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Das Stadtgespräch Ausgabe Juli 2020

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Das Stadtgespräch und Mein Rheda-Wiedenbrück Juli 2020

1 Vacilando oder Boketto

1 Vacilando oder Boketto 1 Ein Beispiel für tima vielleicht an sich und die unmittelbare Betroffenheit aller Zuhörer beim ersten Ton des Fado muss man einfach verstehen, will man sich nicht den Zorn der ansonsten so friedlichen und entspannten Portugiesen zuziehen. Liegt es am maurischen Erbe, dem Schmerz der Levante oder am Verlust der Größe der ehemaligen Weltmacht, die die Meere lange dominierte? Ich weiß es nicht. Dass Lebensumstände Sprache beeinflussen, scheint auf alle Fälle klar zu sein. Im dicht besiedelten asiatischen Raum ist das Abschalten können eine besondere Kunst – kommen doch die ganzen Entspannungs- und Meditationstechniken nicht umsonst daher. Im Japanischen gibt es das Substantiv »Boketto«, das ein ziellos-in-die-Ferne-Schauen bedeutet. Boke heißt einfach verschwommen, aber das ziellose Schauen ist offenbar eine weit verbreitete Methode, der Hektik zu entkommen und den Geist zu erfrischen. In Europas hohem Norden ist dabei ein ganz anderes Phänomen zu beobachten. In Island, das etwa ein Drittel so groß wie Deutschland ist und dabei weniger Einwohner als Bielefeld hat, gibt es vor allem Platz und Zeit. Und auch Geld, was der Urlauber an den Preisen schon direkt nach der Landung in Reykjavík erfährt. Das isländische Wort »tima«, das Übersetzungsprogramme schlicht mit »Zeit« übersetzen, ächtet dabei einen Tabu-Bruch. Das dazugehörige Verb drückt nämlich aus, dass jemand nicht bereit ist, Zeit oder Geld in eine bestimmte Sache zu investieren, obwohl er es sich leisten könnte. Das ist ja auch unerhört. Noch einsamer als auf Island ist es bei den Inuit in Grönland. Dort kommen nicht nur Dutzende Begriffe für Eis und Schnee, sondern auch das Wort »Iktsuarpok« vor. So bezeichnet man es offenbar, wenn jemand immer wieder hinausläuft, um nachzusehen, ob jemand gekommen ist. So viel Ungeduld verdient angesichts der 0,026 Einwohner pro Quadratkilometer, in Island sind es wimmelige drei Menschen pro Quadratkilometer, natürlich viel Verständnis und ein eigenes Wort. „DIE WELT MIT ANDEREN AUGEN SEHEN“ WIR LIEFERN WÖCHENTLICH KOSTENFREI! Für Privat & Gewerbe Keine langfristigen Vertragsbindungen Umweltfreundliche Mehrfachnutzung 1, 2 oder 3 Wochen nach Erscheinen wesentlich günstiger zu erhalten 05242 – 9089177 I Hauptstraße 21 I Rheda-Wiedenbrück Sie sparen bis zu 50% gegenüber dem Kiosk-Preis 30 Das Stadtgespräch

seit 1998 A 1 Ulla Fallner, Prof. Brigitte Jürgens und Christiane Vogt vor dem früheren Hauses Schikore am Großen Wall 21. Das Stadtgespräch Altstadthaus für die Altstädter Haus Schikore soll Lust auf Heimat machen (Kem) Grünes Licht gab der Bau-, Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss für die Nutzung des früheren Hauses Schikore am Großen Wall 21 durch die Bürgerinitiative Altstadt Rheda als Begegnungsstätte. Er verwies einen entsprechenden Antrag der Bürgerinitiative zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Grundstücke und Gebäude. Konzept Die Bürgerinitiative möchte mit dem Projekt die Menschen in herausragender Weise für die Besonderheiten der Altstadt, ihre Bewahrung als identitätsstiftende Heimat und gleichzeitige Gestaltung der Zukunft begeistern. Ausgehend von den gewachsenen und heimatgeschichtlichen Traditionen soll es sich auf die zukünftigen Entwicklungen in der Altstadt und ganz Rheda richten und die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zur Mitarbeit motivieren. Die Bürgerinitiative plant das Gebäude als Versammlungsraum sowie für Sitzungen und andere Zusammenkünfte zu nutzen. Zudem soll es ein Ort für Lesungen, Ausstellungen, kleine Konzerte, Kurse und Infotage sein. Es soll ein Dach bieten für gemeinsame Projekte mit anderen Gruppen oder Vereinen, ein Ort zum Zurückschauen, Planen und Diskutieren. Gerne würde die Initiative auch das Konzept eines Atelier-Apartments mit einer Künstlerin einbinden. Zudem möchte sie das Gebäude an ein oder zwei Nachmittagen bzw. Abenden für Besucher bei Kaffee oder anderen Getränken öffnen. Auch Außenangebote wie z. B. eine »Sommerpoesie« sind angedacht. Aufgrund des baulichen Zustands des Gebäudes kann es die Bürgerinitiative schon vor und während der angedachten Umbau- und Renovierungsarbeiten nutzen. Eine erste Einschätzung zur Bausubstanz und zu Gestaltungsideen in Bezug auf die von der Altstadt-Initiative gewünschte Nutzung erstellte Prof. Brigitte Jürgens, Architektin aus Lübeck. Sie hat ein Jahrzehnt in der Altstadt Rheda gelebt und ist dieser sehr verbunden. Finanzierung Für die anfallenden Umbau- und Renovierungskosten bewirbt sich die Bürgerinitiative um eine Förderung aus dem Landesprogramm »Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet«. Unter diesem Titel fördert das Ministerium Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Initiativen und Projekte, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat stärken. Zudem können weitere Fördertöpfe genutzt werden, beispielsweise durch ISEK und den Denkmalschutz. Die Finanzierung der laufenden Kosten soll u. a. durch Veranstaltungen, die Vermietung der Wohnungen und offenen Räumlichkeiten für Feiern (z. B. Geburtstagscafé) oder Kurse erreicht werden. Das Haus und das Grundstück verbleiben im Besitz der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Vorgeschichte Um dem Ausverkauf der Altstadt in Rheda etwas entgegenzusetzen, hatte die Bürgerinitiative sich dafür eingesetzt, dass die Stadt bei dem früheren Haus Schikore von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht. Es bestand die begründete Befürchtung, dass das historische Altstadthaus zweckentfremdet werden könnte. Telefon: 54822 Telefon: 964545 FULLSERVICE BÜRO & SCHULBEDARF Füller Gravurservice Schreibgeräte Papeterie Heftschoner UND IM INTERNET www.buecher-gueth.de bücher-güth • Tel: 2304 31

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