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Das Stadtgespräch Februar 2017

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44 TIPPS

44 TIPPS Das Stadtgespräch HÖRBUCH: MELANIE RAABE »Die Wahrheit« Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah, die mittlerweile 37 ist, den gemeinsamen Sohn alleine groß. Sieben Jahre lang hielt sie die Pausentaste ihres Lebens gedrückt, wie sie es ausdrückt. Erst ganz allmählich beginnt sie wieder, ihr eigenes Leben zu führen und sich mit ihrem Sohn behutsam aus der isolierten Zweisamkeit zu lösen und beispielsweise Freunde einzuladen. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp doch am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Wie reagiert ihr geliebter Sohn, für den der Vater bestenfalls eine Märchenfigur ist? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sarah ist auf alles vorbereitet, nur auf das nicht, was dann tatsächlich passiert: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben Melanie Raabe, die heute in Köln lebt, ist so etwas wie der Shooting-Star der Literaturszene 2016. Die 1981 in Jena geborene studierte Medienwissenschaftlerin und wuchs in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen ohne ihren Vater, der sich ins eine Heimatland Benin absetzte, und in Wiehl in NRW auf. Ihr Thriller »Die Falle« war international eines der meist begehrten Bücher der letzten Jahre. Schon vor Erscheinen wurden die Rechte für den amerikanischen Markt verkauft und selbst Hollywood hat zugeschlagen und sich die Rechte reserviert. Der Roman wurde bislang in nicht weniger als 21 Länder verkauft. Die leider gekürzte Hörbuchausgabe bietet gut acht Stunden Laufzeit und ist erschienen im hörverlag (12,99 Euro). Gelesen wird die spannende Geschichte mit großem Bestsellerpotential von prominenten Schauspielern, die man alle schon in verschiedenen Tatort-Folgen gesehen hat, nämlich Nina Kunzendorf, Andreas Pietschmann und Devid Striesow, der auch schon die Hörbuchversion von »Die Falle« gelesen hat. SONDERVERKAUF Samstag, 4. März von 9.00 bis 13.00 Uhr an der Nonenstraße 12 in Rheda-Wiedenbrück (gegenüber COR Fabrikgelände) COR.DE

TIPPS 45 DVD-TIPP Halbe Brüder Ich weiß auch nicht, warum mir oftmals Filme gefallen, die bei der Kritik durchgefallen sind oder umgekehrt. Das gilt besonders für Komödien, scheint mir. Als vor Jahren Peter W. Jansen für die Aspekte-Redaktion bei einem Mel-Brooks-Film die »neue Ästhetik des Komischen« entdeckte, habe ich mich gründlich gewundert, denn dieser Streifen war im Gegensatz zu anderen Mel- Brooks-Filmen wirklich nur auf Sahnetorte ins Gesicht-Niveau. Andersherum kann ich Christopher Diekhaus von spielfilm.de nicht verstehen, der sagt »Halbe Brüder« vermenge bemühte Provokationen, dümmliche Kalauer, ein wenig Gefühl und ein Schuss Toleranzbestreben zu einem ungenießbaren Komödienbrei. Denn ich fand den Film gut. Worum geht’s also in dem Streifen, den man seit ein paar Monaten auf DVD bekommt? Na es geht um eine klassische Komödiensituation gepaart mit einem Roadmovie. Die Situation zwingt drei völlig verschiedene Figuren zusammen, deren Kreise sich im Normalfall überhaupt nicht berühren würden. Wie gesagt: klassische Konstellation mit großer Chance zum Originellen. Die drei unterschiedlichen Typen sind die folgenden: Herr Lindemann (nein, nicht Erwin, der gehört als Rentner zu Loriot), Julian Lindemann macht einen durch und durch seriösen Eindruck, typisch deutscher Spießer. Doch der Eindruck täuscht, denn Julian, gespielt von Paul Hartmut Würdig – sagt Ihnen nichts, also vom ehemaligen Gangsta-Rapper Sido, ist ein Trickbetrüger. Als solcher kommt er schon mal mit dem Gesetz in Konflikt, doch diesmal ist es schlimmer, hat er doch den Falschen abgezockt, nämlich den berüchtigten U-Bahn Lemmele, dargestellt von Charly Hübner. Auch für Yasin Philip Blöckers läuft nicht alles wie es soll, denn der deutsch-türkische Millionärsspross hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Dargestellt wird Yasin von Fahri Yardim, der zu Weihnachten in der Winnetou- Neuverfilmung über die Mattscheibe flimmerte, der aber auch in der Verfilmung von »Der Medicus« an der Seite von Ben Kingsley gespielt hat. Der schwarze Gangsta-Nachwuchsrapper Addi di (Tedros Teddy Teclebrhan) ist der dritte im Bunde. Sein Problem sind die Verbindungen zum Drogenhandel. Die drei eint, dass sie eine gemeinsame Mutter haben, wenn auch unterschiedliche Väter. Die Mutter ist vor kurzem verstorben. Erst beim Testamentsverwalter ihrer Mutter erfahren Julian, Yasin und Addi, dass die drei bis dahin völlig fremden Männer Brüder sind. Die Nachricht schlägt wie eine Bombe ein. Ein deutscher Familienvater mit Hang zum Trickbetrug, ein verwöhnter, strebsamer Türke und ein rappender Afrikaner – die drei Geschwister können sich auf Anhieb nicht leiden und allen wäre es lieb, wenn sich ihre Wege schon bald wieder trennen würden. Doch da alle in Schwierigkeiten sind, lockt die Chance auf Geld mehr als der Stolz bremst. Und an das gut versteckte Erbe ihrer Mutter kommen sie nur, wenn sie an einem Strang ziehen. Das ist der Auftakt zu einem ungewöhnlichen Roadtrip, der sie unter anderem nach Frankfurt führt, in die Villa von Roberto Blanco, der von Roberto Blanco mit viel Selbstironie gespielt wird. Auch ein Kölner Schwulenclub und das Denkmal von Jimi Hendrix auf Fehmarn sind Stationen der Reise, die – natürlich, so muss es in der Komödie sein – die unterschiedlichen Brüder zusammen schweißt.

Das Stadtgespräch - Magazin für Rheda - Wiedenbrück

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