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Das Stadtgespräch Januar 2016

Das Magazin für Rheda-Wiedenbrück

50 Das

50 Das Stadtgespräch Schwedenrätsel Bezahlung in freien Berufen Stockwerk Tierhöhle Weinglas Sonnenteint der Haut Beste, Siegerin Verehrer, Bewunderer Wintersportgerät australischer Laufvogel Flügelgesamtbreite (Vögel) da, zumal Gegenstand, Sache amerik. Autor (Edgar Allan) Sudoku Prahlerei Kfz- Zeichen Oldenburg sächsische Stadt an der Elbe 5 Fluss in Russland oberhalb von etwas Getreideart, Kukuruz afrikanischer Strom 3 Nebenmeer des Atlantiks Versammlung, Sitzung Vorname Strawinskys ägyptische Hauptstadt 6 Glaube, Bekenntnis Wohnzins Bringbefehl an einen Hund Bad im Spessart chinesischer Kochtopf 4 Roman von Émile Zola eine der Kanarischen Inseln Mäzen, Sponsor früher; lieber wieder Lösung: 1 2 3 4 5 6 7 Tragen Sie in die leeren Felder die Ziffern 1 bis 9 so ein, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3-x-3-Gebiet jede der Ziffern 1 bis 9 genau einmal vorkommt. 1 Landraubtier Peddigrohr Weinstock Windschattenseite e. Schiffs Grill; Kamingitter Landungsbrücke, Anlegestelle altindischer Gott 2 Hafenstadt in Marokko kleines Jazzmusikensemble Ausruf der Bestürzung langschwänziger Papagei aufgebrühtes Heißgetränk Abkürzung für Montag Pferdesport stürzende Schneemasse Geliebte des Leander dt. Mittelgebirge (Schwäbische ...) schmal; begrenzt benachbart, nicht weit Backmasse feuchter Wiesengrund Abgasreiniger (Kurzwort) ugs. für nein chem. Zeichen für Iridium persönliches Fürwort Ballade von Bürger 7 erfreulich, wohltuend wahrnehmen, spüren Röstbrotscheibe Porzellanstadt in Oberfranken liegen, entspannen ausgedehntes Gastmahl Wind am Gardasee industrielle Anlage Unser Lösungswort vom letzten Mal: Christkindlmarkt leicht 6 4 7 3 9 4 6 5 1 6 3 9 6 1 9 8 7 1 3 4 9 7 3 2 4 5 1 3 2 8 mittel 7 2 1 6 9 7 5 2 9 3 3 4 5 5 3 1 9 8 5 9 3 8 7 4 5 2 4 9

