieder „aussteigen“. Rufen Sie uns einfach unter Telefon-Nr. 9089177 an, wir beraten Sie gerne und machen Ihnen ein Angebot. Auch Anfragen per email unter info@emsland-lesezirkel.de beantworten wir umgehend. Testen Sie unsere Leistung - Sie werden begeistert sein! Preisgünstig Ihre Lieblings-Zeitschriften sind bei uns deutlich günstiger als Kauf oder Abo! Sie bekommen was Sie wollen, sind aber nicht an umständliche Verträge und ellenlange Kündigungsfristen gebunden! Bequem Ihr individuelles Leseprogramm wird Ihnen ins Haus gebracht und wieder abgeholt. 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Er ist Mitglied der amerikanischen Academy of Arts and Letters, der Berliner Akademie der Künste und des französischen Ordre des Arts et des Lettres. 2013 wurde ihm für

TIPPS 29 sein Gesamtwerk der WELT-Literaturpreis verliehen. Er lebt in New York und Santa Cruz, Kalifornien. Mit Spannung – und den entsprechenden Vorverkaufszahlen – wurde sein neuer Roman erwartet. Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Doch das ist keineswegs ihr einziges Problem: Sie hat weit über 100.000 Dollar Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, eine schlecht bezahlte noch dazu, sie liebt einen verheirateten Mann, und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Pip weiß weder, wo und wann sie geboren wurde, noch kennt sie den wirklichen Namen und Geburtstag ihrer Mutter. Als ihr eines Tages eine Deutsche beim Sunlight Project des Whistleblowers Andreas Wolf ein Praktikum anbietet, hofft sie, dass der ihr mit seinem Internet-Journalismus bei der Vatersuche helfen kann. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder sie lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf im Schutz einer paradiesischen Bergwelt sein Enthüllungswerk vollbringt. Wenig später bricht sie auf. Mit Unschuld hat Erfolgsautor Jonathan Franzen eine tiefschwarze Komödie über jugendlichen Idealismus, maßlose Treue und den Kampf zwischen den Geschlechtern geschrieben. Der Roman handelt außerdem von Schuld in den unterschiedlichsten Facetten: Andreas Wolf, in Ost-Berlin als Sohn eines hochrangigen DDR- Politfunktionärs geboren, hat aus Liebe zu einer Frau vor Jahren ein Verbrechen begangen; ein Amerikaner, dem er in den Wirren des Berliner Mauerfalls begegnet, hat den Kinderwunsch seiner Frau nicht erfüllt und sie dann verlassen; dessen neue Lebensgefährtin kann ihrem Ehemann, der im Rollstuhl sitzt, nicht den Rücken kehren und pflegt ihn weiter... In diesem fulminanten amerikanisch-deutschen Gesellschaftsroman Franzens, den der Spiegel den »solide durchregierenden Literaturkönig« nennt, überschlagen sich die Ereignisse. Die »als Dialog- Walze über den Leser kommende süffige Literaturversuchung« (wieder Spiegel) bannt den Leser trotzdem oder gerade deshalb bis zum Schluss. Für die Hörbuchausgabe (hörverlag, vollständige Lesung in 26 Stunden Spielzeit auf vier mp3 CDs, 26,95 Euro) konnten zwei hervorragend Sprecher gefunden werden. Walter Kreye, geboren 1942 in Oldenburg, ist der Sohn des Schriftstellers und Rundfunkredakteurs Walter Arthur Kreye und hatte selbst unter anderem Engagements am Thalia Theater und am Schauspielhaus Hamburg sowie an der Schaubühne Berlin. Seit Ende der 80er Jahre ist er vor allem durch zahlreiche Rollen in Fernsehkrimis bekannt, spielte beispielsweise wiederholt im Tatort und übernahm 2007 die Titelrolle der ZDF-Serie Der Alte. Der zweite Sprecher, Sascha Rotermund, Jahrgang 1974, studierte Schauspiel in Hannover. Es folgten zahlreiche Engagements an Theatern von Bremen bis Berlin. Im Fernsehen war er unter anderem in der ZDF-Serie Küstenwache und in der RTL-Comedy 4 Singles zu sehen. Seit 2003 ist Sascha Rotermund außerdem ein gefragter Hörbuchinterpret und Synchronsprecher und lieh seine Stimme neben anderen Joaquin Phoenix, Christian Bale, Jon Hamm in Mad Men, Omar Sy in Ziemlich beste Freunde sowie Benedict Cumberbatch in Star Trek – Into Darkness. Franzens »Dialogwalze« wird so auch über die lange Lesezeit zum Hörvergnügen.

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