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Das Stadtgespräch Dezember 2018

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28 Das

28 Das Stadtgespräch möge«, schreibt der Kriegsminister namens des Kaisers und Königs. Glockenspende der katholischen Pfarrgemeinde Wiedenbrück im Bahnhof Wiedenbrück (1917). Die Glocken dienten als Rohstoff für den Kanonenbau. Archiv Jochen Sänger alle diese Siege hier durch Glockengeläute, Beflaggen der Häuser, Schulfeiern, Kriegsandachten und zum Teil auch durch Gemeindeabende festlich begangen. Einen großen Teil der Zeit und Kraft des Pfarrers nimmt naturgemäß auch seine Mitarbeit am Kriegsliebesdienst in Anspruch. Nicht nur die Verwundeten in den 3 Lazaretten werden seelsorgerlich bedient. Viele Soldaten stehen mit ihrem Pfarrer durch die Feldpost in enger Verbindung. Liebesgaben werden für die erhebenden Weihnachtsfeiern in den 3 Lazaretten gespendet. Rührend wird für die Unterhaltung der Genesenden gesorgt, oft werden sie auch zum Nachmittagskaffee in Privathäuser eingeladen. Reichlich beteiligt sich die Gemeinde an der Zeichnung für die Kriegsanleihen. Die kirchliche Frauenhilfe packt Liebespakete für unsere Truppen im Felde. Einen hässlichen Flecken in dieser großen, ernsten Zeit bildet der sogenannte Kriegswucher. Auch die Klage über die Jugendlichen wird laut- Wie besonders schwer sind aber die Besuche bei Familien, wenn es gilt, die Angehörigen von Gefallenen und Vermissten auf die Trauernachricht vorzubereiten und zu trösten! Dem Pfarrer fällt dann aber auch später die ehrenvolle Aufgabe zu, im Auftrage des Kaisers der Familie das Gedenkblatt zu überreichen, das die Ehrung eines gefallenen Helden mit dem deutschen Eichenkranz darstellt, ‚das als ein Erinnerungszeichen an die große Zeit und an den unauslöschlichen Dank des Vaterlandes in Ihrer Familie dauernd bewahrt werden Zwei Jahre später In den Jahren 1916/17 spricht der Geistliche »den stahlharten Willen des Durchhaltens«, die »immer größeren blutigen Opfer«, »die Brotkarte und die Fleischkarte, die Futtermittelnot und die Kartoffelnot, den Mangel an Arbeitskräften, die Kohlennot und die Beschlagnahme landwirtschaftlicher Erzeugnisse« an. Er hebt hervor, dass die »Arbeitsleistungen der Frauen und Mädchen, die eingetreten sind, wo vordem nur Männer standen und wirkten, höchster Anerkennung und Achtung wert sind«. »Die Welle religiöser Erregung, die zu Anfang die Kirche so stark füllte, hat sich verlaufen, die spezifische Kriegsfrömmigkeit ist mehr und mehr geschwunden. Je länger der Krieg dauert, desto mehr sind durch den Krieg am Glauben irre geworden. Der Krieg wird die Gemeinde als Ganzes nicht von Gott abführen. Der Krieg hat auch die schlechten Triebe gefördert…der Umsturz des Geldwertes, die hohe Steigerung

29 des Wertes der Naturalien. Unter der Lebensmittelnot sind Einbrüche und Felddiebstähle verbreitet und häufig. Es wird geklagt, dass sich das Einberufensein vieler Hausväter zum Heeresdienst an der ganzen Haltung der Jugend fühlbar bemerkbar macht. Lehrereinberufungen haben weitgehende Unterrichtsverkürzungen zur Folge. Dadurch wird der geistige Fortschritt der Jugend unterbunden, ihre Erziehung erschwert«. Andererseits »ist der Alkohol so gut wie verschwunden. Damit sind viele Versuchungen fortgefallen«. Soldaten besuchen ihren verletzten Kameraden im Lazarett Rheda. Das Foto entstand 1917 Zum Ende des Krieges Im Herbst 1918 vermerkt der Pfarrer: »Wie eine Pest wandern der Diebstahl, die Unredlichkeit, Arbeitsunlust und Vergnügungssucht durch die Städte und Dörfer unseres Vaterlandes. In dem wirtschaftlich und moralisch zusammengebrochenen Volke war naturgemäß der Umsturz leicht zu bewerkstelligen. Die Revolution fegte über Nacht (am 9. November) über die alte (kaiserliche) Regierung hinweg. Die deutsche Republik wurde ausgerufen«. Die Gedenkfeier »Es ist aus unserer Sicht heute schon erschreckend zu lesen, wie in der Gemeinde damals das Kriegsgeschehen aufgenommen und verarbeitet wurde«, gibt Stadtkirchenpfarrer Rainer Moritz seinen Eindruck der Worte seines Vorgängers wieder. Er begleitete in der Ökumenischen Gedenkfeier zum Ende des 1. Weltkrieges die von Burkhard Schlüter vorgelesenen Auszüge aus der ev. Gemeindechronik. Gisela Schaub hatte die nur schwer lesbaren Aufzeichnungen in Deutscher Schrift vor 20 Jahren Archiv Jochen Sänger mit der heute üblichen Schrift zugänglich gemacht. Heimatforscher Dr. Wolfgang Lewe beschrieb Rheda um die Zeit des 1. Weltkrieges. Die Gedenkfeier der Ev. Versöhnungs- Kirchengemeinde, der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens Rheda und des Heimatvereins Rheda klang mit einem Friedensgebet von Pfarrerin Sarah Töws und Pfarrer Thomas Hengstebeck aus. Fürs Bäumchen wechsle ich! ZU ÖKOSTROM ODER GAS VON VGW GAS STROM WIR FREUEN UNS AUF SIE! Kundenbüro Ringstraße 144, 33378 Rheda-Wiedenbrück Mo – Mi: 9 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr; Do: 10 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr; Fr: 8 – 12 Uhr 05242 923-241 35 € Weihnachtsbaum- Gutschein sichern* * Neukunden, die bis zum 17.12.2018 einen Strom- oder Gasvertrag abschließen, erhalten einen 35 €-Weihnachtsbaum-Gutschein, einlösbar in der Gärtnerei Flaskamp.

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