TIPPS 51 Lepra-Gruppe löst sich auf Bevor Sie weiterlesen, muss ich noch dringend darauf hinweisen, dass ich nichts als tiefste Sympathie für die Kolleginnen und Kollegen der Lokalzeitungen hege. Ich selbst stöhne ja schon wegen des Termindrucks, weil der Redaktionsschluss immer so schnell und auch immer so überraschend kommt, Sie kennen das vielleicht von Weihnachten, das kommt ja auch immer so völlig unerwartet. Dabei kommt das Stadtgespräch ja nur einmal im Monat heraus und nicht sechs Mal in der Woche. Und beim Stadtgespräch haben wir entsprechend Zeit, länger mit Text und Platz zu tüfteln, wobei in der Lokalzeitung einfach mal die eigentlichen Überschriften zu lang sind und nicht ins Layout passen. Dann muss verkürzt werden und das zackig, denn der Druck wartet nur in Fernsehfilmen, denn wehe, wenn morgens um halb sechs nicht die Zeitung im Briefkasten liegt. Das gesagt, ist es dennoch manchmal wirklich witzig, ja lustig, was an Überschriften dadurch, dass man einfach keine Zeit zum Gegenlesen oder auch nur zum nochmaligen Lesen hat, entstehen kann. In einer nicht näher genannten Heimatzeitung im Herzen Westfalens stand neulich als Überschrift: »Frauen-Glauben beginnt um 19 Uhr«. Das wirft doch eine Reihe von ethischen, philosophischen, ja theologischen Fragen auf: Warum glauben Frauen nicht vor 19 Uhr? Brauchen sie dafür den Schutz der Dunkelheit? Warum glauben nur Frauen nicht vor 19 Uhr, die Männer aber wohl? Oder glauben Frauen genau um 19 Uhr und weder davor noch danach? Was braucht es, damit der Glaube jäh einsetzen kann? Das ist selbstverständlich alles Quatsch und diejenigen, die es betraft, haben bestimmt auch verstanden, dass es um den meditativen Wort-Gottesdienst ging, der ausnahmsweise nicht wie gewohnt um 20 Uhr, sondern diesmal um 19 Uhr stattfinden sollte. Mein Trost ist, dass ich nicht der einzige bin, der über verkürzte Überschriften stolpert. Ralf Heimann und Jörg Homering-Elsner sind wahre Schatzsucher, denn sie finden offenbar immer wieder Perlen des Lokaljournalismus. Soeben ist ihre Sammlung Lepra-Gruppe hat sich aufgelöst bei Heyne erschienen (191 Seiten, 9,99 Euro). Die Meldungen, die die beiden Autoren, die übrigens selbst der schreibenden Zunft angehören, zusammengetragen haben, stecken schon voller Überraschungen. Die Überschrift zu einer gelungenen Italienreise von Sportfischern lautet etwa: Riesenfische aus dem Po gezogen. Auch schön, vor allem für Leute vom Fach, ist es, wenn Nachrichten an den Redakteur in der Überschrift landen. Aus »Füller, wenn das mit Jäckel nicht klappt« kann kein Leser schlau werden, es sei denn er kennt den Redakteur Jäckel, der offenbar noch etwas liefern sollte, was aber ebenso offenbar nicht geklappt hat. Und Füller sind Artikel, die nicht gar so dringend sind, sie sollen halt nur füllen. Auch nicht schlecht ist die Überschrift »Muss Ute noch machen, die war so blöd, gib mir ne Zeile«. Hier könnte ich mir eine gewisse Verstimmung in der Redaktion schon noch vorstellen, wenn erst mal in zigtausend Haushalten liegt, dass Ute zu blöd für die Überschrift ist. Auch schön ist die folgende Bildunterschrift: »Den Bildtext macht am besten jemand, der weiß, wer drauf ist«. So prägnant kann man goldene Regeln des Journalismus formulieren! Manchmal sorgt schon ein einziger Buchstabe für Heiterkeit wie bei »Alk-Katholiken feiern Gemeindefest«. Was haben die gepichelt! Nein, im Ernst, es waren natürlich Mitglieder einer alt-katholischen Kirche gemeint. Vielleicht war natürlich auch der Redakteur ein Lutherschker, wer weiß! Und da sind dann auch noch die Ewerswinkler Damen, die sich gern in Schale scheißen, wobei zu hoffen ist, dass ursprünglich noch ein »m« im Verb steckte, ansonsten wäre das Ganze doch sehr unappetitlich. Auf den ersten Blick missverständlich ist auch die Überschrift »Polizei findet Leiche auf Friedhof«. Das dürfte doch im Grunde nicht so schwer sein, meine Güte! Erfreulich ist dagegen, dass immer mehr Jahrhunderte alte Techniken der Fitness den Weg in unsere moderne Gesellschaft finden: »Gymnastik nach Pilatus«. Die bitterbösen Sammler kommentieren dann noch: Soll sehr gut fürs Kreuz sein. Und außerdem sind ihnen auch Phänomene aus der Natur aufgefallen: »Österreichs Bauern geben zu viel Milch«. Etwas komisch sind unsere Alpennachbarn schon, bei uns machen das die Kühe. Allerdings sind die in Rheinland-Pfalz auch ganz anders drauf als in Westfalen: »Kühe feiern lautstark ihr Wiedersehen«. Im Grunde wollte ich schon vor drei Beispielen aufhören zu schreiben, aber einmal angefangen, legt man das Büchlein so schnell nicht weg. Hier nur noch eine letzte Überschrift zum Thema Verbrechensbekämpfung: »Innenstadtverbot für Taschendiebe«, aber am besten lesen Sie selbst!

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