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Das Stadtgespräch Juni 2018

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42 TIPPS

42 TIPPS Das Stadtgespräch ALJOSCHA NEUBAUER »Mach was du kannst« Über lange Jahre galt, dass man für eine berufliche Tätigkeit in allererster Linie das Interesse aufbringen sollte. Das ist auch richtig so – bis zu einem gewissen Grad. Nehme ich einmal ein Beispiel, das ich gut kenne, also mich persönlich. Ich finde Autos schön und von Oldtimern kann ich mir sogar Kalender aufhängen. Und ich fahre auch gern Auto. Hätte ich jedoch beruflich mit dem Bereich Auto zu tun, wäre ich vollkommen fehl am Platze. Warum? Nun, weil mein technisches Verständnis gera- de dafür reicht, dass ich ein Benzinauto nicht mit Diesel betanke. Oder dafür dass ich bemerkt habe, wenn der Keilriemen von meinem alten Käfer gerissen war. Den konnte man nämlich sehen, wenn man hinten die Motorklappe öffnete. Dann hört es aber schon auf. Von moderner Elektronik will ich gar nicht erst anfangen. Und genau für Leute wie mich, oder besser gesagt für Leute, die nicht schon selbst herausbekommen haben, in welchen Bereichen sie gut sind und in welchen Idioten (Professor Neubauer formuliert das netter), hat der Psychologe von der Universität Graz Aljoscha Neubauer sein neuestes Buch geschrieben. Er geht darin der Frage nach, warum wir unseren Begabungen folgen sollten und nicht nur unseren Interessen. Mit vielen Fallbeispielen, unter anderem dem des Autonarren, der als Mechaniker versagt, aber als Autoverkäufer Erfolg hat, weil er eben sprachlich weitaus stärker als technisch begabt ist, erläutert der Psychologe seinen Ansatz. Kurz gesagt ist derjenige, der herausfindet, wo seine Begabungen liegen, bei der Berufswahl schwer im Vorteil. Und da der Beruf einen so großen Raum in unserem Leben einnimmt, geht es natürlich auch um das Lebensglück, um mal dieses große Wort zu bemühen. Das Buch selbst, das bei DVA erschienen ist, 270 Seiten umfasst und 20 Euro kostet, enthält entsprechende Tests und ausführliche Erläuterungen. Und natürlich habe ich auch den Selbsttest gestartet. Das Ergebnis rät mir, ich solle doch einen Beruf wie Anwalt, Verkäufer, Lehrer, Lektor oder auch Schriftsteller wählen. Von Tischler, Zahnarzt oder Fahrzeugmechaniker war überhaupt nicht die Rede. Na bitte! DAVID EAGLEMAN & ANTHONY BRANDT »Kreativität« Ich weiß natürlich nicht, ob David Eagleman oder Anthony Brandt jemals einen Begabungstest durchgeführt haben. Der hätte ihnen aber vermutlich auch nicht prophezeien können, dass sie jemals zusammenarbeiten würden. Denn eigentlich kommen die beiden aus ganz verschiedenen Ecken. Eagleman ist Neurowissenschaftler, einer der bekanntesten Hirnfor- scher der Welt. Brandt dagegen ist Musiker, Musikprofessor und Komponist. Gemeinsam sind sie der Kreativität auf der Spur, denn wir Menschen wollen ständig Neues erschaffen – was aber macht unser Gehirn dabei so besonders? Und warum erfinden Krokodile keine Speedboats? Der Neurowissenschaftler und der Komponist schildern, wie in unseren Köpfen Innovation entsteht. Sie erzählen Geschichten neuer Ideen von Picasso bis zur Raumfahrt und zeigen uns, dass wir die Herausforderungen der Zukunft nur meistern können, wenn wir die kreative Software unseres Gehirns

TIPPS 43 verstehen lernen. Das faszinierende Duett von Naturwissenschaft und Kunst widmet sich der Frage, wie das Neue entsteht. Dabei blicken Eagleman und Brandt auf die kreative Software des Gehirns: Wie funktioniert sie? Was machen wir damit? Wohin führt sie uns? Es erweist sich, dass der kreative Prozess vor allem von drei Fähigkeiten des Gehirns abhängt: Biegung, Brechung und Verbindung. Das bei Siedler erschienene Buch (288 Seiten, 25 Euro) ist dabei gleichzeitig ein richtiger farbiger Kunstband mit Abbildungen vieler bekannter Kunstwerke, die in einem neuen Zusammenhang gezeigt werden. Neon Bilderrätsel Viel mit Kreativität und um die Ecke denken hat auch das nächste Buch zu tun. Mal ist es unglaublich schwer, mal überraschend leicht: das NEON-Bilderrätsel. Für jede Ausgabe werden fünf Alltagsbegriffe, Personen, Gegenstände, Tätigkeiten, Eigenschaften oder Phrasen im übertragenen Sinne fotografiert – an das Lösungswort gelangt nur, wer die Begriffe anhand dieser Bilder errät. Hier sind erstmals die besten und lustigsten Bilderrätsel aus der NEON versammelt – und dazu noch einige Rätsel, die exklusiv für das Buch erstellt wurden. Wozu das alles gut ist, weiß ich natürlich auch nicht, aber das Tüfteln kostet nicht nur Zeit, sondern macht auch wirklich Spaß. Damit die Raterei nicht in Frustration und Wutausbrüche ausartet, sind die Lösungen jeweils im Knick zwischen den beiden Seiten versteckt. Zusammen mit dem Cover gibt es 60 Rätsel zum Preis von 12 Euro (also ein Euro für fünf Rätsel – das ist doch nicht zu viel!). Und jetzt noch – Achtung Spoileralarm fürs Cover – die Lösung im Uhrzeigersinn: Schwimmflügel, Kraulen, Pool-Nudel und Sonnenmilch! Mein Mitmach- Sprachführer Wo wir schon einmal bei Tüfteleien sind, stellen wir hier die Mitmach- Sprachführer vor, die bei Langenscheidt erschienen sind. Die Idee ist, dass die junge Leserschaft das jeweilige Reiseland abseits der Touri-Pfade entdeckt. Entsprechend gibt es jede Menge Vorschläge zum Zuhören, Beobachten und Alltag erleben. Den Mitmach-Sprachführer soll man selbst gestalten, denn er hat viel Platz zum Notieren, Zeichnen, Abpausen und Einkleben. Ins Gespräch soll man schnell kommen mit netten Wendungen für den Smalltalk mit Einheimischen. Individuell gestaltete Tasks werden übersichtlich auf Doppelseiten präsentiert. Außerdem gibt es zu jedem Reisethema die wichtigsten Sätze im Überblick. Dazu gibt es eine Einstecktasche für Souvenirs wie Eintrittskarten und so weiter. Ein Gummiband hält das Büchlein zusammen, auch wenn viele Souvenirs darin gelandet sind. Kostenpunkt 14 Euro. Außer für Englisch gibt es auch Mitmach-Sprachführer für Französisch, Spanisch und Italienisch. WM 2018 – FUSSBALLFEST IM HOHENFELDER BRAUHAUS

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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